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Die fliegenden Staedte von Antares

Die fliegenden Staedte von Antares

Titel: Die fliegenden Staedte von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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hell im schräg einfallenden Licht der Sonnen. Wachsam umkreisten sie die Insel. Mir fiel auf, daß die Soldaten von Zeit zu Zeit den Kopf hoben und das helle Himmelszelt absuchten. Ich, Amak des Paline-Tals, wußte sehr wohl, nach wem diese Männer Ausschau hielten.
    Als ich das Quartier des Pallans erreichte, ließen mich die Pachaks sofort eintreten. Ich hörte Horosh mit einem Mann sprechen, der mir den Rücken zugewendet hatte; es ging genau um das Thema, über das ich mir eben Gedanken gemacht hatte.
    »Im letzten Monat der Jungfrau mit dem Vielfältigen Lächeln sind sie dreimal gekommen – wie die Leem!« Horosh wirkte aufgebracht und zugleich ein wenig ängstlich. Seine Angst schien nicht die Wilden zu betreffen, die aus den unerforschten Gebieten jenseits der Berge hervorbrachen. Vielmehr hatte er Angst vor der Königin in Ruathytu, die es nicht dulden würde, daß seine Produktion zurückging. »Meine Gerawin kämpfen kühn; es sind hervorragende Krieger. Und meine Soldaten sind ebenso mutig, wie alle hamalischen Soldaten. Aber die Wilden greifen immer wieder an, wie wutschäumende Werstings.«
    »Ich kenne mich mit Werstings aus«, sagte der Mann, dessen Gesicht ich noch nicht gesehen hatte.
    Ich erstarrte. Auch ich hatte meine Erfahrungen mit Werstings, und ich kannte diesen Mann, der da eben seine Meinung kundgetan hatte. Als ich seine Stimme das letztemal vernommen hatte, hatte sie hinter der Tür in einer Vollerfabrik gebrüllt und mich des Mordes an seiner Frau, der Kovneva Esme, beschuldigt; er hatte mir gedroht, er würde seine Werstings freilassen, die mich zerfleischen sollten. Ja, Ornol ham Feoste, der Kov von Apulad, hatte keine gute Erinnerung an mich aus Sumbakir.
    Er kannte mich unter dem Namen Chaadur; ich hatte als Gul in seiner Fabrik gearbeitet. – Ich wandte mich ab, um wieder zu verschwinden, doch Pallan Horosh blickte über Ornols Schulter und rief: »Ah, Horter Lamahan! Du bist spät dran, Herr! Hier sind die Berichte. Fliegt so schnell ihr es vermögt.«
    Ich wandte mich zurück und zögerte. Ich hatte eine Chance ...
    Die Berichte waren sicher für den Ort bestimmt, wo die Pashams weiterbearbeitet wurden. Der Preis war das Risiko wert. Für Vallia ...
    Ich wandte mich zurück, hob die rechte Schulter, damit der Kov von Apulad keinen klaren Blick auf mein Gesicht hatte, und ging zum Tisch. Horosh hob den Umschlag mit seinem schimmernden Siegel. Der Kov von Apulad sagte: »Malahak sei mein Zeuge! Chaadur! Der Nulsh, der meine Frau ermordet hat!«
    Er riß seinen Thraxter aus der Scheide.
    Ich griff nach dem Bericht; Horosh zog den Umschlag zurück, während er gleichzeitig verblüfft aufsprang. Der Thraxter näherte sich meinem Leib. Ich hieb ihn mit der rechten Hand beiseite und drehte mich um, in der Absicht, den Bericht zu ergreifen, ohne zu vergessen, daß ich zwei Pachaks im Rücken hatte.
    Die nächsten Murs in dem vornehmen Quartier waren ziemlich bewegt.

17
     
     
    »Der Mann ist ja verrückt!« brüllte ich und wich dem schwirrenden Thraxter aus. »Er täuscht sich!«
    »Ich kenne dich, Chaadur! Ich würde dich im Nebel der Eisgletscher wiedererkennen! Nehmt ihn gefangen! Wächter! Wächter!«
    »Nein, nein, du Onker!« brüllte ich. Im gleichen Augenblick stürmten die beiden Pachaks in den Raum. Sie hatten die Schilde gehoben und die Thraxter gestreckt; ihre Schwanzklingen lagen dicht über den flachen Helmen. Wenn ich Pallan Horosh in der nächsten halben Mur nicht zu überzeugen vermochte, daß sich der Kov irrte, würden die beiden angreifen.
    »Ich kenne dich, Gul! Sumbakir kennt dich! Du magst nach Ruathytu entwichen sein und dich dort den politischen Guls angeschlossen haben – vielleicht nennst du dich jetzt Horter! Bei Hanitcha dem Sorgenbringer! Ich röste mir deine Leber zum Frühstück und nage zum Abendbrot deine Knochen ab!«
    Er war außer sich vor Wut. Wenn man bedachte, daß seine Frau in der Tat getötet worden war – mit ihrem eigenen Dolch durch Floy, das Fristlemädchen, das zu Esmes Chail Sheom gehört hatte –, dann hatte er ein Recht, zornig zu sein. Weil er aber ein niederträchtiger Kov war, der seine Macht vor allem dazu benutzte, anderen Schmerz und Leid zuzufügen, konnte ich keinen Funken Mitgefühl für ihn aufbringen.
    Ein letzter Versuch. »Pallan Horosh!« rief ich. »Halte diesen Wahnsinnigen zurück, oder ich bin für die Folgen nicht verantwortlich!«
    Ich vermochte den Satz kaum zu beenden, da schleuderte ham Feoste einen Stuhl

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