Die Foundation - Das Erdportal - Band 2 (Das Erdportal - Die Portalwelten) (German Edition)
den Uluru-Kata-Tjuta- Nationalpark übertragen wurde, und zwar den Stämmen der Yankuntjatjura, den Pitjantjatjara und den Anangus. Wir möchten, dass der Uluru für Kletterer und Wanderer für immer geschlossen wird. Die Nationalparkbehörde ist bereit, uns entgegenzukommen, denn der Monolith wird von uns als heilige Stätte verehrt. Aber der australische Tourismusminister ist gegen uns. Denn jedes Jahr besichtigen mehr als 350.000 Menschen den Nationalpark, ein Drittel davon meint, sie müssten auch auf dem heiligen Stein herumtrampeln. Bei unseren Bemühungen, das Klettern zu verbieten, ist der zuständige Tourismusminister Chris Burns derzeit unser größter Feind, er ist gegen unsere Pläne und sagt, dass er eine vollständige Schließung nie befürwortet hätte und dabei bleiben wird. Seit 1985 setzen wir uns für die Absperrung des Gebiets um den Uluru ein, denn man kann nicht auf den Vatikan klettern und auch nicht auf buddhistische Tempel. Genauso muss man auch unsere religiösen Stätten respektieren. Denn hier am Uluru kreuzen sich nach unserem Glauben zahlreiche Traumzeitpfade, durch die alle heiligen Orte auf dem ganzen Kontinent miteinander verbunden sind. Unsere Pläne sind, dass der Zugang ab Oktober 2011 formell gesperrt werden soll. Zunächst muss jedoch noch Umweltminister Peter Garrett zustimmen."
"Tja, tja “, machte Hugo. "Das wäre aber schade, wenn ihr diesen tollen Felsen ganz für euch allein haben wollt."
"Man kann dann weiter um ihn herumgehen, von Aussichtspunkten beobachten und f otografieren, mit dem Flugzeug überfliegen, nur nicht auf ihn klettern und herumtrampeln“, erläuterte Sam weiter. „Außerdem gibt es bis dato schon 35 Tote. Alle Tote sind Wanderer, die sich überschätzten und die Vorschriften nicht einhielten. Das Besteigen des Uluru ist nur am Westende des Rock an einer einzigen mit einem Handlauf ausgestatteten Strecke erlaubt. Von uns, den Anangu, allerdings nicht erwünscht. Denn unsere Ahnen verfallen in tiefe Trauer, wenn an diesem heiligen Berg Menschen tödlich verunglücken. Aus Sicherheitsgründen ist dieser einzige zulässige Aufstieg grundsätzlich von einer halben Stunde nach Sonnenuntergang bis eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang geschlossen. Außerdem muss der Pfad kurzfristig gesperrt werden, wenn innerhalb der nächsten drei Stunden Regen oder Sturm vorhergesagt sind, der Wind auf einer Höhe von 762 Meter 25 Knoten erreicht, extreme Temperaturen von 36°C und mehr vorhergesagt sind, die Wolkengrenze unterhalb des Gipfels beginnt, oder Rettungsarbeiten im Gange sind. Zudem können wir, die Anangu darum bitten, den Aufstieg aus kulturellen Gründen zu untersagen, beispielsweise während einer traditionellen Zeremonie. Selbst wenn der Weg geöffnet ist, kann es beim Besteigen zu Unfällen oder gar Todesfällen kommen, da das Wetter in dieser Gegend schnell und unerwartet umschlagen kann. Der Rock gehört uns. Ab 2094 gehört er uns allein.“
Sam machte eine bedeutungsvolle Pause.
„Wodurch“, fragte Hank zweifelnd.
„Im Oktober 1985 übergab der Generalgouverneur Steven nach einer Gerichtsverha ndlung, die wir gewonnen haben, bei einer Zeremonie am Uluru die Eigentumsurkunde zurück an die Anangu. Direkt im Anschluss, circa fünf Minuten später, wurde ein Vertrag unterzeichnet, der das Land für 99 Jahre zurück an den Australian Parks and Wildlife Service verpachtete. Das bedeutet, ab 2084 hört die Kletterei auf dem Uluru endgültig auf.“
„Warum habt ihr das Gelände denn verpachtet, wenn es doch euch gehört“, wollte Hank wissen.
Sam gab ihm recht.
„Ich war damals ein kleines Kind , und die Anangu waren manipulierbar.“
Schon vom Ayers Rock aus kann man sie sehen, die unverkennbaren Umrisse der 36 runden Felsendome der Kata Tjutas, diese sagenhaften Sandsteinfelsen, wie sie aus dem mit Spinifexgras und Stachelkopfgras überzogenen roten Land emporragen und auf einer Fläche von 3500 ha ein ganz prägnantes Kennzeichen dieses kargen Landes bilden.
"Kata-Tjuta bedeutet Viele Köpfe", erklärte Sam. "Es sind 36 verschiedene Köpfe, die voneinander teilweise durch tiefe Schluchten getrennt sind. Aber ihre Schluchten und Rinnen speichern das seltene Regenwasser, das nur alle paar Monate vom Himmel fällt, und liefern das Wasser an alle Lebewesen und Pflanzen und bieten inmitten dieser kargen Wüste einer Vielzahl von Lebewesen und Pflanzen natürlichen Schutz. Früher hieß diese Gegend im Sprachgebrauch der Touristen
Weitere Kostenlose Bücher