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Die Flieger von Antares - 08

Die Flieger von Antares - 08

Titel: Die Flieger von Antares - 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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verzierten Vollers machte ich eine Schwadron Mirvols aus, deren Reiter in herrliche Fluganzüge aus Seide und Fellen gekleidet waren. Zahlreiche Edelsteine funkelten, und auf den exakt ausgerichteten Waffen spiegelten sich die letzten Sonnenstrahlen.
    »Das ist sicherlich Strom Nopac, der nachschauen möchte, was hier übriggeblieben ist«, sagte Ilter Monicep. Sein Tonfall ließ erkennen, daß er Strom Nopac ebenso ablehnte wie Elten Lart.
    Wir aßen Palines, stemmten die Ellbogen auf eine Steinmauer und starrten in der zunehmenden Dunkelheit die Hänge hinab. Dort unten liefen zahlreiche Männer durcheinander. Elten Lart gab sich bestimmt größte Mühe, Hilfe zu erbitten. Die Stadt bildete ein unruhiges Muster aus Dächern in der abkühlenden Lava.
    Soldaten erstiegen die Stufen in den Terrassenmauern.
    »Ich hoffe doch, daß die Burschen uns etwas zu essen mitgebracht haben«, sagte Ilter.
    Ich erinnerte mich an die Striemen auf Avecs breitem Rücken – Wunden, die frisch verheilt waren. Avec richtete sich auf, spannte die Armmuskeln und strich sich über das Haar. »Sie wollen mich wieder in die opazverfluchte Zelle stecken«, sagte er seufzend. »Na ja, das bißchen Freiheit war sehr schön!«
    Im letzten Licht der Dämmerung wirkten die näher kommenden Soldaten breitschultrig und kräftig. Ihre Uniformen waren für meinen Geschmack etwas zu geckenhaft ausgestattet. Ich kannte Hamal, hatte ich doch in den Himmlischen Bergwerken dieses Landes gearbeitet, und empfand keine besondere Sympathie für die Hamaler – wenn sich auch Avec und Ilter als interessante Kampfgefährten erweisen mochten.
    Ich bereitete mich auf das Schlimmste vor; es konnte ja sein, daß sich Avec wehren wollte. Doch er streckte den Ankömmlingen die Handgelenke entgegen.
    Einer der Soldaten lachte und legte ihm die Hand auf die Schulter. »Du bist Avec Brand der Niltch? Dann komm mit.« Noch ehe der Deldar zu Ende gesprochen hatte, ertönte weiter hinten eine Stimme.
    »Da ist er! Da ist der Cramph, der zwei meiner Wächter verwundet hat! Ergreift ihn!«
    Ilter Monicep stellte sich vor mich, doch die Soldaten ließen sich nicht beirren.
    Ihre Stuxes richteten sich drohend auf meine Brust.
    »Wenn du dich wehrst, bringen sie uns alle um«, flüsterte Monicep.
    Zähneknirschend ließ ich mir die Hände fesseln. Man trieb mich über die Terrassen in die Tiefe und warf mich schließlich wie einen Sack Kartoffeln in einen Laderaum des Vollers.

15
     
     
    Nach kurzer Zeit landete Avec Brand neben mir. Er war ein Niltch. Damals hatte ich keine Ahnung, was das bedeutete.
    In dem Voller roch es nicht so angenehm, wie ich es von einem Flugboot erwartet hätte, auch wenn Gerüche für einen Mann wie mich, der den Gestank in der Bilge eines irdischen 74-Kanonen-Schiffes des achtzehnten Jahrhunderts kennt, nicht weiter wichtig sind. In diesem Voller waren zuletzt Gregarians, Squishes und Malsidges befördert worden. Ich sah keinen Grund, meine Befreiung aufzuschieben.
    »Avec«, sagte ich halblaut. »Hast du ein schlimmes Verbrechen begangen?«
    Ich wollte wissen, ob er ein Gewohnheitsverbrecher war, der ständig Ärger mit den Behörden hatte, oder ob er sich bisher nur einen Fehltritt erlaubt hatte.
    »Schlimm?« Er begann zu lachen. »Wäre ich nicht nach Sumbakir gegangen, hätte ich den Kerl schon viel früher herausgefordert. Ich bin zwar kein Horter, aber auch kein Sklave. Elten Lart ist korrupt. Ich habe dem Arsch von einem Cramph gesagt, was ich von ihm halte, dann habe ich ihm eine Ladung Brei in die Fresse geworfen.«
    »Aber das war doch nicht weiter schlimm ...«
    »Ach, ich hatte vergessen, den Brei vorher aus dem Topf zu nehmen!«
    »Was passiert nun mit dir?«
    »Wegen meines Angriffs auf einen Notor? Ich komme bestimmt ins Jikhorkdun. Ich glaube, darüber muß der Strom befinden. Die Gesetze sind hier sehr streng.«
    »Du scheinst dir keine großen Sorgen zu machen, Avec.«
    »Ach, Ilter Monicep ist ein schlauer Bursche. Der bekommt mich bestimmt frei. Er ist der Sohn meiner Schwester.«
    »Ich hatte eigentlich vorgehabt, auszubrechen«, sagte ich. Mir lag nichts daran, ein hamalisches Jikhorkdun kennenzulernen. Ich bewegte die Handgelenke, und die Fesseln zerplatzten. »Und zwar so schnell wie möglich.«
    Er riß die Augen auf. »Du hast die Fesseln geöffnet? Bei Krun! Das ist eine Leistung!«
    Im Halbdunkel streckte ich die Hand aus, tastete mich zu seinen Handgelenken vor und zerriß auch seine Fesseln.
    Nachdenklich rieb er

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