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Die fliegenden Staedte von Antares

Die fliegenden Staedte von Antares

Titel: Die fliegenden Staedte von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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das ich bisher für ein Mineral gehalten hatte und nicht hatte identifizieren können.
    Vier Mineralien hatten wir in Vallia bisher nicht eindeutig analysieren können, obwohl sich San Evold Scavander wirklich große Mühe gegeben hatte und Ornol mehrmals unterwegs gewesen war. Metallexperten, Erzfachleute, Kohlenexperten, die Leiter der verschiedenen – allerdings noch ziemlich primitiven – chemischen Fabriken kannten das geheimnisvolle Mittel nicht. Vielleicht handelte es sich wirklich um das Pulver einer Frucht.
    Die Binhoys kamen spät, wie Matoc prophezeit hatte. Ich schlenderte zur tiefsten Stelle der Klippe hinab, stellte mich dort an einen Zaun und starrte auf das Gewirr der Ranken und Äste hinab, das sich bis zum anderen, hinter uns seine Bahn ziehenden Volgendrin erstreckte, der zusammen mit unserer Insel den ›Volgendrin der Brücke‹ bildete.
    Weiter links trieb ein zweiter Volgendrin dahin, zum Teil verdeckt durch die Insel jenseits der Brücke. Ich wanderte am Zaun entlang und erreichte schließlich den Hikdar, der eine Gruppe Aufseher befehligte, die mit ihren Peitschen munter auf eine Schar Sklaven eindroschen. Ich hatte keine Ahnung, was hier gearbeitet wurde. Die Brücke nahm an einer Klippe über unseren Köpfen ihren Anfang und warf zwei bleistiftdünne Schatten. Irgend etwas schimmerte auf der fernen fliegenden Insel, und ich blickte hinüber.
    Der Hikdar entdeckte mich.
    »Dort drüben möchten wir alle sein, Naghan Lamahan. Dort drüben winken Spaß und Erholung.«
    Ich nickte und zwang ein Lächeln auf meine Lippen. Auf der anderen Insel war eine Stadt mit Kuppeln und Türmen zu sehen.
    »Wird Zeit, daß die Binhoys kommen«, sagte ich, stützte mich auf das Holzgeländer an seinem Ellbogen und blickte auf die Sklaven hinab.
    »Aye, Havil möge sie beflügeln!«
    »Die reife Ernte ...«
    Er lachte verbittert. »Soweit man überhaupt davon sprechen kann. Wir haben verdammt wenig vorzuweisen, dieses Jahr, und ich möchte wetten, daß es den anderen Volgendrins nicht besser geht!«
    Als ich meine nächste Frage stellte, war ich bereit, ihn notfalls über das Geländer zu kippen. »Was ist mit den Leuten am anderen Ende?« fragte ich. »Die Empfänger der Binhoys werden bestimmt empört sein!«
    »Na, sollen sie doch! Hanitcha soll sie mit Sorgen überschütten, ist mir doch egal! Wenn sie unsere Sorgen nicht kennen, gebe ich keine Fluttrellfeder für die ihren!«
    »Verständlich. Du bist nie dort gewesen?«
    Er warf mir einen seltsamen Blick zu. »Wer kann das schon von sich behaupten? Dabei weiß ich nicht einmal soviel wie du, Horter. Ich erinnere mich an meinen Eid. Ich will nichts wissen außer meinen Pflichten hier.«
    Er schien es mir nicht übelzunehmen, daß ich ihn nach meiner Ankunft rauh angefaßt hatte. Wahrscheinlich hatte er das der hochmütigen Art der Kuriere zugeschrieben, die sich meistens für etwas Besseres halten.
    Ich machte also eine Bemerkung über die Sklaven, und er knurrte vor sich hin und sagte, der Sturm habe ein Spannseil der Brücke beschädigt. Wenn das nicht schleunigst repariert werde, würde Pallan Horosh bald einige Strafen zu verkünden haben. Ich plauderte noch einige Murs länger mit ihm, damit ihm meine Fragen nach dem Ziel der Binhoy-Ladungen nicht zu klar in Erinnerung blieben, und verabschiedete mich schließlich.
    Die Volgendrins schwebten wie dräuende Wolken in der Luft; auf ihren Bahnen legten sie manchen Dwabur zurück. Der Anblick ihrer felsigen Härte vor den echten weißen Wolken, der Wind, der hier einen Baum und dort eine hohe Plattform berührte, die Unaufhaltsamkeit ihrer Bewegung – all dies machte einen ungeheuer starken Eindruck auf mich. Die Volgendrins waren tatsächlich Wunderwerke kregischer Technik.
    Wir hatten die schlimmsten Ödgebiete nordöstlich der Berge des Westens inzwischen verlassen; unter uns war ein Fluß aufgetaucht, der noch immer schäumend dahingurgelte, beflügelt von seinem Sturz aus den Bergen. Da und dort war bereits Vegetation zu sehen, die allmählich größere Areale bedeckte. Dort unten konnte man bereits überleben; dennoch entdeckte ich keine Spur menschlicher Besiedlung. Die Volgendrins bewegten sich nach meiner Schätzung mit einer Geschwindigkeit von etwa fünf Knoten – ein Tempo, das ein Mann zu Fuß nicht mithalten konnte.
    Ich faßte gerade den Entschluß, Pallan Horosh aufzusuchen, um mir weitere Befehle zu holen, als ich eine Gruppe Gerawin am Himmel erblickte. Ihre Dreizacke schimmerten

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