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Die fliegenden Staedte von Antares

Die fliegenden Staedte von Antares

Titel: Die fliegenden Staedte von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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ragte der Volgendrin mit seinen kahlen Flanken auf, ein nackter Felshang. Darüber verströmten die Monde ihr vermischtes Licht, und ich stieg langsam empor, gezogen von bereitwilligen Händen, die mich dem Tode entrissen.
    »Bei Havil!« sagte der Brokelsh, als ich über die Kante gezerrt wurde. »Wie haben dir die Eisgletscher Sicces gefallen?«
    »Kalt war es dort!«
    Man zerrte mich hoch wie einen Fisch, der von einem Angler angelandet wird, und ich ließ mich über den Boden abrollen und versuchte wieder zu Atem zu kommen. Der Wind hatte erheblich an Kraft verloren. Das Langschwert zwickte mir unangenehm in die Seite, als ich mich aufrichtete.
    »Das ist ja ein seltsames Kreuz auf deiner Schulter, Dom«, stellte der Brokelsh fest. Der Deldar kam herbei und trieb uns an die Arbeit zurück.
    Während wir unsere Anstrengungen fortsetzten und der Wind dabei immer mehr nachließ und schließlich erstarb, beschäftigten sich meine Gedanken mit dem erstaunlichen Ort, an dem ich mich befand. Das Wort ›Volgendrin‹ hatte also eine ganz präzise Bedeutung. Ich hatte nicht gewußt, was sich dahinter verbarg, doch im Rückblick machte ich mir klar, daß ich die Wahrheit eigentlich hätte erkennen müssen.
    An diesem Abend kam niemand ins Bett, ehe nicht der letzte Zaun wieder aufgerichtet, festgezurrt und abgestützt worden war. Mir war inzwischen auch klar, warum sich der Wind so plötzlich erhoben und ebenso schnell wieder nachgelassen hatte: der Volgendrin war aus dem Windschatten eines Berges in einen Paß hinausgeflogen und hatte schließlich den Schutz des nächsten Berges erreicht. In einem gewaltigen Einschnitt in der Bergkette waren wir der vollen Stärke des Orkans ausgesetzt gewesen. Nun war der Volgendrin wieder in den Schutz eines Bergs gewandert und hatte eine neue, windgeschützte Position inne.
    Wie hoch wir uns über Grund befanden, war nicht so einfach zu bestimmen. Ich schätzte die Distanz auf etwa tausend Fuß. Mit der ersten Dämmerung des nächsten Tages war ich schon auf den Beinen; vor meinem Rückflug wollte ich so viel wie möglich über diese wunderbare fliegende Insel, diesen Volgendrin, herausbekommen.
    Im Licht der aufgehenden Sonnen erblickte ich als erstes eine weitere fliegende Insel, etwa eine Ulm entfernt. Das Gebilde hing wie eine drohende dunkle Wolke in der Luft.
    Dahinter waren andere zu sehen. Ich hatte keine Vorstellung, wie viele es gab oder wie weit sich die Erscheinung der Volgendrins erstreckte. Eins war mir allerdings klar: die Kraft, die solche Massen in der Luft hielt, mußte mit den Energien innerhalb der Vaol- und Paol-Kästen zu tun haben. Der Wind hatte insofern keine Einwirkung auf die Inseln, als sie sich in ihrem Kurs nicht davon beeinflussen ließen; natürlich vermochte er sich auf der Oberfläche der Volgendrins bemerkbar zu machen, wie wir gestern nacht erlebt hatten. Ich wanderte einmal um die fliegende Insel herum, indem ich dem äußeren Zaun folgte und dabei auch den einen oder anderen Wachtturm erkletterte, der den Rand sicherte. Dabei ging mir auf, woher dieser Volgendrin seinen Namen hatte.
    An der Nordflanke erstreckte sich eine wirre Masse Vegetation, die die Unterkante unseres Volgendrins mit dem der nächsten Insel verband. Dieser verschlungene Rankenteppich verband die beiden Volgendrins; die Verbindung mochte etwa hundert Fuß dick sein, während die Inseln selbst dreihundert Fuß im Durchmesser hatten. Über dieser Verbindung hing die Brücke – eine dünne, zerbrechlich wirkende Konstruktion, die den gestrigen Sturm aber offenbar unbeschadet überstanden hatte.
    Männer waren auf der Brücke unterwegs; sie trugen Lasten oder waren mit Aufträgen unterwegs. In der Nähe war eine Gruppe Sklaven an einer Kettenpumpe tätig; sie holte Wasser aus den Höhlenreservoirs tief in der Insel. Die Obstgärten standen in Blüte. Die Inseln schienen sehr fruchtbar zu sein. Das Land unter uns dagegen lag kahl und trocken im Schein der Scorpio-Sonnen.
    Die Volgendrins – so stellte ich fest – bewegten sich auf Bahnen, wie Planeten, die um eine Sonne kreisen, um einen unsichtbaren Mittelpunkt. Wind kann sie nicht verrücken. Sie verharren hier in der Nähe der hamalischen Berge des Westens. Es gibt auf Kregen auch andere Volgendrins, die ich später noch kennenlernen sollte doch keine dieser Erscheinungen erfüllte mich mit einem solchen Staunen wie der Volgendrin der Brücke.
    Warum hatte mich die von den Herren der Sterne ausgelöste Folge von Ereignissen

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