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Die Flockenleserin. Ein Hospiz, 12 Menschen, ein Mörder.

Die Flockenleserin. Ein Hospiz, 12 Menschen, ein Mörder.

Titel: Die Flockenleserin. Ein Hospiz, 12 Menschen, ein Mörder. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mike Powelz
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Tisch gestritten – weil sie ihn immer zugeparkt hatte.“
    „Inwiefern war das zuletzt anders?“
    „Ganz einfach“, entgegnete Bella. „Am Abend vor seinem Tod hat er sich einen neuen Parkplatz gesucht. Ich weiß es ganz genau: Sein alter Mercedes stand nicht vor der Rampe, als die Knopinskis tot aufgefunden wurden. Oder?“
     
    „Das ist es!“, rief Minnie. „Der Wagen stand am Ende des Weges! Am 2. November muss Folgendes geschehen sein: Früh morgens, als Hildegard Merkel noch nicht in Haus Holle angekommen war, schlich sich Knopinski aus dem Hospiz – und fuhr zu seiner, wie wir wissen, fünf Stunden entfernten Wohnung auf dem Land. Zuvor hatte er seiner Frau befohlen, eine Lüge zu verbreiten. Also kommt sie ins Esszimmer und berichtet, dass ihr Gatte sich oben ausruhe. Tatsächlich jedoch ist er längst unterwegs, um das Mörderfoto zu holen. Mutter Merkel kann sich nicht mehr daran erinnern, was sie komisch fand in Bezug auf ihr Auto? Nun, ich kann es ihnen sagen! Sie muss sich darüber gewundert haben, dass der Mercedes der Knopinskis am Wegesende parkte, als das alte Ehepaar tot aufgefunden wurde – und sie ihn, anders als sonst, diesmal nicht zugeparkt hatte.“
    „Moment mal“, rief Mike erregt. „Wissen wir das ganz sicher?“
    „Natürlich! Als Hildegard Merkel das Haus am 1. November verlässt, ist Knopinskis Mercedes noch zugeparkt. Die alte Dame setzt rückwärts gegen den Poller, und der dicke Dietmar hilft ihr beim Ausparken. Wenige Stunden später, in aller Herrgottsfrühe, fährt Knopinski nach Hause – denn jetzt ist er ja nicht zugeparkt, weil Mutter Merkel noch nicht da ist. Als Knopinski spätnachts zum Hospiz zurückkehrt, steht Merkels Golf auf seinem Stammplatz neben der Rampe. Deshalb parkt er seinen Mercedes zum ersten Mal am Wegesende, wo Montrésor einen Blick hinein wirft!“
    „Und das bedeutet?“
    „Nochmal von vorne… Knopinski fährt nach Hause, um das Mörderfoto zu suchen. Seine Frau erzählt jedem, dass er sich oben ausruhe. Diese Lüge soll den Mörder beruhigen. Irgendwann im Laufe des Tages wird der Täter misstrauisch. Höchstwahrscheinlich hat er das laute Privatgespräch der Knopinskis am Vorabend gehört. Jetzt bemerkt er, dass Knopinskis Mercedes fehlt. Deshalb muss er schnell handeln, denn er kann sich ausrechnen, dass Knopinski zuhause nach dem Mörderfoto sucht. Dem Täter bricht der kalte Schweiß aus. Wenn es ihm nicht gelingt, den ehemaligen Gefängniswärter zu stoppen, wird seine Identität auffliegen. Wie und wann er das alte Ehepaar ermordet hat, weiß ich noch nicht – aber ich werde es herausfinden.“
    „Warum hat er beide getötet?“
    „Weil Gertrud alles über seine früheren Verbrechen ausgeplaudert hätte, wenn sie am Leben geblieben wäre. Dieses Risiko konnte unser Mörder nicht eingehen.“
    „Aber welche Rolle spielte Professor Pellenhorn bei der ganzen Sache?“
    „Ganz einfach! Er beobachtet Knopinskis Rückkehr, und wie ihn der Täter am Ende des Weges abfängt. Vielleicht sieht er, wie der Mörder Knopinski nach dem Aussteigen aus dem Auto schachmatt setzt. Doch er versteht nicht sofort, was er gesehen hat. Vielleicht denkt er, dass der Mörder Knopinski beim Aussteigen geholfen hat. Stand nicht ein zweiter Rollstuhl im Zimmer der Knopinskis, als Marisabel durch die Tür lugte? Das ist es! Der Mörder fängt Knopinski in dem Moment ab, als der alte Mann aus seinem Mercedes steigt. Er rammt ihm eine Injektionsspritze in den Körper, packt ihn in einen Rollstuhl – und schiebt den alten Mann ins Haus. Doch mit einem hat er nicht gerechnet: Mit Professor Pellenhorn als Augenzeuge. Tage später macht sich Pellenhorn plötzlich einen neuen Reim auf seine Beobachtung, und er versteht, was wirklich passiert ist. Schließlich hatte er zwischenzeitlich viel Zeit zum Nachdenken. Ab diesem Punkt leidet der Professor unter Todesangst. Leider jedoch kann er nichts mehr verraten – weil er vollkommen gelähmt ist. Über seine Lippen kommt nur eine einzige Silbe: Au . Verzweifelt will er uns darauf hinzuweisen, dass Knopinski Wagen bewegt worden ist…“
    „Deshalb wurde er ermordet?“
    „Natürlich“, sagte Minnie scharf. „Irgendjemand, der sich den Pellenhorns nicht unbemerkt nähern konnte, versteckte einen harten Brocken Parmesankäse in Professor Pellenhorns Salatblatt.“
    „Aber warum tötete er Berthold so brutal? Er hätte ihn doch vergiften können – wie die Knopinskis.“
    „Dafür gibt es nur eine Erklärung.

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