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Die Flotte von Charis - 4

Die Flotte von Charis - 4

Titel: Die Flotte von Charis - 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Prinz Nahrmahn in den zweithöchsten Adelsstand des Kaiserreiches zu erheben. Eine weitere Bedingung für ein etwaiges Abkommen wäre die Eheschließung seiner ältesten Tochter mit Kronprinz Zhan von Charis.«
    Pine Hollow riss die Augen auf. Dieser Gedanke war weder ihm noch Nahrmahn jemals gekommen. Er wusste, dass sein Gesichtsausdruck entschieden zu viel verriet, doch Cayleb lächelte nur − und Pine Hollow bemerkte, dass Sharleyan es ihm gleichtat.
    »Ihre Majestät die Königin hat weder Brüder noch Schwestern«, fuhr Cayleb nach einer kurzen Pause fort. »Und ebenso hat sie bislang offensichtlich keine eigenen Kinder. Daher wird Zhan unser gemeinsamer Erbe sein, bis uns eigene Kinder vergönnt sind. Und ebenso offensichtlich ist, dass Zhan und Zhanayt in der Thronfolge weit oben stehen werden, selbst nachdem unsere eigenen Kinder geboren sind. Als Pfand dafür, dass wir Prinz Nahrmahn ebenso unterstützen und verteidigen werden wie jeden anderen Vasallen der Krone, so lang er sich seiner eigenen Verpflichtungen der Krone gegenüber bewusst ist, schlagen wir eine Vereinigung seiner Familie mit der unseren vor. Uns ist bewusst, dass ein gewisser Altersunterschied zwischen Zhan und Prinzessin Mahrya existiert, doch der Unterschied ist längst nicht so gravierend wie bei manchen anderen Vermählungen, die aus deutlich weniger bedeutsamen Gründen beschlossen wurden. Wir glauben, dass Prinzessin Mahrya durchaus geeignet wäre, die Kaisergemahlin von Charis zu werden, sollten die Königin und ich den Tod finden, ohne zuvor eigene Erben hervorgebracht zu haben.«
    »Euer Majestät − Eure Majestäten! −, das ist ein ungleich großzügigeres Angebot, als mein Prinz oder ich jemals zu erhoffen gewagt hätten«, erklärte Pine Hollow nun, und vielleicht zum ersten Mal in seiner gesamten Laufbahn als Abgesandter oder Ratgeber der Krone lag in seiner Antwort nicht einmal eine Spur diplomatischer Übertreibung. »Um ehrlich zu sein, Mein Prinz fürchtete − und rechnete damit −, Ihr würdet seine Inhaftierung fordern, vielleicht sogar seine Hinrichtung. Gewiss hat er niemals die Möglichkeit auch nur in Erwägung gezogen, Ihr könntet ihm das Angebot unterbreiten, stattdessen sein Haus mit dem Euren zu vereinigen − mit Eurer beider Häuser.«
    »Ich will ganz offen sein, Mein Lord«, ergriff nun Sharleyan zum ersten Mal das Wort. »Die Bedingungen, die König Cayleb Ihnen gerade geschildert hat, entstammen fast alle ausschließlich seinen Ideen, nicht den meinen. Ebenso wie Sie war auch ich über die Großzügigkeit seiner Vorschläge erstaunt. Wäre ich an seiner Stelle gewesen, so wäre es mir wohl ungleich schwerer gefallen, in dieser Art und Weise zu reagieren, nach einer derart langen und aufreibenden Zeit der Feindseligkeiten. Dennoch bin ich nach reiflicher Überlegung der Ansicht, er beweise in dieser Lage ebenso viel Weisheit wie Großzügigkeit. Während ich mich niemals zu der Aussage versteigen würde, Prinz Nahrmahns Gewissen sei weiß wie jungfräulicher Schnee, so will ich doch zugeben − als jemand, der gegen seinen Willen gezwungen war, dem ärgsten Feind ihres Königreiches im Krieg gegen einen unschuldigen Freund zur Seite zu stehen −, dass mir sehr wohl bewusst ist, nicht alles, was zwischen Emerald und Charis vorgefallen ist, sei zur Gänze Prinz Nahrmahn zuzuschreiben. Zumindest in diesem Sinne waren wir alle Opfer der ›Vierer-Gruppe‹ und der Korruption, die schon so lange die Kirche befleckt und schädigt. Wie Cayleb mir einmal sagte, als wir über dieses Thema miteinander sprachen, ist es für uns längst an der Zeit, uns unseren Herausforderungen zu stellen − und unserem gewaltigen Feind. Die Heilige Schrift lehrt uns, die Aussöhnung sei eine der göttlichen Tugenden. Nun denn. So wollen wir mit Prinz Nahrmahn ausgesöhnt sein, und mit Emerald, und dann gemeinsam in die gewaltigen Kämpfe ziehen, die uns bevorstehen.«
    »Eure Majestät«, erklärte Pine Hollow und verneigte sich tief, »ich bemerke, dass die Berichte über Eurer Weisheit, die unsere zugegebenermaßen minderwertigen Leiter der Spionageabteilung von Emerald …« − er gestattete sich ein schiefes Grinsen − »… nach Eraystor haben übermitteln können, Euch nicht im Mindesten gerecht werden. Als Bevollmächtigter meines Prinzen akzeptiere ich in seinem Namen Eure höchst großzügigen Bedingungen. Und ich fürchte auch nicht, dass er versucht sein wird, meine Zustimmung wieder rückgängig zu

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