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Die Flieger von Antares - 08

Die Flieger von Antares - 08

Titel: Die Flieger von Antares - 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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mich der Skorpion an.
    »Es gibt keine Fluchtmöglichkeit aus den Himmlischen Bergwerken Hamals.«
    »Du magst der Bote der Herren der Sterne sein«, knurrte ich, »du und der Gdoinye; wie dem auch sei – ich werde fliehen!«
    Der Skorpion schwenkte spöttisch den Schwanz. »Die Herren der Sterne kennen dich. Sie wissen, daß du ein Tor bist, Dray Prescot. Aber die Herren der Sterne brauchen dich. An einem anderen Ort und in einer anderen Zeit.«
    Entsetzen überkam mich. Wenn mich die Herren der Sterne zur Erde verbannten, wie es ohne weiteres in ihrer Macht lag, mochte ich niemals nach Kregen zurückkehren. Schwitzend richtete ich mich auf, bereit, den Herren der Sterne und ihrer übermenschlichen Macht zu trotzen.
    Doch der Skorpion schwoll an, schimmerte bereits in dem abscheulichen blauen Licht, dehnte sich zu einem riesigen blauen Gebilde, das die Hütte füllte und die Felswände einhüllte, schließlich den Nachthimmel und alle Sterne verschlang und mich kopfüber in ein sprühendes blaues Nichts stürzte.

6
     
     
    Schon oft hatte ich beklagt, daß ich nur eine Marionette war, ein Klumpen aus Haar, Blut und Knochen, der an den Schnüren der Savanti und der Herren der Sterne baumelte. Nun, das mochte in gewisser Beziehung richtig sein. Doch wie Ihnen bekannt ist, hatte ich gewisse Methoden entwickelt, mich dem Willen der Herren der Sterne zu entziehen. Gewiß, sie konnten mich noch immer vierhundert Lichtjahre weit auf den Planeten meiner Geburt zurückversetzen, um mich vielleicht nie wieder nach Kregen zu rufen. Sie verfügten also über die Macht, mich von Delia zu trennen, der einzigen Frau auf zwei Welten, die mir etwas bedeutete.
    Diesmal jedoch kam der Übergang mit überraschender Plötzlichkeit. »Ich will nicht zur Erde zurück!« brüllte ich und glaubte ein gespenstisches Kichern zu hören und eine Stimme, die sich vermutlich nur in meinem Kopf bemerkbar machte. »Du einfältiger Onker, Dray Prescot! Du willst also auf Kregen bleiben, selbst wenn es in den Himmlischen Bergwerken wäre!«
    »Ich würde fliehen, auch wenn die Flucht unmöglich scheint.«
    »Das mag sein, du wilder Leem. Vielleicht würde dir der Versuch sogar gelingen. Doch es gibt Arbeit, Arbeit für die Everoinye. Sieh zu, daß du nicht versagst!«
    Ich öffnete die Augen, und die blaue Strahlung verschwand.
    Über mir funkelte die Doppelsonne Scorpios – wobei die rote Sonne vor der grünen stand!
    Ich schloß daraus, daß ich erneut in eine Zeitverschiebung der Herren der Sterne geraten war. Wie schon einmal hatten sie mich in die Vergangenheit geschleudert. Dieser Gedanke war mir ein großer Trost, denn Delia grämte sich in dieser Zeit nicht um mich, und ich konnte in aller Ruhe der Aufgabe nachgehen, die mir hier gestellt wurde – worum es sich auch handeln mochte. Anschließend konnte ich zu meiner geliebten Frau zurückkehren, in dem Bewußtsein, daß sie keinen Tag der Sorge um mich verbracht hatte. Außerdem machte ich mir klar – der Gedanke ließ mir einen Schauer über den Rücken rieseln –, daß in diesem Augenblick wahrscheinlich ein anderer Dray Prescot auf der Oberfläche Kregens kämpfte oder sich betrank, als Sklave oder in Freiheit lebte, ums Überleben focht oder ein luxuriöses Dasein genoß – eine unheimliche Vorstellung, daß es zwei Dray Prescots zugleich geben mochte!
    Auf Valka war ich schon einmal in die Vergangenheit zurückversetzt worden.
    Vielleicht befand ich mich in diesem Augenblick in den Unwirtlichen Gebieten, in Begleitung von Seg, Thelda und Delia; zugleich mochte ich mich in Valka aufhalten und um die Befreiung meiner Insel von den Aragorn kämpfen – und ebenso war ich hier, nackt und waffenlos wie üblich, bereit, mich einer neuen Anforderung zu stellen.
    Mein bisheriges Leben in den Himmlischen Bergwerken hatte meinen Körper gestählt; ich war völlig haarlos, was den Vorschriften der Hamaler entsprach, und die Ziffern auf Brust und Rücken waren verschwunden.
    Ich wußte die Rücksicht der Herren der Sterne zu schätzen, wenn mir auch bekannt war, daß mein Bad im Taufteich des Zelph-Flusses in Aphrasöe mir nicht nur ein tausendjähriges Leben und eine gesteigerte Wundheilkraft geschenkt hatte, sondern es meiner Haut auch erlaubte, Brandzeichen spurlos auswachsen zu lassen.
    Im Gegensatz zu den meisten bisherigen Versetzungen an verschiedene gefahrvolle Orte Kregens, war ich diesmal nicht mitten in einer dramatischen Szene gelandet.
    Die Himmlischen Bergwerke waren von einem

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