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Die Flieger von Antares - 08

Die Flieger von Antares - 08

Titel: Die Flieger von Antares - 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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sei, daß aber niemand mehr wußte, wann die Partnerschaft begonnen habe; in den Bibliotheken fehle darüber jedes Dokument. Es sei schon immer so gewesen, daß die Djangs gekämpft und die Obdjangs die Befehle gegeben hatten. Beide Seiten respektierten einander. Jede Gruppe wußte, daß sie ohne die andere nicht weiterkam.
    »Allerdings gibt es da Ausnahmen. Ich meine ...« Coper sah mich besorgt an. Ich versuchte mich an einer Prognose.
    »Du meinst Kov Nath Jagdur na Hyr Khor«, warf ich ein. »Den Anführer der Leemköpfe. Der Bursche möchte sich nicht mehr kommandieren lassen, sondern selbst das Kommando führen.«
    Coper nickte zerknirscht, und seine Schnurrbarthaare hingen betrübt herab. »Stimmt genau, Notor Prescot. Du hast einen wachen Geist.«
    »Den braucht man auch, wenn man auf Kregen überleben will.«
    »Die Yetches von Gorgrens sind auch nicht ohne. Wir haben Informationen erhalten, daß sie einen neuen Feldzug vorbereiten – eine schreckliche Belastung für meine Straßen. Ich bin in den Palast gerufen worden. Der König braucht seine Berater. Chuktar Naghan Stolin Rumferling kommt ebenfalls, und das freut mich. Er ist mein bester Freund und ein großer Krieger. Ich nehme als Zivilist an den Beratungen teil, und das freut mich ebenfalls.«
    »Ja, Ortyg«, schaltete sich seine Frau ein. »Das Zivilistenleben ist besser für dich. Sollen doch die Soldaten kämpfen! Chuktar Naghan ist ein großartiger Krieger!«
    »Er weiß, welche Anmarschwege die Gorgrens nehmen können. Weißt du, Notor Prescot, unsere Grenzen werden zwar vom Yawfi Suth und dem Wendworth geschützt, doch es gibt Wege, die durch diese natürlichen Hindernisse hindurchführen oder um sie herum – und die Armee muß so aufmarschieren, daß sie für alle Eventualitäten gerüstet ist.«
    »Man muß die Züge des Gegners vorausahnen«, sagte ich. »Ja, ich weiß.«
    Und das stimmte. Mit den wilden Klansleuten der Großen Ebenen von Segesthes hatte ich so manchen Feldzug unternommen, bei dem es darum ging, die Manöver des Gegners vorwegzunehmen und sich mit Bluff und Gegenbluff durchzusetzen. Coper sah mich von der Seite an. Seine Augen blitzten intelligent.
    »Ich weiß, daß du ein großer Kämpfer bist, Notor Prescot, wenn ich auch nicht annehme, daß du gegen die Leemköpfe noch lange durchgehalten hättest, und ich spreche dir für diese Leistung mein ehrlich gemeintes Kompliment aus – aber kann ich davon ausgehen, daß du auch Kenntnisse in der Kunst der Strategie besitzt? In der Führung vieler Kämpfer? Im Umgang mit ganzen Armeen?«
    Irgend etwas veranlaßte mich zu einer vorsichtigen Antwort – vielleicht mein Bestreben, unabhängig zu bleiben, oder der Wunsch, nicht zu etwas gedrängt zu werden, das ich nicht wollte. Jedenfalls sagte ich: »Oh, Pallan Coper, ich bin seit langer Zeit Kämpfer. Ich bin es zufrieden, das Kommando in den Händen jener zu belassen, die sich darin als Meister sehen.«
    Daraufhin ließ er sich in die Polster sinken, strich sich über die Schnurrbarthaare und zog seine Kappe über ein Ohr herab. Es trat ein Schweigen ein, das zumindest für mich unwillkommen war. Ich hatte das Gefühl, daß sich hinter O. Fellin Coper mehr verbarg, als auf den ersten Blick sichtbar war.
    Im Knarren der Räder überhörten wir den Flügelschlag. Der Wagen stoppte plötzlich, und ein Djang der Eskorte steckte den Kopf herein. »Nun, Deldar Pocor! Was ist los?«
    »Ein Bote von Chuktar Stolin Rumferling, Pallan.«
    Die Tür wurde geöffnet, und Pallan und seine Frau stiegen umständlich aus, wobei sich der Pallan unwirsch über die Verzögerung beschwerte. Der zweite Wagen mit seinen Obdjang-Wächtern hielt ebenfalls, und die Bewacher blieben starr auf ihren Totrixes sitzen. Ein Fluttclepper schwebte mit schnellem Flügelschlag zur Landung neben der Straße ein. Der Reiter, ein junger, athletischer Djang in einem orangerot-grauen Lederanzug sprang geschickt zu Boden. Hinter seinem Sattel ragte ein langer biegsamer Stab empor, daran flatterte eine bunte Flagge mit zahlreichen Spitzen. Vermutlich hatte unser Wach-Deldar die Herkunft des Boten an diesem Signal erkannt.
    Coper nahm einen Stahlschlüssel zur Hand, der an einer goldenen Kette um seinen Hals hing, und öffnete den flachen Balassholzkasten, den der Bote ihm hinhielt. Er zog einen schmalen Papierstreifen heraus und erbrach mit geschickter Daumenbewegung das Siegel. Dann entfaltete er den Bogen und las. Dabei begannen seine Schnurrbarthaare zu zittern und

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