Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die fliegenden Staedte von Antares

Die fliegenden Staedte von Antares

Titel: Die fliegenden Staedte von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
ließ sich willig abführen. Ich sah, wie Chido ein Stück Papier in seine Hüfttasche stopfte. Gleich darauf verließen wir die Wache; wir hatten leere, vornehme Bürgergesichter aufgesetzt, die nichts von unseren Gedanken verrieten.
    Später zeigte mir Chido die Nachricht, die er empfangen hatte. Der Brief war versiegelt und sah nicht so aus, als wäre er eben erst und in Eile geschrieben worden; es handelte sich offenbar nicht um das Hilfeersuchen eines Mannes, der im Gefängnis steckte. »Gordano sagt, dieser Brief muß Pallan Horosh persönlich übergeben werden, und zwar unverzüglich. Wenn nicht, wird Gordano in ein Verlies des Hanitchik wandern und dem Tageslicht auf ewig ade sagen müssen.«
    »Das macht doch überhaupt keine Probleme. Bringen wir den Brief zu Horosh, und dann ...«
    »Aber Hamun! Ich habe mich verpflichtet, Rees' neuem Regiment beizutreten! Er reist morgen zu seinen Gütern vom Goldenen Winde ab.«
    Ich verstand noch nicht recht, was hier eigentlich vorging, und erhob Einwände, die Chido nervös unterbrach: »Aber Pallan Horosh befindet sich auf dem Volgendrin – Gordano sagt, es ist der Volgendrin der Brücke. So lange kann Rees nicht warten. Du weißt doch, wie er ist. Ihn hat die Niederlage seines Regiments sehr mitgenommen.«
    »Das ist mir bekannt.« Jetzt mußte ich mich vorsehen, denn so begriffsstutzig Chido in mancher Beziehung auch war, mochte er es doch seltsam finden, wenn ein anderer Hamaler, ein Mann seines Standes, nicht wußte, was ein Volgendrin war.
    Ich versuchte mich aus der Klemme zu winden und sozusagen zwei Korfs mit einem Speer zu erlegen, wie Seg gesagt hätte: »Ich befördere den Brief für deinen Cousin. Das ist das mindeste, was ich unserer Freundschaft zuliebe tun kann. Du mußt mir nur genau sagen, wie ich Pallan Horosh erreiche, dann reise ich sofort ab.« Ich fügte hinzu: »Bestimmt gibt es ein Losungswort, das mich direkt zu ihm führt.«
    »Hm-m«, machte Chido zweifelnd.
    »Komm schon, alter Knabe, gib mir den Brief und sag mir alles Nötige.«
    Wenn die ganze Sache, wie ich stark vermutete, kein Zufall war, mußte es sich bei dem Brief um eine äußerst wichtige Nachricht handeln. – Chido zögerte. »Gordano sagte, er wagt es nicht, den Brief auf offiziellem Wege weiterzuleiten – angeblich darf er sich gar nicht in Ruathytu aufhalten, denn er hat sich krank gemeldet. Er wollte sich nur mal ein bißchen Spaß gönnen. Ich darf ihn nicht enttäuschen. Als Jungen hatten wir so manchen herrlichen Spaß miteinander.«
    »Und ich werde dich nicht enttäuschen, alter Freund.«
    Nun, ich sagte diese Worte, während sich gleichzeitig ein Plan in meinem Kopf bildete – und das machte mir keinen Spaß. Mich beflügelte lediglich der Gedanke, daß mir mit ziemlicher Sicherheit eine neue Erkenntnis über die Silberkästen winkte – über die Vaol- und Paol-Kästen, die die Flugboote antrieben.
    Endlich rang sich Chido zu einem Entschluß durch und reichte mir mit vielen Worten den Brief. Wir befanden uns im blauen Schatten der Kolonnaden des Kyro der Vadvars und traten nun in das grelle Licht von Antares hinaus, wo sich Zorcareiter und junge Heißsporne auf dem Rücken von Sleeths und zahlreiche Wagen bewegten. Das Licht brannte mir in den Augen, und ich drehte mich zu Chido um, der einen seltsam rot geränderten Schatten abgab. »Nun, und wie finde ich Horosh?«
    Er beschrieb mir den Weg, und ich begriff, daß die Volgendrins im Westen lagen, in der Nähe der Berge des Westens und den kaum bevölkerten Gebieten dieser Zone.
    »Hamun, du darfst aber nicht mit einem Voller rechnen. Die Königin hat jedes einzelne Flugboot für den Militär- und Regierungsdienst beschlagnahmen lassen.«
    »Bei Krun!« erwiderte ich. »Für einen Fluttrell habe ich auch nichts übrig. Ich werde mir einen Mirvol kaufen oder mieten.«
    Ich ließ Rees durch Chido meine besten Grüße ausrichten und kehrte in die Kasernen zurück, um meine Sachen abzuholen. Anschließend suchte ich einen Reitvogelstall auf.
    Chido rief mir kein Remberee zu, vielmehr sagte er: »Bei Krun, Hamun! Das Licht des Opaz möge über dir leuchten!«
    Einer der Wärter des Voldroms sah ihn von der Seite an. In diesem Augenblick wuchs meine Sympathie für Chido, und als sich der Mirvol in die Luft schwang, brüllte ich hinab: »Havils Grün soll dich wohltätig bescheinen!«
    Im nächsten Augenblick schwebte ich über Ruathytu – über den bekannten Straßen, Boulevards, über den Plätzen und den

Weitere Kostenlose Bücher