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Die fliegenden Staedte von Antares

Die fliegenden Staedte von Antares

Titel: Die fliegenden Staedte von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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nahmen lediglich ihre Thraxter mit; Stuxes und Schilde blieben zurück. Sie wußten offenbar, was ihnen bevorstand.
    Der Ob-Deldar erblickte mich.
    »Du! Laus eines Fluttrellrückens! Raus mit dir!«
    Ich baute mich vor ihm auf und starrte ihn an.
    »Ich bin kein Soldat, Dom. Sieh zu, daß du deine Befehle durchführst. Der Hikdar scheint mir ein Mann zu sein, der schnell die Beherrschung verliert.«
    »Bei Kuerden dem Gnadenlosen! Da hast du recht! Der Mann ist ein wahrer Teufel!«
    Die Holzwände erzitterten – nein, der ganze Boden bebte!
    Der Deldar packte seinen Thraxter fester und rückte sich den Helm zurecht. »Paß gut auf dich auf«, sagte er. »Ihr Kuriere kennt euch ja hier nicht aus!« Mit diesen Worten eilte er davon, wobei er den Männern zubrüllte, sie sollten sich schleunigst nach oben begeben.
    Als ich die Tür erreichte, waren die Swods bereits fort. Draußen verschlug es mir den Atem. Der Sturm griff mit brennenden Fingern nach mir. Er raste flach über den Boden dahin, wirbelte tote Blätter und Äste empor, führte Staub mit sich. Ich neigte den Kopf und versuchte zu erkennen, was hier vorging. Die vier größten Monde standen am Himmel, doch dahintreibende Wolken verdunkelten sie und ließen Schatten über den Boden huschen.
    Der Wind hatte die Temperatur und Stärke eines Wüstensturms. Ich blickte mich mit zusammengekniffenen Augen um und sah, wie sich die Bäume bogen. Gleichzeitig bemerkte ich, ohne die Bedeutung dieser Beobachtung zu registrieren, wie die unreifen Früchte von den Bäumen gerissen wurden und durch die Luft flogen; dabei wurden sie zerschmettert und verströmten eine Flüssigkeit.
    Eine weitere Gruppe Soldaten eilte herbei. Der Hikdar, der seine Hühnchenmahlzeit längst vergessen hatte, trieb die Männer mit lauthals gebrüllten Befehlen weiter. Er sah mich und wollte sich schon vorbeidrängen. »Ich möchte helfen«, sagte ich.
    »Dann los! Wir müssen die Windfänge reparieren. Die Früchte werden vernichtet.«
    Das war ein Vorgang, den ich verstand. Mit gesenkten Köpfen und wehenden Capes kämpften wir uns gegen den Sturm auf dem mit Früchten übersäten Boden weiter – ein Boden, der sich meinem Gefühl nach mit dem Druck des Windes bewegte!
    Nach einer Weile tauchten die Zäune vor uns auf, hohe Gebilde aus Holz und Streben, eng verflochten, um den Fruchtbäumen Schutz zu bieten. Längst waren breite Risse in den ordentlichen Reihen sichtbar. Im Näherkommen sahen wir, daß sich ein hundert Schritte langer Teil des Zauns losgerissen hatte und wie eine Ziehharmonika hin und her gequetscht und schließlich zerschmettert wurde. Holzlatten wirbelten durch die Luft.
    »Weiter! Weiter!« brüllte der Hikdar, als führte er einen Angriff gegen Schwertkämpfer. Einige niedrige Hütten am Fuße der Zäune enthielten Reparaturmaterial. Wenn der Sturm noch lange dauerte, mußten wir die Zäune von Grund auf neu bauen. Wenige Murs später war ich damit beschäftigt, Holzpfähle zu schleppen und zu den Männern zu bringen, die die Zäune abzustützen versuchten, die frische Latten einflochten, um die Öffnungen zu schließen. Es war verdammt anstrengend, ganz besonders in dem beißenden, brennenden Wind, der in den Lungen schmerzte und die Augen tränen machte. Über allem schimmerten die kregischen Monde zwischen Wolkenfetzen. Es regnete nicht.
    Andere Männer halfen uns, und ich bemerkte, daß von irgendwoher Verstärkung gekommen war. Bei den Neuankömmlingen handelte es sich um Sklaven. Sie wurden mit Peitschen an die Arbeit getrieben, während die Soldaten nur unter der Fuchtel der Disziplin standen.
    Vom Himmel stach ein Voller herab; sein Flug war ruhig und unbeeinflußt vom Wind. Die Maschine gehörte eindeutig zu jener Flugbootklasse, die sämtliche Windbewegungen automatisch ausglich. Ein Mann in einem blauen Umhang fuchtelte wütend mit den Armen. Daraufhin brüllte der Hikdar noch lauter, und die Sklavenaufseher ließen ihre Peitschen noch munterer herabsausen.
    Taumelnd kam ich hoch und schleppte einen Holzbalken gegen den Wind. Dabei stieß ich gegen einen Brokelsh, der sich mit der Direktheit seiner Rasse an mir festhielt. Schließlich packte er das andere Ende des Balkens, woraufhin wir die Last gemeinsam zu den Soldaten schleppten, die sich an einer Stelle bemühten, den Zaun gegen den Sturm zu halten. Im Lee des schräghängenden Zaunes war der Wind etwas weniger heftig, und der hämmernde Lärm ließ nach. Ich versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Der

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