Die fliegenden Staedte von Antares
hierher verschlagen?
Als ich mich endlich um ein Frühstück zu kümmern begann, hielt ich es für angebracht, die Messe der Swods aufzusuchen. Vielleicht kreidete mir der Hikdar mein gestriges Verhalten an. Der Matoc, der mich schon beim Singen bedient hatte, zeigte sich über mein Auftauchen gar nicht überrascht. Lächelnd ließ er seine Zahnlücken sehen, während er mich mit geröstetem Ponshofleisch und Momolans und einem Stück Squishkuchen versorgte. Ich war ehrlich überzeugt, daß ich meine Zeit bisher nicht verschwendet hatte; Erkenntnisse solcher Art sind immer wertvoll. Trotzdem wurde die Zeit knapp. Ich mußte zu meiner Armee nach Pandahem zurückkehren. Wenn die Herren der Sterne mir diese eine Chance eingeräumt hatten und ich zu blind und zu dumm war, um zu erkennen, in welche Richtung ich mich nun wenden mußte, blieb mir nichts anderes übrig, als mich wieder einmal Oxkalin dem Blinden Geist anzuvertrauen.
»Sag mir eins, Matoc«, setzte ich an, »ist die Produktion in letzter Zeit gut ausgefallen? Der Krieg stellt erhöhte Anforderungen an uns alle.«
Er wischte seinen Teller sauber und griff nach einem Stück Chem, das er zu kauen begann. »Ich dachte, ihr Kuriere wißt über alles Bescheid!«
Ich zwang mich zu einem Lachen. »Gewiß, Matoc. Das wird erzählt.«
»Nun, der Wind hilft uns mit der Produktion nicht gerade. Die Pashams sind tüchtig durcheinandergewirbelt worden.«
»Ja«, sagte ich, »ich habe während des Sturms viele Früchte herunterfallen sehen.« Ich hielt inne. Wer interessierte sich denn für die Fruchternte auf dem Volgendrin? Ich wollte mehr über das Mineral erfahren, das in die Silberkästen der Voller getan wurde! Ich öffnete den Mund und setzte an: »Das ist ja alles ganz schön und gut, aber die hamalische Armee braucht mehr. Wie viele Binhoys könnt ihr füllen in ...« Meine Zunge stockte. War es möglich?
Seinen Chem kauend, sagte er undeutlich: »Was sie damit machen, weiß ich nicht – bei Krun! Jedenfalls schmeckt das Zeug wie die Abfälle aus einem Totrixstall. Und auf keinem Markt werden sie zum Verkauf angeboten.«
Seine Bemerkung ermutigte mich zu der Äußerung: »Auf den Märkten Ruathytus habe ich auch noch keine Pashams gesehen.«
»Ich komme aus Dovad. Da wäre ich jetzt lieber als hier.«
»Ich kenne Dovad«, sagte ich. »Eine hübsche Stadt. Der Wasserfall ist sehr eindrucksvoll!«
»Ah!« sagte er kauend. »Wie oft habe ich eine hübsche kleine Shishi mit zu den Fällen genommen! Na ja, damals glaubte noch niemand, daß man jemals bis zu den Bergen des Westens vorstoßen würde.« Er spuckte aus. »Und dabei ist es im Grunde geblieben, bei Havil! Ich mag es nämlich nicht, auf einem Volgendrin zu dienen, verdammt noch mal. Das steht fest!«
Ich hatte keine Mühe, eine Pashamfrucht an mich zu bringen. Die Sklaven waren mit Aufräumungsarbeiten beschäftigt, und ich marschierte einfach an den Sammelbecken vorbei. In den Becken befand sich eine grüne Flüssigkeit, die alle möglichen zweideutigen Bemerkungen auslöste, denn die Frucht war noch nicht reif und daher nicht verwendbar. Der Saft erinnerte an den Geruch alter schweißfeuchter Socken. Ich ergriff eine einigermaßen unbeschädigte Pasham, hielt die Luft an und wickelte sie in Blätter. Das Bündel verstaute ich in der untersten Tasche des grünen Capes, das ich unter dem Mantel über der linken Schulter trug.
Die Frucht hatte etwa die Größe einer Grapefruit und mochte im reifen Zustand so groß werden wie eine Honigmelone. Sie war nicht eßbar; wenn sie dennoch systematisch angebaut und von Soldaten bewacht wurde, mußte sie mit der Vollerproduktion zu tun haben. Es konnte natürlich sein, daß die Pasham lediglich ausgepreßt wurde und eine Art Schmieröl ergab, aber nachdem sich – wie ich vermutete – die Herren der Sterne so große Mühe gegeben hatten, mich hierherzubringen, mußte mehr hinter diesem Obst stecken.
Meine bisherigen Erfahrungen mit der Organisation der Vollerherstellung brachten mich zu dem Schluß, daß die Arbeiter die Pashams hier lediglich züchteten und verluden. Anschließend schafften die Binhoys, riesige, barkenähnliche Flugboote, die Früchte fort, die dann in einer anderen Anlage weiterbearbeitet wurden. Anschließend kamen sie an einen dritten Ort, wo sie vielleicht – dieser Gedanke löste keine Erregung aus, sondern lediglich eine Vorahnung meiner eigenen Unzulänglichkeit – getrocknet und zu einem Pulver zermahlen wurden, einem Pulver,
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