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Die Flieger von Antares - 08

Die Flieger von Antares - 08

Titel: Die Flieger von Antares - 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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aufgaben, schleuderte ich die Waffe und verwundete den Deldar der Gruppe; das brachte die anderen zurück auf den Anleger. Ich nahm einen neuen Stux aus dem Stuxcal des ersten Wächters und schwenkte die Spitze hin und her.
    »Vorwärts! Den Hang hinauf! Muruaa ist doch nur ein Feuerschlund! Sind wir nicht Männer und Frauen? Grabt! Grabt! Leitet Muruaas Erbrochenes in den See!«
    Dieser Gedanke beflügelte die Fantasie der Menschen. Sie ahnten ohnehin dumpf, daß die Flucht sinnlos war. Vulkane haben die unangenehme Eigenart, Senken zu bilden – so auch die Vertiefung, in der sich die Stadt befand und die durch Absenkungen nach urzeitlichen Eruptionen entstanden war. Der See versperrte uns den Fluchtweg; in der Nähe des Ufers, wo sich immer neue Lava über den Steilhang ergoß, kochte und brodelte das Wasser.
    Wir holten Tücher und Felle, und ich organisierte eine Kette mit Wasserträgern. Wir stiegen den Hang hinauf, parallel zu dem mächtigen Lavastrom, und näherten uns schließlich seiner bereits etwas abgekühlten Außenwand. Dort begannen wir zu graben – eine Knochenarbeit. Dabei wurden wir fast gebraten, obwohl wir uns ständig mit Wasser übergießen ließen, und mancher alte und schwache Helfer, der die Hitze nicht ertragen konnte oder nicht schnell genug auf den Füßen war, kam dabei um. Doch schließlich hackten wir eine Lücke in den Rand des Stroms, und es trat flüssige Lava aus, bildete einen frischen Tentakel, brach durch die Öffnung und floß auf neuem Kurs in den See. Der Vernichtungsstrom in Richtung Stadt wurde damit nicht aufgehalten, doch mit der Zeit wurde genügend Lava abgezweigt, damit sich die Senke nicht völlig füllte. Auf diese Weise mochten wir auf den oberen Terrassen eine sichere, wenn auch heiße Zuflucht finden.
    Der große Mann mit der sandfarbenen Haarmähne und den Peitschenmalen auf dem Rücken, der mir als erster zugerufen hatte, er würde mich auf den Feuerberg begleiten, brüllte nun, er wolle noch höher steigen und eine frische Öffnung schlagen.
    »Wenn du willst, Avec«, sagte ich. »Aber die Hitze oben dürfte noch schlimmer sein als hier.«
    »Die Cramphs aus Orlush sind mir gleichgültig! Ich möchte nur diesem Elten Lart eins auswischen!«
    Er stieg also weiter den Berg empor. Ich begleitete ihn, denn ich war mir noch nicht absolut sicher, ob ich zur Rettung der Bewohner Orlushs wirklich alles Menschenmögliche getan hatte. Ich wußte nicht, in welchem kregischen Land ich mich befand. Die Herren der Sterne hatten mir die Aufgabe übertragen, jemanden zu retten – vielleicht sogar die ganze verdammte Stadt –, und ich durfte erst ruhen, wenn ich sicher war, daß ich den Anforderungen gerecht geworden war.
    Eine Gruppe mutiger junger – und weniger junger – Männer folgte uns, und wir kämpften erneut gegen den Lavastrom an. Diesmal war die Arbeit erheblich schwieriger, da uns hier kein Wasser zur Verfügung stand, aber wir schafften es schließlich doch.
    Als ich endlich zufrieden sein konnte, als wir genügend heiße Lavabrocken herausgehackt und zur Seite gewälzt hatten und wir am ganzen Körper mit Brandblasen bedeckt waren, gab ich das Kommando zum Aufhören. Avec wischte sich mit dem geschwärzten Arm über das schweißverschmierte Gesicht und lächelte mich an.
    »Ich weiß nicht, wer du bist, Dom; du bist jedenfalls ein Mann!«
    »Ein Mann wie du, Avec. Mein Name ist Dray Prescot.«
    »Und ich bin Avec Brand. Notor von Nichts, Elten der Leere, Strom aller Onker!«
    »Aye, Avec!« brüllte ein stämmiger junger Mann, dessen Körperkräfte mir bei der Arbeit mehrmals aufgefallen waren. »Aye, bei Havil dem Grünen! Du bist zugleich ein Kov der Hulus!«
    »Und du, Ilter Monicep, bist der Vad aller Prahlhänse!«
    Man sah den beiden an, daß sie sich trotz der mißlichen Lage am liebsten aufeinandergestürzt hätten, obwohl sie wirklich jeden Grund hatten, völlig erschöpft zu sein.
    Eine Bemerkung aus ihrem Gespräch versetzte mir einen kleinen Schock. Havil der Grüne!
    Ich befand mich also mit Sicherheit noch in Havilfar.
    Aber – der Grüne! Es war lange her, daß ich an dem erbitterten Kampf der Zairer gegen die Grodnim teilgenommen hatte, seit ich in meinem schnellen Ruderer Zorg über das Auge der Welt gefahren war. Trotz der langen Zeit versetzte mir die Erwähnung des verhaßten grünen Gegners von damals einen Stich.
    »Es gibt in Huringa ein großes Denkmal Havils des Grünen«, sagte ich.
    Avec sah mich an, als hätte ich eine höchst

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