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Die Foundation Trilogie

Die Foundation Trilogie

Titel: Die Foundation Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asimov Isaac
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sich – wie Richard Dawkins’ »Meme«, also der kulturellen Analogie zu den Genen – als nagendes, von Generation zu Generation weitergereichtes »Könnte es nicht sein, dass …?« oder »Wäre es nicht unglaublich, wenn …?« im Bewusstsein der Menschen replizieren. Denn eine solche Metapher
kann nur entstehen, wenn einer Gesellschaft die eigenen Errungenschaften unheimlich werden. George Orwells »Großer Bruder« wurde wirkungsmächtig, als sich der moderne Verwaltungsstaat in eine totalitäre Hölle verwandelte, William Gibsons »Cyberspace« attraktiv, als sich die Menschen zu fragen begannen, was für mysteriöse Dinge eigentlich hinter den Computerbildschirmen vor sich gingen, und Isaac Asimovs »Psychohistorik« faszinierend, als immer deutlicher wurde, dass der aus dem Rationalismus hervorgegangene »Fortschritt« womöglich gar nicht so rational verlief, ganz im Gegenteil: Mit Beginn des 19. Jahrhunderts hatten die Errungenschaften von Wissenschaft und Technik dazu geführt, dass die Menschen mehr und mehr das Gefühl bekamen, der geschichtliche Prozess sei außer Kontrolle geraten und niemand würde dem »Neuen« eine Ordnung, einen festen Halt geben. Wie Stephen Dedalus in »Ulysses« sagt: »Geschichte ist ein Alptraum, von dem ich versuche, aufzuwachen.«
    Auftritt: Hari Seldon und sein Taschenrechner.
    Man kann wohl nur noch erahnen, wie es gewirkt haben muss, als dieser Super-Nerd einem staunenden Publikum zum ersten Mal seine Idee unterbreitete: Dass es nicht nur möglich sei, Geschichte – wie es ja auch Oswald Spengler in »Der Untergang des Abendlandes« behauptete – vorauszubestimmen, sondern sie zu beeinflussen, ja zu kontrollieren; dass es einigen von uns bestimmt ist, die unvermeidlichen Fehler auf dem Weg in die Zukunft zu erkennen und einen Kurs festzulegen, der die gefährlichsten Untiefen umgeht und uns schließlich an ein besseres Ufer führt. Und man kann sich nur wundern, mit welcher Chuzpe ein gerade einundzwanzigjähriger Autor eine »Wissenschaft« behauptete, von der er selbst keinerlei genauere Vorstellung hatte. Ist es nicht erstaunlich, wie viel man nach der Lektüre der Foundation-Trilogie über die Psychohistorik zu wissen meint und wie wenig man wirklich erfährt? Ja, es scheint eine kongeniale Kombination aus Adam Smith (menschliche Gemeinschaften sind homöostatische Systeme), Thomas Malthus
(menschliche Gemeinschaften unterliegen ökologischen Gesetzen) und Karl Marx (kulturelle Prozesse haben materielle, nicht mystische Ursachen) zu sein, die den Historiker vom Anekdotensammler zum Sozialingenieur und den Fortschritt zum Managementproblem macht – aber wo steht das eigentlich? In bester Münchhausen-Manier teilt Asimov dem Leser lediglich mit, dass die Berechnungen mithilfe eines außerordentlich komplizierten Formelsystems erfolgen, das natürlich nirgendwo im Text auftaucht, und nimmt noch nicht einmal die eigentlich naheliegende Möglichkeit wahr, einige »Lehrsätze« in die Geschichten einzubauen. Aber das ist auch nicht nötig: Allein die Idee, dass das alles möglich sein könnte , reicht aus, um den Eindruck zu erzeugen, dass, wie Herbert Schnädelbach einmal sagte, die Welt komplex, aber die Wahrheit einfach ist. Und sie reicht aus, um jahrzehntelang in den unterschiedlichsten Köpfen wie ein kreatives Irrlicht weiterzuspuken: George Lucas modellierte den Orden der Jedi-Ritter in Star Wars nach dem Vorbild der Foundation; Nobelpreisträger Paul Krugman bekannte, dass es das Konzept der Psychohistorik war, das ihn überhaupt erst dazu brachte, Ökonom zu werden; Newt Gingrich, ehemaliger Sprecher des amerikanischen Repräsentantenhauses und gescheiterter Präsidentschaftskandidat, zählt die Foundation-Trilogie zu seinen Lieblingsbüchern; und in seiner 2010 erschienenen Großanalyse »Wer regiert die Welt?« nimmt Historiker Ian Morris direkt Bezug auf Seldons Paradigma, dass sich große Gruppen von Menschen durchaus produktiv miteinander vergleichen lassen:
    Geschichte kann so sein, ein Ereignis, das auf das andere folgt, ein chaotischer Haufen von brillanten Köpfen und Narren, Tyrannen und Schwärmern, Dichtern und Dieben, die Außergewöhnliches vollbringen oder der Gipfel der Verderbtheit sind … Denn schließlich sind es keine gesichtslosen Massen,

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