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Die Flotte von Charis - 4

Die Flotte von Charis - 4

Titel: Die Flotte von Charis - 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Verordnungen zu halten, die sich für einen Heiligen Krieg im Buch Schueler finden. Obwohl die Mehrheit zwar durchaus von Dynnys’ Schuld überzeugt ist, hat es hier in Zion doch zu beträchtlichem Entsetzen und auch Abscheu geführt, dass er vor den Stufen zum Tempel zu Tode gefoltert wurde − und das war noch regelrecht milde im Vergleich, was Schueler für groß angelegte Ketzerei vorsieht.« Der Blick aus den mandelförmigen Augen des harchongesischen Vikars wurde bitter, als er mit Zorn und Abscheu an die Hinrichtung des ehemaligen Erzbischofs von Charis zurückdachte. »Wenn sie ganze Königreiche mit der gleichen Strafe überziehen wollen, dann müssen sie genug Hass säen, genug Zorn, um den Rest der kirchlichen Hierarchie − und auch das gemeine Volk − mitzureißen. Und ganz genau das tun sie hier und jetzt gerade.«
    »Und was können wir tun, um sie aufzuhalten?«
    »Das weiß ich nicht«, gestand Wylsynn. »Wir und unsere Vorgänger haben jetzt mehr als zwanzig Jahre lang auf die Blöße gewartet, die wir benötigen, und ständig hat sie sich uns entzogen. Uns liegen sämtliche Beweise für die Korruption und die Verzerrung der Lehren durch Leute wie die ›Vierer-Gruppe‹ vor, die wir im Laufe dieser Jahre angesammelt haben. Aber wir haben immer noch nicht den Beweis gefunden, um diese Lücke zu nutzen.«
    Einige der hier versammelten nickten verbittert, und es gelang Wylsynn nur mit Mühe, nicht gequält das Gesicht zu verziehen. Er hatte es beinahe geschafft, anstelle von Clyntahn das Amt des Großinquisitors zu erringen, und wenn ihm das gelungen wäre, dann hätte er sich in einer Position befunden, aus der heraus er all die Beweise hätte nutzen können, die Leute wie er, Ahnzhelyk Phonda, Adorai Dynnys und so viele andere sorgsam zusammengetragen und immer weiter erhärtet hatten. Natürlich war es ebenso gut möglich, dass ihn das gleiche Schicksal ereilt hätte wie seinem Vorfahren Sankt Evyrahard. Doch zumindest war er bereit gewesen, es zu versuchen. Und im Gegensatz zu Evyrahard, der rasch ermordet worden war, hatte er wenigstens eine kleine Gruppe treuer Unterstützer um sich versammelt, die sich nach Kräften bemüht hätten, ihn zu beschützen, während er seinen eigenen Orden und das Offizium der Inquisition wieder zu ihrer alten Aufgabe zurückgeführt hätte, Mutter Kirche selbst zu überwachen und nicht nur Gottes Kinder einzuschüchtern − im Namen von Mutter Kirche.
    »Derzeit haben wir auf jeden Fall keine Lücke gefunden«, stimmte Hysin ihm zu. »Im Augenblick ist der Rat zunehmend geneigt, die ›Vierer-Gruppe‹ zu unterstützen.«
    »Sieht denn keiner von diesen Idioten, worauf das hinausläuft?«, fragte Hauwerd Wylsynn ungehalten. Natürlich begriff jeder, dass es eine rein rhetorische Frage gewesen war, geboren aus Verbitterung und Enttäuschung, doch erneut zuckte Hysin mit den Schultern.
    »Verängstigte Menschen erkennen stets nur das, was ihnen eine Überlebenschance zu bieten scheint, Hauwerd. Die militärischen Siege von Charis sind schon erschreckend genug, wenn nicht auch noch Caylebs und Staynairs offener Widerstand hinzukäme. Tief in ihrem Innersten müssen sie alle bereits verstanden haben, wie korrupt und verderbt alles in Zion geworden ist, vor allem im Tempel selbst. Sie fürchten sich vor dem, was geschehen könnte, wenn nun alle Fenster weit aufgerissen würden und alle ihre schmutzigen kleinen Geheimnisse ans Tageslicht kämen, deutlich sichtbar für die ganze Herde, die sie doch eigentlich hüten sollten. Und die Charisianer drohen damit, genau das zu tun. Alles, was ihnen die Hoffnung schenkt, weiterhin nur ›seinen Gang gehen zu lassen‹, muss doch zu immenser Zustimmung führen.«
    »Bis sie begreifen, dass das, was sie hier vorschlagen, ganz und gar nicht das bewirken wird«, warf Vikar Erayk Foryst ein.
    »Falls sie das begreifen«, gab Hysin zu bedenken. »Vergesst nicht, wie lange wir schon auf den geeigneten Moment warten. Wenn die Konfrontation mit Charis sich in einen ausgewachsenen Heiligen Krieg zuspitzt, dann wird der Rat im Ganzen von sich aus sämtliche Entscheidungen der ›Vierer-Gruppe‹ überlassen, und er wird es damit begründen, dass Einheit und zentralisierte Richtungsvorgaben erforderlich sind, einen derartigen Kampf auszutragen und zu gewinnen. Und das, Erayk, ist genau das, worauf Clyntahn sich hier verlässt.«
    »Ich glaube nicht, dass bei ihm ausschließlich zynische Berechnungen eine Rolle spielen«, merkte Vikar

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