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Die Flieger von Antares - 08

Die Flieger von Antares - 08

Titel: Die Flieger von Antares - 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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um die Ehre eines Mannes geht, Pallan Coper?«
    »Mit dem Schwert.«
    »Das wäre mir recht.«
    Da begann dieser maushafte kleine Mann leise zu lachen und strich sich gutgelaunt über die Barthaare.
    »Du bist ein Apim, Notor Prescot! Wie ich hast du nur zwei Arme. Wie gedenkst du gegen einen djangischen Champion mit vier Armen anzutreten?«
    Mir lag die passende Antwort auf der Zunge: Ich dachte, du hättest das schon gesehen! Doch ich unterdrückte die Äußerung, die unhöflich gewesen wäre, ganz abgesehen von dem versteckten Vorwurf der Feigheit, der darin lag.
    Statt dessen machte ich eine Bemerkung darüber, daß ich kämpfen wollte, wie es Zair gefiel (wie die meisten Kreger hatte er nichts gegen fremde Götter, Teufel oder Heilige einzuwenden), und wir fuhren eine Zeitlang schweigend weiter.
    Ich überlegte mir, daß der Hinweis, ich sei mit dem Schiff gestrandet, wohl fehl am Platze war, befand sich doch die Schänke viele Dwaburs vom Meer entfernt. Schließlich hielt ich mich zum Teil an die Wahrheit und sagte ihm, ich sei aus einem Voller gefallen. Er war ein echter Horter und kam nicht wieder darauf zu sprechen.
    Die Westküste von Havilfar verläuft fast parallel zur Küste von Loh, dazwischen liegt das Südlohvianische Meer. Die Landmasse von Südwesthavilfar fällt steil ins Meer ab, ihr sind eine Kette von Inseln vorgelagert, die zum Teil ziemlich groß sind. In der Südwestecke schäumt das Meer in eine von Steilküsten gesäumte Enge, die mich beim Blick auf die Landkarte an den Kanal von Bristol erinnert, nur muß man hier den Maßstab weitaus größer setzen, da Havilfar ein sehr breiter Kontinent ist. Am Ende dieser Enge, dem Tamish-Kanal, liegt die Stadt Pellow.
    Südlich des Tamish-Kanals erstreckt sich eine breite Landzunge nach Westen; darauf liegt Tamish und das südlichste Land Havilfars – Thothangir. Vor den zerklüfteten, sturmumtosten Klippen liegt eine Rapa-Insel, die Heimat Rapechaks, mit dem Turko der Schildträger, die beiden Mädchen Quaesa und Saenda und ich aus der Festung Mungul Sidrath geflohen waren.
    Auf der sich nach Westen erstreckenden Halbinsel nördlich des Tamish-Kanals liegt Djanduin mit seiner Hauptstadt Djanguraj, die sich an einer breiten, durch Inseln geschützten Bucht befindet. Jenseits der Inseln, die dort Südwesthavilfar vorgelagert sind, erstreckt sich in unbekannte Fernen der Ozean des Zweifels.
    Östlich von Djanduin, jenseits der Berge der Ironie, liegt der Yawfi Suth, ein unzugängliches Sumpfgebiet zwischen dem Tamish-Kanal im Süden und dem Wendwath im Norden, jenem nebelverhangenen See der Magie und des Aberglaubens – ein Ort seltsamer Schönheit, wenn die Zwillingssonne durch die Nebelschleier auf das Wasser scheint. Von den Leuten der Gegend wird der Wendwath der See der Träumenden Jungfrauen genannt.
    Ich befand mich im äußersten Südwesten Havilfars auf dem Weg in Richtung Djanguraj und sollte mich nun bei den Djangs bewähren. Außerdem hatte ich die Aufgabe, meine Rückkehr nach Valka zu bewerkstelligen.
    Dabei kam mir ein erschreckender Gedanke. Die Herren der Sterne würden mich erst wieder abreisen lassen, wenn sich die Zeit der Gegenwart genähert hatte, wie ich sie in den Himmlischen Bergwerken erlebt hatte. Ich wußte doch, wie diese Wesen vorgingen. Ein gewaltiger Sturm würde sich erheben, ein übernatürliches Gewitter würde mir den Weg verstellen – so war es mir im Auge der Welt gegangen, in Valka und zuletzt in Huringa. Es hatte keinen Sinn, sich gegen die Ungerechtigkeit dieser Situation aufzulehnen oder die Herren der Sterne etwa zu verfluchen. Ich mußte bleiben, bis der richtige Zeitpunkt gekommen war, bis die grüne Sonne wieder vor der roten über den Himmel wanderte. Mein einziger Trost war der Gedanke, daß Delia an diesem erzwungenen Exil nicht teilhatte. Wenn ich zurückkehrte – und dazu kam es bestimmt –, mußte sie das Gefühl haben, seit meinem Sturz aus dem Voller seien erst Minuten vergangen.
    Wie ich die Herren der Sterne dazu bringen sollte, ihren Teil dieses Arrangements einzuhalten, wußte ich nicht. Ich hatte nur eine vage Vorstellung von ihren Plänen, nahm ich doch an, daß ich gegen den allmächtigen kregischen Sklavenhandel vorgehen sollte. Nun denn, während ich mein Urteil in diesem Gefängnis der Zeit absaß, wollte ich mich vergnügen, wollte ich denkbar vielen unangenehmen Menschen das Leben schwer machen. Ich wollte den Aragorn eine Lektion erteilen, wenn sie mir wieder über den Weg liefen,

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