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Die Frau des Diplomaten (German Edition)

Die Frau des Diplomaten (German Edition)

Titel: Die Frau des Diplomaten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pam Jenoff
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Dmitri. Ich weiß alles.“ Ungläubiges Staunen legt sich über seine Züge, was mich noch wütender werden lässt. Er war so arrogant, so überzeugt davon, dass ich es niemals herausfinden würde. Er hat sich nicht mal die Mühe gemacht, die Beweise beiseitezuschaffen. „Ich weiß, dass du für die Sowjets arbeitest.“
    Er setzt zu einer Erwiderung an, um meine Vorwürfe zu leugnen, doch dann schaut er über meine Schulter hinweg auf das Rollfeld und zuckt mit den Schultern. „Ich bin ein Kommunist, Marta.“ In seiner Stimme schwingt ein Hauch von Stolz.
    Fassungslos mustere ich ihn. Ich war davon ausgegangen, dass die Kommunisten ihn auf irgendeine Weise dazu überredet hätten, für sie zu arbeiten. Aber mir war nie in den Sinn gekommen, dass er es aus Überzeugung tun könnte. „Wie lange schon?“
    „Viele Jahre, lange bevor wir uns begegneten. Seit meinen letzten Schuljahren, um genau zu sein.“
    Bevor wir uns begegneten, bevor wir heirateten. Ich kann einfach nicht fassen, was er mir da erzählt. „Aber wieso? Du hast so sehr darauf gedrängt, dass ich für dich arbeite …“ Meine Gedanken kehren zurück zu dem Tag, an dem Mareks Name bei der Besprechung fiel. „Du brauchtest mich, um an Marcelitis heranzukommen“, sage ich, als mir die Wahrheit dämmert. Er erwidert nichts. Ich muss daran denken, wie er den beleidigten Ehemann spielte, weil ich nach Prag reisen wollte. Das war alles nur Theater gewesen. „Du brauchtest mich, um an den Dechiffrierer zu gelangen. Aber du hast ihn weitergegeben an deine Vorgesetzten und …“ Ich habe noch nicht ausgesprochen, da durchschaue ich auch diese Lüge. Ich versuche nach seiner Jacke zu greifen. „Wo ist der Dechiffrierer, Simon?“
    Mühelos hält er mich von sich fern, er hat mich so fest gepackt, dass ich keine Chance habe. „Der Dechiffrierer kehrt nach Moskau zurück, wo er hingehört“, lässt er mich wissen. „Und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis Marcelitis ausgeschaltet ist.“ Dann stößt er mich brutal weg. Ich stolpere nach hinten, bekomme aber im letzten Augenblick das Geländer zu fassen, bevor ich die Stufen hinunterstürze. Dazu musst du Jan erst einmal kriegen!, möchte ich rufen. „Aber woher wusstest du, dass ich Marek kannte?“, frage ich stattdessen. „Das wusstest du alles schon lange, nicht wahr? Meine Arbeit für den Widerstand, meine Kontakte?“ Simon sieht mich schweigend an. „Aber woher?“
    Hinter ihm mache ich eine Bewegung in der Maschine aus. „Hallo, Marta“, begrüßt mich eine vertraute Stimme. Eine Frau kommt nach draußen, bei deren Anblick mir das Blut in den Adern gefriert.
    In der Tür steht … Dava.
    Ich starre sie an, und dann erinnere ich mich an den Kleegeruch, der an Simons Mantel hing, und an die Stimme am Telefon. Es kommt mir so völlig unmöglich vor. Dava, die mich in Salzburg gesund pflegte und aufpäppelte. Dava, die mich drängte, an Roses Stelle nach England zu reisen. „Dava?“, bringe ich schließlich heraus. Sie antwortet nicht, sondern sieht mich nur starr an.
    „Als Dava dich im Auffanglager kennenlernte, da wussten wir schnell, dass du genau die Richtige für uns bist. Sie wusste, dass du wegen deiner politischen Aktivitäten festgenommen worden bist“, erklärt Simon. „Also stellten wir Nachforschungen über dich an. Deine Erfahrungen und deine Verbindungen machten dich zu einer perfekten Kandidatin.“ Ich denke zurück an die vielen Gespräche mit Dava, wenn wir auf der Schlossterrasse saßen. Niemals wäre mir in den Sinn gekommen, dass sie mich aushorchen wollte. „Aber wir wussten, dass du dich nicht freiwillig für unsere Sache engagieren würdest“, fügt er hinzu.
    „Also habt ihr euch überlegt, wie ihr mich nach England bringt, damit ich hier mit dir zusammentreffe“, spreche ich meinen Verdacht laut aus. „Aber ich hatte gar nicht vor, nach England zu reisen! Ich besaß nicht mal ein Visum, bis Rose …“ Mir läuft ein eisiger Schauer über den Rücken, als mir ein weiterer Punkt klar wird. Ich sehe Dava an. „Du hast Rose umgebracht.“
    Langsam senkt sie den Blick. „Das war die einzige Lösung.“
    „Dava“, raunt Simon ihr mit warnendem Unterton zu. „Das reicht jetzt.“
    Ich denke zurück an die Überfahrt auf der Fähre, an Simons Angebot, für ihn zu arbeiten. „Aber ich war mit Paul verlobt, also konnte ich unmöglich diese Stelle antreten, die du mir …“ Ich breche abrupt ab und muss nach Luft schnappen. „Der Flugzeugabsturz war

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