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Die fliegenden Staedte von Antares

Die fliegenden Staedte von Antares

Titel: Die fliegenden Staedte von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Natürlich gibt es viele Diffrassen, wie könnte es anders sein? Dies ist schließlich nicht die Erde.« Er stockte, setzte das Glas ab und fügte hinzu: »Meine Heimat.«
    »Erde«, sagte ich scheinheilig. »Liegt das in Havilfar?«
    »Du würdest es doch nicht verstehen.«
    »Vielleicht nicht. Erzähl mir die neuesten Entwicklungen in Aphrasöe im Hinblick auf die Diff-Frage. Das Problem ist leider sehr dringlich geworden.«
    Daraufhin unterhielten wir uns eine Zeitlang über Aphrasöe, jene herrliche Stadt im See des Aph-Flusses; über den Taufteich im Zelph-Fluß, der einem Täufling ein tausendjähriges Leben verleiht und eine erheblich gesteigerte Widerstandskraft gegenüber Krankheiten und Wunden. In diesem Gespräch demonstrierte ich zu Wolfgangs Zufriedenheit, daß ich mich in Aphrasöe auskannte, und seine Wachsamkeit ließ nach; er trank ziemlich viel.
    Natürlich gab es viele verschiedene Arten von Halblingen, Tiermenschen, Menschtieren auf dieser Welt. Die Entwicklung war auf Kregen völlig andere Wege gegangen, war vielfältiger, hatte eine Fülle von Zwischenformen zwischen Mensch und Tier hervorgebracht, mit unterschiedlichen Intelligenzgraden. Aber auch hier ist dieselbe humanoide Rasse wie auf der Erde anzutreffen, eine Rasse, die auf Kregen aber nicht die Herrschaft über alle anderen Lebensformen errungen hat. Wolfgang war der Meinung, daß viele der Spezies und Rassen sich nicht auf Kregen entwickelt hatten, sondern von anderen Planeten stammten – so wie er, aber das sagte ich ihm natürlich nicht. Vielleicht hatten gar die Herren der Sterne die Galaxis nach unterschiedlichen Lebensformen abgesucht und sie hier auf engen Raum ausgesetzt? Aber welches Ziel sollten sie damit verfolgen? Warum benutzten sie dazu mich, Dray Prescot? Eines Tages, das versprach ich mir, wollte ich eine Antwort auf diese Frage haben.
    »Ach«, sagte der Savapim, der aus Deutschland kam, das auf einem kleinen Sandkorn in vierhundert Lichtjahren Entfernung lag, »jetzt bin ich müde, und es ist spät. Ich muß morgen meine Arbeit fortsetzen. Ich beneide euch Savapims mit festem Wohnsitz.« Er warf mir einen zweifelnden Blick zu. »Allerdings begreife ich nicht, warum ich überhaupt hierherkommen mußte, wenn du deine Arbeit richtig tust.«
    »In den letzten Tagen sind viele neue Diffs nach Ruathytu gekommen«, sagte ich diplomatisch.
    Er sollte in Nultys Zimmer schlafen. Ich versorgte ihn mit allem Nötigen, und er legte sich lang. »Wie ich schon sagte«, bemerkte er gähnend, »wir glauben inzwischen, daß hinter der Verteilung von Diffs, Flora und Fauna eine Absicht steht. Und dabei hat es offenbar viele Probleme gegeben. Entspricht das alles einem umfassenden Plan, oder steckt mehr der Zufall dahinter? Ist die erste Verteilung abgeschlossen, oder geht es noch ständig weiter? Und wie lange läuft das Programm schon?« Wieder gähnte er. »Und kümmert sich die Evolution um jene Spezies, die in ungeeigneten Lebensräumen abgesetzt wurden?«
    »Das nehme ich doch an«, sagte ich.
    Als ich zur Tür ging, fuhr sich Wolfgang mit der Zunge über die Lippen.
    »Rätselhaft, das Ganze.« Seine Stimme klang undeutlich. »Vielen Dank für deine Gastfreundschaft. Ich finde das gut. Kregen ist eine Welt, in der sich ein Fremder oft nur schwer zurechtfindet.«
    Als ich die Tür schloß, rief er mir nach: »Wer plaziert nun all die Diffs hier auf Kregen, was meinst du?«
    Darüber mußte ich, Dray Prescot, Lord von Strombor und Krozair von Zy, doch etwas lächeln. Es war ein hartes, zynisches Lächeln. Ich war der Meinung, daß Kregen von der Herren der Sterne kontrolliert wurde. Darin konnte ich mich irren, doch zumindest wußte ich etwas mehr als dieser Savapim.
    Ich gebe allerdings zu, daß ich auf recht mühsame und schmerzhafte Weise an diese Informationen gekommen war.
    Als ich am nächsten Morgen erwachte und in Nultys Zimmer blickte, war Wolfgang der Savapim bereits abgereist.
    Mit einem meiner Dolche hatte er einen Zettel an die Wand gespießt. Ich riß ihn ab. Das Papier – ah, das Papier! Savantipapier! Von erster Qualität, knisternd, weiß. Ich hatte Wolfgang nicht nach dem Papier der Savanti und seiner wichtigen Funktion gefragt. Jetzt war es dazu zu spät. Der Text war kurz.
    »Lahal, Amak: Vielen Dank für Wein und Bett. Wir werden eines Tages auf den Ebenen zusammen den Graint jagen.«
    Die Worte standen dort in der wunderschönen fließenden kregischen Schrift, und anstelle des üblichen Remberee las ich:

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