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Die Flieger von Antares - 08

Die Flieger von Antares - 08

Titel: Die Flieger von Antares - 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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heimgesucht.
    Ich kämpfte um Atem – ich riß die Augen auf!
    Der Quoffawagen war fort. Der Baum hatte sich verändert; das Laub zeigte nun das helle Grün des Frühlings; jede Spur des Herbstes war verschwunden. Und die Schänke! Das Dach war alt – abgedunkelte, verwitterte Ziegel, wo sich zuvor neue Schindeln befunden hatten. Die Felder waren eingeschrumpft; anstelle des reifen goldenen Korns zeigten sich die ersten grünen Keime der jungen Saat.
    Die Herren der Sterne schickten erneut ihre blaue Strahlung, und ich glaubte zu stürzen. In meinem Entsetzen bildete ich mir ein, in der mir gestellten Aufgabe versagt zu haben. Und ich wußte, daß die Everoinye ein Versagen mit der sofortigen Rückkehr zur Erde bestraften!
    »Nein!« schrie ich. Diese Behandlung war nicht fair! Ich hatte kein Zeichen empfangen, ich hatte nicht erkennen können, was von mir verlangt wurde!
    Im nächsten Augenblick vermochte ich nicht einmal mehr zu schreien. Wieder hatte ich festen Boden unter den Füßen; vor mir ragte die alte Schänke auf, hinter mir die junge Saat, der blühende Baum – all das erschien von neuem.
    Aber es gab eine drastische Veränderung. Die Schänke brannte. Flammenzungen reckten sich aus dem Dach, ließen die Ziegel knackend und klirrend zerspringen. Die Fenster schimmerten rot vor Flammen. Und ringsum erhob sich das fürchterliche Geschrei von Männern in einem tödlichen Kampf.
    Mir blieb keine Zeit, Zair zu danken. Dieser ... dieser Schrecken, das Geschrei, das Waffengeklirr, der Kampflärm – dies war meine Welt, Zair sei mir gnädig! Jetzt wußte ich, was von mir verlangt wurde.
    Die Schänke wurde von Diffs angegriffen.
    Sie bewegten sich im Kreis darum herum, schossen Pfeile in die zerbrochenen Fenster, verfolgten lachend andere Diffs, die den Kessel der Angreifer durchbrechen wollten. Der Gedanke, daß ich mich in diesem Kampf versehentlich auf die falsche Seite schlagen könnte, kam mir erst gar nicht. Nicht zum erstenmal wurde ich von den Herren der Sterne in dieser Art auf die Probe gestellt. Ich hatte das sichere Gefühl, daß die Teufel, die brutal gegen die Schänke vorgingen, meine Gegner waren. Bei den Leuten im Gebäude mochte es sich um einen Hexenzirkel oder um eine Verbrecherbande handeln, doch im Grunde zweifelte ich daran.
    Ohne zu zögern stürzte ich mich in die Auseinandersetzung.
    Die Diffs liefen brüllend hin und her. Ich nahm mir einen Burschen vor, der einen Halbpanzer mit orangeroten Roben trug, stellte ihm ein Bein, hieb ihn im Fallen bewußtlos und brachte auf diese Weise einen Thraxter an mich.
    Ist es eine Sünde, wenn ich an dieser Stelle gestehe, daß mir der Schwertgriff in der Hand neuen Auftrieb gab, mir ein erregendes Gefühl der Vollendung verlieh? Dieser Gedanke stellt jedenfalls klar, daß ich ein unvollkommener Mensch bin, ein Schattenmensch, ein Schwächling, dem das unzuverlässige Schwert als moralische und seelische Stütze diente. O ja, all das ist richtig – doch auf Kregen ist ein Schwert der unerläßliche Schutz seines Besitzers.
    Meine Geschicklichkeit als Schwertkämpfer macht mir nur Freude, wenn ich die Waffe auch für einen vernünftigen Zweck einsetzen kann. Dazu zählt meines Erachtens der Schutz der Schwachen. Das Urteil darüber liegt allein bei mir und muß daher in den Augen anderer subjektiv erscheinen.
    Ich sah die vierarmigen Diffs, die die brennende Schänke angriffen. Ich hörte Schreie aus dem Gebäude und erkannte, daß andere vierarmige Diffs den Angreifern zu entkommen versuchten und dabei erschossen wurden; folglich hatte ich das Gefühl, den Eingeschlossenen helfen zu müssen.
    Diese Gedanken gingen mir in der Sekunde durch den Kopf, da ich den Thraxter ergriff, den Hieb eines schreienden Halblings abwehrte, der mich zu köpfen versuchte, und ihn über seinem Brustpanzer aufspießte. Hastig drehte ich mich um und zog dabei den Kopf ein, so daß ein Armbrustpfeil harmlos vorüberzischte, und eilte auf die Gruppe zu, die die Tür der Schänke einzuschlagen versuchte. Die Angreifer hatten sich einen Baumstamm besorgt, mit dem sie dagegen anrannten. Die vierarmigen Halblinge waren hervorragende Kämpfer.
    Knirschend bewegte sich die dicke Lenkholztür in den bronzenen Angeln. Im nächsten Augenblick drängte ich mich in die Gruppe an der Ramme und schlug um mich. Die Angreifer waren nicht wenig überrascht. Sie trugen Thraxter in den rechten vorderen Händen; doch die anderen drei Hände waren mit dem Rammbock beschäftigt. Dieser

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