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Die Flieger von Antares - 08

Die Flieger von Antares - 08

Titel: Die Flieger von Antares - 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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entging nicht, wie beiläufig der kleine Bursche den Stux fortschob und auch nicht die Art und Weise, wie die aufmarschierenden Djang-Soldaten auf sein Erscheinen reagierten. Diese Anzeichen waren mir nur zu gut bekannt.
    Er war äußerst besorgt um mich.
    »Du bist verletzt, mein Herr, du bist verletzt. Du blutest ja!« Er sprang auf und wandte sich energisch an die Neuankömmlinge. »Deldar! Bring diesen Horter in ein unversehrtes Zimmer und kümmere dich um ihn. Bandagen, Wasser, Nadeln, Palines!« Er fuhr herum. »Sinkie! Sinkie! Ich komme, mein Schatz. Wir sind gerettet, die opazverfluchten Leemköpfe sind fort! Du kannst unter dem Tisch hervorkommen!«
    Ich mußte an mich halten, um nicht zu lächeln.
    Als wir uns dem noch nicht niedergebrannten Teil der Schänke näherten, fiel mir auf, wie geschickt sich die Djangs daran machten, die Flammen zu löschen. Ihr zielstrebiges Treiben gab mir Auftrieb. Sie holten Wasser aus dem Brunnen im hinteren Hof und hatten den Brand bald unter Kontrolle. Allerdings war von dem Dach kaum noch etwas übrig, auch am unbeschädigten Ende. Der kleine Bursche schritt besorgt neben mir her, während ich ins Haus geführt wurde.
    »Ich habe die Ehre, mich vorzustellen. Ich bin Ortyg Fellin Coper, Pallan der Straßen.«
    Erwartungsvoll sah er mich an – mit wachsamen, blitzenden Augen und zuckenden Schnurrbarthaaren. Er trug kostbare Roben aus einem dunkelblauen Stoff, der reichlich mit Edelsteinen und Silberstickereien verziert war. Der rote Samthut mit der weißen Feder kam mir nun wie ein prächtiger Teil seines Kostüms vor. Waffen trug er nicht, wenn man von einem kleinen ziselierten Messerchen in einer Silberscheide an seinem Gürtel absah – ein besserer Brieföffner.
    Nackt und blutüberströmt wie ich war – allerdings hatte man mir inzwischen einen Mantel umgeworfen –, überlegte ich, was ich antworten sollte. Offenbar hatte ich hier den Mann vor mir, den ich nach dem Willen der Herren der Sterne retten sollte. Das hatte ich getan, denn wenn ich mich nicht vor die Tür gestellt und die Leemköpfe daran gehindert hätte, über ihn herzufallen, bis seine Leibwache eintraf, wäre er jetzt sicher nicht mehr unter den Lebenden. Wenn ich mich tatsächlich in der Vergangenheit bewegte, war ich vielleicht noch gar nicht Strom von Valka und erst recht nicht Prinz Majister von Vallia.
    »Ich bin Dray Prescot, Lord von Strombor, Pallan.«
    »Nun laß dich herzlich begrüßen! Mutter Diocaster sei meine Zeugin!«
    Er stellte mir anschließend seine Frau vor, eine charmante kleine Dame, deren Schnurrbarthaare ihre Schönheit womöglich noch unterstrichen. Ihre Kleidung war zwar schlicht geschnitten, doch ebenfalls mit zahlreichen Edelsteinen besetzt. Mir entging die Zuneigung nicht, die zwischen den beiden bestand, ebensowenig wie die Sympathie und der Respekt, den die kriegerischen Djangs dem Paar entgegenbrachten. O. Fellin Coper behandelte sie mit der beiläufigen, selbstverständlichen Höflichkeit eines Mannes, der die absolute Herrschaft gewöhnt ist, der sie aber mit der Sorge um das Schicksal jener verbindet, die in seine Macht gegeben sind. In dem unversehrten Zimmer befanden sich zwei weitere mausgesichtige Diffs, die eine gewisse Ähnlichkeit mit Coper hatten. Sie waren nicht so bedeutend wie er, wurden aber von den Djangs sehr respektvoll behandelt; außerdem sah ich eine Djang-Frau, die hochschwanger war.
    Sie lag mit bleichem Gesicht auf einer Bahre. Ihr langes Haar war ziemlich verklebt; das Gesicht schimmerte schweißfeucht. Die Geburt schien unmittelbar bevorzustehen. Drei Djangfrauen kümmerten sich um sie; allerdings fehlte ein Arzt mit Akupunkturnadeln. Dies wollte mir nicht richtig erscheinen, und ich machte gegenüber O. Fellin Coper eine entsprechende Bemerkung. Sein gerbilähnlicher Kopf nickte.
    »Du hast völlig recht, Notor Prescot. Doch wenn Mutter Diocaster das Kind zur vorgesehenen Stunde ruft – nun, dann muß das Kind kommen, wie immer die Umstände sein mögen.«
     
    Ein geschäftiges Treiben leitete die Abreise des Pallan ein. Die schwangere Djangfrau gehörte nicht zu seiner Reisegruppe. Ihr Mann war beim Kampf umgekommen. Ortyg Coper ließ mich zu sich rufen. Er saß bereits in dem prunkvollen Wagen, den seine Männer zum Haus gefahren hatten.
    »Ich kehre nach Djanguraj zurück, Notor Prescot, und wenn diese Stadt dein Ziel gewesen ist, ehe du den Leemköpfen zum Opfer fielst, wäre es mir und meiner Frau eine große Ehre, wenn du die Güte

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