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Die Fluesse von London - Roman

Die Fluesse von London - Roman

Titel: Die Fluesse von London - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Aaronovitch
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Beitrag geleistet.«
    »Dafür zahlst du sämtliche Drinks heute Abend«, fauchte sie und legte auf.
    Ich erzählte Nightingale von dem fehlenden Hund.
    »Besuchen wir mal die neugierige Nachbarin«, sagte Nightingale. Offenbar hatte er das Gesicht am Fenster ebenfalls bemerkt.
    Neben den Haustüren war über den Klingelknöpfen eine Türsprechanlage angebracht. Nightingale hatte kaum auf die Taste gedrückt, als der Türöffner bereits zu summen anfing und eine Stimme sagte: »Kommen Sie nur rauf, mein Lieber.« Noch einmal summte es und auch die innere Tür öffnete sich. Dahinter führte eine leicht angestaubte, aber ansonsten saubere Treppe nach oben, und als wir hinaufstiegen, hörten wir einen kleinen Hund kläffen. Die ältere Dame, die uns oben erwartete, hatte keine silberblau gefärbten Haare (ich wundere mich sowieso immer, wie jemand auf die Idee kommen kann, sich die Haare silberblau färben zu lassen?), sie trug keine fingerlosen Handschuhe und hielt offenbar auch nicht eine Menge Katzen in der Wohnung. Trotzdem hatte sie etwas an sich, das mich vermuten ließ, dass sie all diese Dinge innicht allzu ferner Zukunft ernsthaft in Erwägung ziehen würde. Sie war recht groß für eine kleine alte Dame, mager und gelenkig und nicht im Geringsten senil. Sie stellte sich uns als Mrs.   Shirley Palmarron vor.
    Wir wurden in ein Wohnzimmer gebeten, das anscheinend seit den siebziger Jahren keine größeren Veränderungen mehr erfahren hatte. Sie bot uns Tee und Kekse an. Während sie in der Küche beschäftigt war, bellte der Hund, ein weiß-braun gefleckter Kurzhaarterrier, ununterbrochen und wedelte mit dem Schwanz. Offenbar wusste er nicht, wer von uns beiden die größere Bedrohung darstellte, denn er schwang unablässig den Kopf hin und her, bis Nightingale direkt mit dem Zeigefinger auf seine Schnauze zeigte und leise etwas murmelte. Der Hund hörte schlagartig auf zu bellen, kippte steif auf die Seite, schloss die Augen und schlief ein.
    Ich starrte Nightingale an, aber er hob nur eine Augenbraue.
    »Ist Toby eingeschlafen?«, erkundigte sich Mrs.   Palmarron, als sie mit dem Teetablett hereinkam. Nightingale sprang auf, half ihr, das Tablett auf den Teetisch zu stellen, und wartete, bis sich unsere Gastgeberin gesetzt hatte, bevor er selbst wieder Platz nahm.
    Toby strampelte ein wenig mit den Beinen und knurrte leise im Schlaf. Offensichtlich würde nichts außer dem Tod diesen Köter gänzlich zum Schweigen bringen.
    »Er ist recht lebhaft«, erklärte Mrs.   Palmarron, während sie den Tee eingoss.
    Da nun Toby endlich einigermaßen still war, fand ich Gelegenheit, mich umzusehen. In Mrs.   Palmarrons Wohnung gab es nichts, was auf einen Hund hindeutete.Auf dem Kaminsims standen Fotos, vermutlich von Mr.   Palmarron und ihren Kindern, aber es gab weder Chintz noch irgendwelche Porzellanfigürchen. Keinen Hundekorb neben dem offenen Kamin und keine Hundehaare in den Ecken des Sofas. Ich nahm Notizbuch und Kuli heraus.
    »Gehört er Ihnen?«, fragte ich.
    »Um Himmels willen, nein!«, rief Mrs.   Palmarron aus. »Er gehörte dem armen Mr.   Skirmish, aber ich kümmere mich schon eine ganze Weile um ihn. Er ist ein recht nettes Tier, wenn man sich erst einmal an ihn gewöhnt hat.«
    »Er war also schon vor Mr.   Skirmishs Tod hier?«, fragte Nightingale.
    »Oh ja. Sie müssen wissen, Toby entzieht sich dem Arm des Gesetzes, er ist sozusagen auf der Flucht.«
    »Welches Verbrechen hat er begangen?«, wollte Nightingale wissen.
    »Er wird wegen eines Überfalls mit Körperverletzung gesucht«, erklärte Mrs.   Palmarron. »Er hat einen Mann gebissen. Direkt in die Nase. Man rief die Polizei und so weiter.« Sie blickte auf Toby hinunter, der offenbar im Traum Ratten jagte. »Wenn ich dir nicht erlaubt hätte, hier Zuflucht zu suchen, mein Kleiner, dann hätten sie dich in den Hundeknast gesteckt oder dir gleich die Nadel gegeben.«
     
    Ich rief das Polizeirevier in Kentish Town an, wo ich zum Revier von Hampstead weiterverbunden wurde, wo man mir mitteilte, ja, es sei ein Anruf wegen eines Hundeangriffs auf der Hampstead Heath eingegangen, kurz vor Weihnachten, aber das Opfer habe keine Anzeige erstattetund das sei alles, was im Bericht stehe. Sie gaben mir Namen und Adresse des Opfers durch: Brandon Coopertown, Downshire Hill, Hampstead.
    »Sie haben den Hund verhext«, sagte ich, als wir das Haus verließen.
    »Nur ein kleines bisschen«, wehrte Nightingale bescheiden ab.
    »Also gibt es

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