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Die Flusswelt Der Zeit

Die Flusswelt Der Zeit

Titel: Die Flusswelt Der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
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sich dabei um analphabetische Kulturen gehandelt, aber immerhin – sie standen als Beweis dafür an, daß der Mensch sich nicht auf einen Killer-Affen als Vorfahr berufen konnte. Vielleicht sollte ich besser sagen, daß er im Laufe seiner Entwicklung seine Tötungsinstinkte verlor, ebenso wie er sich in seinem Aussehen weitgehend veränderte.«
    »Das scheint mir alles sehr interessant zu sein«, sagte Burton. »Und wir sollten uns irgendwann, wenn wir mehr Zeit haben, etwas tiefer in diese Theorie hineinknien. Ich möchte jedenfalls dazu noch sagen, daß beinahe jedes Mitglied der wiedererweckten Menschheit einer Kultur zugehörig war, die Kriege, Morde, Kriminalität, Vergewaltigung und Wahnsinn förderte. Und daß es diese Leute sind, die uns umgeben und mit denen wir auszukommen haben. Möglicherweise wird es eines Tages ganz andere Generationen geben, ich weiß es nicht. Es ist zu früh, darüber etwas Endgültiges zu sagen, nachdem wir uns erst sieben Tage hier befinden. Aber ob es Ihnen gefällt oder nicht, wir befinden uns auf einer Welt, in der die meisten Menschen sich benehmen, als seien sie Killer-Affen. Und jetzt sollten wir uns wieder auf unser Modell konzentrieren.«
    Sie saßen auf kleinen Bambusstühlen vor Burtons Hütte, und vor ihnen, auf einem aus dem gleichen Material gefertigten Tisch stand das Modell eines Bootes, das sie aus Pinienholz und Bambus gebastelt hatten. Das Boot verfügte über eine Reling, einen einzelnen Mast und eine Kommandobrücke, auf der ein Steuerrad zu sehen war. Sie hatten einige Zeit gebraucht, es zusammenzubekommen, und mit Hilfe ihrer Steinmesser und Scheren eine Menge Arbeit investiert. Sobald das Boot, das nach diesem Modell gebaut werden würde, vom Stapel lief, wollte Burton es Hadji nennen. Denn es würde sich auf eine Pilgerfahrt begeben, wenngleich das Ziel nicht Mekka war. Burton beabsichtigte, es soweit den Fluß hinauf zu steuern, wie es möglich war.
    Das Gespräch über den Territorialen Imperativ war deswegen aufgekommen, weil die beiden einige Schwierigkeiten beim Bau des geplanten Bootes auf sich zukommen sahen. Die Leute in der Umgebung hatten sich mittlerweile zum größten Teil fest irgendwo niedergelassen und beschäftigten sich damit, ihre Besitztümer von anderen abzugrenzen. Einige Gemeinschaften waren mit dem Aufbau fester Siedlungen beschäftigt oder arbeiteten daran, solche anzulegen. Ansammlungen von einfachen Unterständen, Kolonien kleiner Bambushütten oder relativ große Holzhäuser, die teilweise sogar zwei Stockwerke aufwiesen. Die meisten dieser Gemeinschaften hatten das Gebiet um die Gralsteine am Fluß okkupiert, während andere den Fuß der Berge zu bevorzugen schienen. Eine Rundreise, die Burton zwei Tage zuvor abgeschlossen hatte, erbrachte das Resultat, daß sich auf nahezu jedem Quadratkilometer Land an die achtzig bis hundert Menschen tummelten. Jedem Quadratkilometer Flachland standen etwa zweieinhalb Quadratkilometer Hügelgelände gegenüber, das sich aber teilweise in solche Höhen erstreckte, daß es in Wirklichkeit gut dreimal soviel Raum bot wie die Ebene zu beiden Seiten des Flusses. In den drei Zonen, die Burton untersucht hatte, hatte sich ein Drittel der Menschen für Ansiedlungen in der Nähe der Gralsteine am Fluß entschieden, während ein weiteres Drittel es vorgezogen hatte, ein wenig weiter landeinwärts zu ziehen. Obwohl eine Bevölkerungsdichte von achtzig bis hundert Menschen pro Quadratkilometer in den Hügeln verhältnismäßig hoch war, fühlte man sich doch durch den dichten Baumbestand soweit voneinander getrennt, daß man sich beinahe isoliert vorkam. Aber auch die Flußebene erweckte – ausgenommen zu den Mahlzeiten – einen beinahe unbewohnten Eindruck, da die meisten Bewohner dieses Gebietes sich tagsüber in den Wäldern aufhielten, die es zu erforschen galt, oder sich die Zeit mit Fischen vertrieben. Einige waren dabei, Flöße oder Boote zu bauen, mit denen man in der Flußmitte auf Jagd gehen konnte. Oder – wie Burton – Pläne hegten, den Fluß selbst zu erforschen.
    Die Bambusgewächse in der näheren Umgebung waren bereits verschwunden, obwohl es offensichtlich war, daß sie bald nachwachsen würden, denn das Zeug wuchs mit einer beinahe beängstigenden Schnelligkeit, und Burton schätzte, daß es nicht länger als zehn Tage benötigte, um sich vom Schößling bis zur ausgewachsenen, fünfzehn Meter hohen Pflanze zu entwickeln.
    Die Gruppe hatte hart gearbeitet und alles herangeschleppt,

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