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Die Flotte von Charis - 4

Die Flotte von Charis - 4

Titel: Die Flotte von Charis - 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Wahl mehr gehabt hätte, als mich eigenständig dem Rat der Vikare entgegenzustellen. Befürchtet hatte ich das schon immer. Als Clyntahn und der Rest der ›Vierer-Gruppe‹ beschlossen haben, Charis zu zerstören, und uns dazu benutzen wollten, da wusste ich, dass alle meine Befürchtungen berechtigt waren.«
    In perfekter ›Rührt-Euch‹-Stellung verschränkte Seahamper die Arme hinter dem Rücken, richtete sich gänzlich auf und blickte seine Regentin geradewegs an.
    »Und dann hat Charis auf irgendeine Weise überlebt. Und nicht nur ›überlebt‹, sondern auch noch sämtliche Flotten aufgerieben, die man gegen das Königreich aufgebracht hat … einschließlich meiner eigenen. Und während ich mich noch gefragt habe, was ich nun unternehmen solle, wie Chisholm und alles, was mir lieb und teuer ist, das alles überleben könnte, hat Cayleb mir den Antrag gemacht.«
    Sie schüttelte den Kopf und sog die tropische Luft tief in die Lunge ein. Für jemanden, der wie sie in den nördlicheren Gebieten von Safehold aufgewachsen war, erschien Charis oft drückend heiß, und das Sonnenlicht, das es hier gab, musste man selbst erlebt haben, um es sich überhaupt vorstellen zu können. Sharleyan war dankbar dafür, dass ihre Heiler sie ermahnt hatten, sich der Sonne hier nicht allzu lange auszusetzen. Der eine oder andere aus dem Gefolge, das sie hierher begleitet hatte − darunter auch Mairah Lywkys − war weniger vorsichtig gewesen und hatte sich daher einen äußerst schmerzhaften Sonnenbrand eingefangen.
    Doch das alles war ebenso Bestandteil der exotischen Schönheit, mit der Caylebs Königreich sie in den Bann geschlagen hatte, wie die Tatsache, dass es hier das ganze Jahr über frisches Obst gab, Kokosnüsse, die schwere, abwechslungsreiche Küche und die atemberaubenden Wälder, die wie tropisch-grünes Fell die Berge von Charis überzogen. Hier war alles so anders als das, womit Sharleyan aufgewachsen war, wie in einem Märchenland, und doch gab es auch so viele Gemeinsamkeiten zwischen den Charisianern und den Chisholmianern. Natürlich gab es auch Unterschiede − vielleicht sogar mehr als Gemeinsamkeiten. Doch auch wenn die Unterschiede möglicherweise zahlreicher waren, so waren die Gemeinsamkeiten ungleich bedeutender, denn in ihrem Innersten, wo ihre Herzen und Seelen wohnten, waren sie einander so ähnlich.
    »Eure Majestät, der Herzog heißt es nicht gut«, merkte Seahamper sehr leise an, als Sharleyan weiterhin schwieg. Traurig sog sie die Luft ein.
    »Nein, das tut er wirklich nicht«, gestand sie.
    Halbrook Hollow hatte äußerst deutlich zum Ausdruck gebracht, dass er diese Eheschließung mit Cayleb zutiefst missbilligte − und auch seinen Missmut über ihre Entscheidung. Vielleicht nicht gerade in der Öffentlichkeit. Selbst der Onkel der Königin − oder ›Kaiserin‹ − musste sich davor in Acht nehmen, jegliche ihre Entscheidungen in der Öffentlichkeit zu kritisieren, und so sehr er auch gegen dieses Bündnis war, er hätte ihr doch niemals offen widersprochen, und das gleich aus mehrerlei Gründen. Doch Sharleyan wusste sehr wohl, wie er darüber dachte. Und das Gleiche galt auch für die meisten ihrer Ratgeber, und auch wenn ihr Onkel seine Missbilligung dieses Schrittes nicht offen aussprach, verdeutlichte sein allgemeines Auftreten doch unmissverständlich, dass er unverkennbar auf der Seite der Tempelgetreuen stand und nicht auf der der Kirche von Charis. Dies wurde bedauerlicherweise recht rasch wirklich jedem hier bewusst.
    Einschließlich Cayleb, dachte sie traurig. Ihr Gemahl hatte sie nie ausdrücklich auf die Sichtweise ihres Onkels angesprochen, doch die Art und Weise, wie er genau das eben vermied, verriet jemandem, der so scharfsinnig war wie Sharleyan, eine ganze Menge.
    »Und er ist auch nicht der Einzige«, sagte Seahamper und gestattete sich selbst endlich doch, zumindest einen Teil dessen auszusprechen, was ihn beunruhigte. »Ich bin kein Lord, Eure Majestät, und ich werde wohl auch niemals einer sein. Weiß Gott, ich wollte nicht einmal Offizier werden! Aber ich habe Euch seit Eurer Kindheit beschützt, und vielleicht habe ich währenddessen das eine oder andere gelernt, ganz egal ob ich es wollte oder nicht. Und es gibt Leute in Chisholm, denen diese Heirat kein bisschen gefällt, und auch nicht dieses neue ›Kaiserreich‹. Und es wird ihnen auch niemals gefallen, ganz egal, wie sich alles entwickelt.«
    »Ich weiß.« Sharleyan verschränkte die Arme vor der

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