Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die fliegenden Staedte von Antares

Die fliegenden Staedte von Antares

Titel: Die fliegenden Staedte von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
Rapier schnellte aus der Scheide; seine Klinge klirrte kreischend dagegen. Der nachfolgende Rapierstoß traf ins Leere. Er tanzte zur Seite.
    »Du kämpfst gut, aber ich glaube dennoch, daß du gleich ein toter Mann bist.«
    »Verdammt!« rief ich atemlos. »Ihr Leute aus Aphrasöe seid aber neuerdings sehr schnell mit der Waffe zur Hand. Kann man euch nicht mehr Fröhliches Schwingen wünschen, ohne gleich eine Waffe an der Gurgel zu haben?«
    »Sag mir, was du über Aphrasöe weißt, dann töte ich dich nicht.«
    »Und wenn du nicht gleich höflicher sprichst, werde ich dir eine Lektion erteilen müssen! Kennst du Maspero?«
    »Ja.« Seine Klinge, die er ein Stück sinken ließ, schimmerte im Lampenlicht.
    »Er war mein Lehrer.«
    »Du bist ein Savapim?«
    Diesen Ausdruck hatte ich noch nie gehört. Offenbar war damit ein Apim, ein Humanoide, gemeint, der als Agent der Savanti tätig war. Es blieb mir nichts anderes übrig, als die Lüge durchzuhalten. »Aber natürlich, du verdammter Onker!« sagte ich. »Wie heißt du?«
    »O nein. Du sagst mir deinen Namen zuerst!«
    Nun, wenigstens waren wir aus der akuten Gefahr der tödlichen Auseinandersetzung heraus und hatten das Stadium der Diskussion erreicht, das hoffentlich erfolgversprechender war.
    Und wieder steckte ich im Dilemma. Welchen meiner vielen Namen sollte ich nennen? Als die Savanti diesen Mann nach Ruathytu schickten, konnten sie nicht gewußt haben, daß ich hier sein würde. Im Gegensatz zu den Herren der Sterne, die mich nackt und waffenlos inmitten einer Konfliktsituation absetzten, rüsteten die Savanti ihre Agenten zumindest mit Kleidung und Waffen aus. Insoweit sind die Herren der Sterne die gefährlichere Gruppe von Überwesen.
    Der Bursche konnte sich jedenfalls mühelos erkundigen und feststellen, daß ich der Amak des Paline-Tals war. Immer vorausgesetzt, daß ich ihn überhaupt so lange leben ließ.
    »Ich bin Amak Hamun Farthytu«, erwiderte ich.
    »Ein Amak! Du mußt vor mir durch Aphrasöe gekommen sein.«
    »Man erhält immerhin tausend Jahre ...«, sagte ich bedeutsam.
    »Ja. Ich bin Wolfgang ...« Er hielt inne. Nach kurzem Schweigen fuhr er fort: »Wolfgang. Das reicht völlig. Wo ist dein Schwert?«
    »Wolfgang?« fragte ich. »Mein Schwert befindet sich leider nicht hier.«
    Wie wahr, bei Zair!
    »Die Herkunft des Namens würdest du nicht verstehen – er ist dir sicher fremd.«
    Wenn er mir jetzt erklären wollte, daß er von einem der Lichtpunkte am Himmel stammte und dort aus einem Gebiet namens Deutschland, wäre er schlecht ausgebildet gewesen. Aber er verzichtete auf die Erläuterung.
    »Sehr fremd«, nickte ich. »Wo warst du zu Hause, ehe du über den Aph-Fluß nach Aphrasöe kamst?«
    Diese Frage schien ihn zu beruhigen; dennoch beschränkte er sich mit einem Hinweis auf einen »fernen Ort«.
    »Ich komme aus Hamal«, sagte ich. »Meine Aufgabe liegt hier. Und du?«
    »Ich verstehe einfach nicht, warum man dich nicht eingesetzt hat. Ich bin ziemlich erschöpft. Ich hatte viel zu tun.« Er machte einige Bemerkungen über die Missionen, die ihn beschäftigt hatten, während er sein Schwert in der Scheide versenkte und ich etwas Wein aufspürte – eine ganz anständige Marke, die Nulty zurückgelassen hatte. Schließlich saßen wir uns über Weinkelchen gegenüber, und die Spannung ließ nach. Er schilderte mir, er sei in letzter Zeit in so viele Kämpfe verwickelt gewesen, daß er seinen Lehrer, einen Mann namens Hardin, mit den vielen von ihm verursachten Todesfällen verärgert habe. Wie Sie sich vorstellen können, erstaunte mich das sehr.
    »Meine Ausbildung ist davon ausgegangen, das Leben sei heilig.«
    »Natürlich! Das ist es ja gerade! Das ist der große Streitpunkt. Kregen muß endlich zivilisiert werden, das fordern die Savanti.« Der Wein schien ihn redselig zu machen.
    »Die Tauben haben scharfe Augen.« Er saß auf meinem Bett und spielte mit dem Weinglas, das ich stets gefüllt hielt. Er sprach von der weißen Savantitaube, die mich oft begleitet und den Savanti über mich berichtet hatte. »Auf dieser schrecklichen Welt gibt es so viele Diffs ...«
    Ich war neugierig, denn ich hatte meinen Kursus in Aphrasöe nicht abgeschlossen.
    »Halblinge und Apims leben nebeneinander.«
    »Aber war das immer so? Im Kreis der Savapim habe ich einen gewissen Ruf. Diese Mission wurde mir als eine Art Notfall übertragen, im letzten Augenblick. Eigentlich müßte ich mich jetzt fröhlich schwingend in Aphrasöe ausruhen.

Weitere Kostenlose Bücher