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Die fliegenden Staedte von Antares

Die fliegenden Staedte von Antares

Titel: Die fliegenden Staedte von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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war, und San Evold Scavander nicht nur einen unbekannten Namen mitbrachte, waren wir vielleicht endlich in der Lage, Voller herzustellen, die sich nicht nur in die Luft erhoben, sondern sich auch steuern ließen.
    Ich faltete den Bogen wieder richtig zusammen und steckte ihn in den Umschlag zurück. Das zerbrochene Siegel schob ich zusammen, warf den Brief dann auf den Boden und stampfte mit einem Fuß darauf. Einige Knicke und Flecke, und der Brief sah aus, als wäre eine Horde wilder Chunkrahs darüber hinweggetrampelt.
    Während ich nun langsam an Höhe verlor und mich nach dem Volgendrin der Brücke umsah, hoffte ich, daß Pallan Horosh meine Lügengeschichte glauben würde. Wenn nicht, mußte ich sehen, wie ich mit meinem Schwert durchkam.
    Das Gewicht des breiten Langschwerts auf meinem Rücken war mir dabei eine große Beruhigung.
    Mit einem letzten orangeroten Lichtausbruch, durchzogen von schmutzigem Grün, verschwanden die Sonnen Scorpios hinter den Bergen. In den letzten Lichtstrahlen dieses brennenden Scheins erblickte ich das Zeichen, nach dem ich gesucht hatte: eine riesige Felsspalte tat sich auf im Widerschein des Sonnenuntergangs.
    Was nun geschah, war so typisch für Kregen und geschah dermaßen in Übereinstimmung mit Chidos Beschreibung, die dieser wiederum von Gordano hatte, daß sich meine steifen Lippen doch tatsächlich zu einem Lächeln verzogen.
    Die Luft ringsum füllte sich mit den raschelnden Silhouetten fliegender Tiere. Sie umringten mich mit schneller, brutaler Direktheit, so daß ich ohne Kampf nicht mehr hätte fliehen können.
    Ich kannte diese Tiere und ihre Reiter.
    Es handelte sich um dieselben krummbeinigen, kleinen Diffs, die mich bei den Himmlischen Bergwerken willkommen geheißen hatten: Gerawin aus Gilarna der Öde. Geschickt lenkten sie ihre Tyryvols, deren schwarzbraune Schuppen in der Dämmerung nur noch matt blinkten. Ich kannte die Gerawin und wußte, was für gute Sklavenwächter das hamalische Reich in ihnen hatte.
    Bedrängt von den riesigen Tyryvols, setzten wir unseren Weg fort. Wir verloren nicht an Höhe, sondern hielten in geradem Wege auf die Berge zu. In der Dunkelheit ragte eine vage riesige Masse vor uns auf. Mein Mirvol ließ sich keine Unruhe anmerken. Schließlich landeten wir. Liance setzte auf weichem, schwammigem Boden auf.
    Die Gerawin landeten nicht, sondern flogen sofort weiter; wie emporgewirbelte Blätter verschwanden sie in der zunehmenden Dunkelheit. Doch schon kamen Männer auf mich zu. Grüßend hob ich die Hand. »Lahal!« sagte ich laut. »Lahal! Ich muß sofort Pallan Horosh sprechen.«
    Die Szene wurde nun wieder etwas erleuchtet, da die Frau der Schleier am östlichen Himmel aufzugehen begann.
    »Hier entlang.« Eine befehlsgewohnte Stimme. Eine Fackel flammte auf. Die Wächter waren Apims, die normale hamalische Rüstungen trugen und mit Stuxes, Schwertern und Schilden bewaffnet waren. Die Frau der Schleier beleuchtete die schwarzen und braunen Federbüsche an ihren Helmen; dieselben Farben, die von den Gerawin geschätzt wurden. Ich folgte den Männern.
    Dabei war ich merkwürdig unsicher auf den Beinen; ich kam mir wie ein Seemann vor, der nach sechsmonatiger Schiffsreise zum erstenmal wieder an Land ist. Eine seltsame Erscheinung, die ich bei meinen Zwischenlandungen unterwegs nicht bemerkt hatte. Vage Vorstellungen von Erdbeben und Erdrutschen gingen mir durch den Kopf, während wir durch einen verfilzten Wald aus Ästen marschierten, an denen mir unbekannte Früchte hingen. Der Boden gab schmatzende Geräusche von sich. Ich wurde, wie ich es nicht anders erwartet hatte, unter Wahrung der allgegenwärtigen hamalischen Gesetze empfangen.
    Trotzdem hatte ich ein unheimliches Gefühl – mein gestörter Gleichgewichtssinn, die Weichheit des Bodens, das Schweigen dieser Männer – dies alles übte eine dermaßen beunruhigende Wirkung auf mich aus, daß ich die Hand auf den Rapiergriff legte und die Schultern bewegte, um mich zu überzeugen, daß das Langschwert noch an Ort und Stelle hing.
    Der tunnelähnliche Weg durch die herabhängenden Äste und die daran baumelnden Früchte wurde breiter. Schließlich erreichten wir ein hölzernes Wachhaus. Hier brannten Fackeln, Soldaten unterhielten sich, und Kochdünste durchzogen die Luft. Ich hatte Hunger, da sich mein Körper längst den kregischen Essensgewohnheiten angepaßt hatte, die sechs Mahlzeiten am Tag vorsehen. Ich trug einen dunklen Mantel, den ich über der linken Schulter

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