Die Foundation Trilogie
Lockenhaar des jungen Mannes war gerade so weit in Unordnung, dass einer einzelnen Locke erlaubt wurde, ihm in die Stirn zu fallen â als sei sie sorgfältig dorthin platziert worden. Dazu passten die regelmäÃigen Zähne, die er lächelnd zeigte. Der steife Offizier merkte, dass er sich gegen ihn verhärtete.
Offensichtlich war Channis aufgeregt. »Pritcher, das ist ein kein zufälliges Zusammentreffen.«
Der General erwiderte kalt: »Mir ist das Thema des Gesprächs nicht bekannt.«
»Oh! Na, dann ziehen Sie sich mal einen Stuhl heran, damit wir uns hineinknien können. Ich bin Ihre Ausführungen durchgegangen und finde sie ausgezeichnet.«
»Wie ⦠erfreulich.«
»Aber ich wüsste gern, ob Sie zu den gleichen Schlussfolgerungen gekommen sind wie ich. Haben Sie jemals versucht, das Problem deduktiv zu analysieren? Ich meine, es ist ja schön und gut, die Sterne aufs Geratewohl durchzukämmen, und wenn man das schaffen will, was Sie in fünf Expeditionen geschafft haben, muss man wirklich von einem zum anderen hüpfen. So viel steht fest. Aber haben Sie berechnet,
wie lange es dauern würde, in diesem Tempo jede bekannte Welt zu erforschen?«
»Ja. Mehrmals.« Pritcher fühlte keinen Drang, dem jungen Mann auf halbem Weg entgegenzukommen, aber es war wichtig, seine Gedanken kennenzulernen â seine unkontrollierten und daher unvorhersehbaren Gedanken.
»Nun, dann schlage ich vor, dass wir analytisch an die Sache herangehen und uns entscheiden, nach was wir eigentlich suchen.«
»Nach der Zweiten Foundation«, gab Pritcher bissig zurück.
»Nach einer Foundation von Psychologen«, berichtigte Channis, »die in den Naturwissenschaften ebenso schwach sind, wie es die der Ersten Foundation in der Psychologie waren. Nun, Sie sind von der Ersten Foundation, was ich nicht bin. Die Implikationen springen Ihnen wahrscheinlich sofort ins Auge. Wir müssen eine Welt finden, die mit Hilfe geistiger Fähigkeiten herrscht, aber technisch-wissenschaftlich zurückgeblieben ist.«
»Muss das zwingend so sein?«, fragte Pritcher ruhig. »Unsere eigene Union der Welten ist technisch-wissenschaftlich nicht zurückgeblieben, obwohl unser Herrscher seine Macht seinen mentalen Fähigkeiten verdankt.«
»Weil er sich die Fähigkeiten der Ersten Foundation zunutze machen kann«, lautete die etwas ungeduldige Antwort, »und sie ist das einzige Reservoir solchen Wissens in der Galaxis. Die Zweite Foundation muss zwischen den trockenen Krümeln des zerbrochenen galaktischen Imperiums leben. Sie hat nicht viel zur Auswahl.«
»Sie behaupten also, die Zweite Foundation verfügt über genug mentale Macht, um eine Gruppe von Welten zu beherrschen, und ist gleichzeitig auf technisch-naturwissenschaftlichem Gebiet hilflos?«
»Relativ hilflos. Sie ist fähig, sich gegen die dekadenten Nachbarn zu verteidigen. Dem Ansturm des Maultiers, dessen Streitkräfte von einer ausgereiften Atomwirtschaft profitieren, könnte sie nicht standhalten. Warum würde ihre Lage im Raum sonst so sorgfältig geheim gehalten, sowohl anfangs von ihrem Gründer Hari Seldon als auch jetzt von ihr selbst! Die Erste Foundation hat nie ein Geheimnis aus ihrer Existenz gemacht, nicht einmal, als sie vor dreihundert Jahren eine unverteidigte einzelne Stadt auf einem abgelegenen Planeten war.«
In Pritchers glattem, dunklem Gesicht zuckte es ironisch. »Und jetzt, wo Sie mit Ihrer tiefschürfenden Analyse zu Ende sind, hätten Sie wohl gern eine Liste aller Königreiche, Republiken, Planeten-Staaten und Diktaturen der einen oder anderen Sorte in dieser politischen Wildnis da drauÃen, die Ihrer Beschreibung und verschiedenen anderen Faktoren entsprechen?«
»Das alles ist also schon in Erwägung gezogen worden?« Channis verlor nichts von seiner Unverfrorenheit.
»Sie werden es natürlich nicht in meinem Bericht finden, aber wir besitzen einen bis ins einzelne ausgearbeiteten Führer für die politischen Einheiten der uns gegenüberliegenden Peripherie. Haben Sie wirklich geglaubt, das Maultier werde allein mit Versuch und Irrtum arbeiten?«
»Na, und was ist dann« â die Stimme des jungen Mannes hob sich in einem Ausbruch von Energie â »mit der Oligarchie von Tazenda?«
Pritcher fasste sich nachdenklich ans Ohr. »Tazenda? Oh, ich weiÃ. Das liegt nicht
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