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Die Flieger von Antares - 08

Die Flieger von Antares - 08

Titel: Die Flieger von Antares - 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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überflüssige Bemerkung gemacht.
    »Ich habe doch schon mal von Huringa gehört – oder, Ilter?«
    »Huringa?« fragte Ilter Monicep. Wir erstiegen die in die Ackerterrassen gekerbten Stufen, bereit, den Schwachen und Erschöpften zu helfen. »Huringa? Hat nicht Naghan der Calsany mal gesagt, das sei eine große Stadt in Hyrklana? Ist das richtig – Hyrklana?«
    »Ja, Ilter, Hyrklana.«
    Nun wußte ich, daß ich mich zumindest nicht in Hyrklana befand. Außerdem mußte diese Gegend ziemlich abgelegen sein. Meine Begleiter waren einfache Landleute, die, eingezwängt zwischen See, Vulkan und Hügel, ihre Terrassenfelder bestellten.
    Ich hätte gern gewußt, wo ich war. Ein Jahr, hatte der Gdoinye gesagt.
    Da die unmittelbare Gefahr im Augenblick vorüber war und sich die blaue Strahlung bisher noch nicht bemerkbar gemacht hatte, wußte ich, daß ich die Wünsche der Herren der Sterne erfüllt hatte.
    »Ich bin hier fremd«, sagte ich.
    Da begann Avec zu lachen und verzog schmerzhaft das Gesicht, als sich eine Brandstelle an seinem Mundwinkel spannte.
    »Wir wissen, daß du ein Fremder bist. Opaz der Böse mag wissen, woher du kommst. Wir kennen in Orlush jedes Gesicht!«
    »Aye, Avec!« höhnte Ilter. »Und jeder in Orlush kennt deine Fresse.«
    Wieder durchlief mich ein Schock – ein Schock der Vorahnung –, oder war es etwa Angst? Nein, eher Unruhe, vielleicht auch Zorn.
    Opaz – der Böse?
    Opaz, die unsichtbare Verkörperung des doppelten Geistes, der Unsichtbaren Zwillinge, der große gute Opaz. Opaz, der verkörpert wurde durch die sichtbare Gegenwart der Sonnen Zim und Genodras am Himmel über Kregen – der Sonnen, die in Havilfar Far und Havil genannt werden.
    Ich konnte nicht anders. Ich war erschöpft – das traf auf uns alle zu –, und ich war denkbar schlechter Laune. Vor kurzem noch war ich König gewesen, jetzt sah ich mich als Marionette in der Gewalt von Überwesen, die mich nicht ernst nehmen wollten.
    »Beim stinkenden rechten Augapfel Makki-Grodnos – wo sind wir denn hier?«
    Der Tonfall verfehlte seine Wirkung nicht – die beiden jungen Männer sahen mich erschrocken an.
    Als sie mein düsteres Gesicht bemerkten, verstärkte sich ihre Verblüffung noch.
    Schließlich nahm sich Avec zusammen und versuchte einen leichten Tonfall anzuschlagen: »Also, wir sind natürlich in Orlush.«
    Ilter Monicep musterte mich mit halb geschlossenen dunklen Augen.
    Er schürzte nachdenklich die Lippen. Er hatte sich von der instinktiven Panik erholt, von dem nicht greifbaren Entsetzen, das die Menschen zu befallen scheint, wenn ich sie im Zorn ansehe. Seine Stimme klang leise.
    »Du befindest dich in Orlush, wie es Fambly Avec eben gesagt hat. Und Orlush liegt im Königreich Pwentel, und Pwentel hat die große Ehre, ein Teil des Hamalischen Reiches zu sein.« Er stimmte ein heiseres Gelächter an und fuhr verbittert fort: »Wir sind allerdings kein großer oder wichtiger Teil, denn König Rorton Turmeyr, den die Menschen den Herrlichen nennen, ist ein ängstlicher König. Und Orlush ist, wie du siehst, keine große und berühmte Stadt. Und was unseren Elten angeht, Lart Lykon, der ist ein korrupter Bösewicht.«
    Während ich diese Information zu verdauen suchte, zogen sich die Menschen aus der Stadt auf die höchsten Terrassen zurück. Sie sammelten sich am Rand der Bewässerungsgräben, die von Stufe zu Stufe nach unten führten.
    In der kregischen Hierarchie gibt es zahlreiche Ränge, die ich bisher nur soweit erwähnt habe, wie sie für meinen Bericht vonnöten waren.
    So möge an dieser Stelle der Hinweis genügen, daß ein Elten zwei Stufen unter einem Strom steht. Und ich befand mich in Hamal!
    Ich begann etwas von dem zu begreifen, was mir der Gdoinye gesagt hatte.
    Man hatte Nahrungsmittel aus der Stadt gerettet, außerdem hatten wir reife Feldfrüchte von den Terrassen, die verschont geblieben waren.
    Den ganzen Tag und die Nacht hindurch hockten wir zusammen, während Muruaa sein Feuer in die Luft schleuderte und frische Lava die Hänge hinabschickte. Am Abend des dritten Tages ließen die Ausbrüche nach. Als die Zwillingssonnen am Horizont verschwanden – wobei Zim Genodras nachfolgte – und als die Frau der Schleier rauchverhangen aufstieg, erblickten wir eine Kavalkade von Flugvögeln, die sich durch das schwindende Sonnenlicht näherte. Die Gruppe landete auf der breitesten und trockensten Terrasse, die sich um einen unter uns liegenden Hügel zog.
    Als Eskorte eines großen und kostbar

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