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Die Frau des Diplomaten (German Edition)

Die Frau des Diplomaten (German Edition)

Titel: Die Frau des Diplomaten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pam Jenoff
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scheitern!“
    Dann wird es mir klar. „Du liebst Simon, nicht wahr?“, frage ich und versuche, einen sanften Tonfall anzuschlagen. Rachels Schluchzen lässt ein wenig nach, und sie sieht interessiert zwischen Dava und mir hin und her. Aus dem Augenwinkel sehe ich, dass Simon und Paul immer noch kämpfen. Ich weiß, dass Paul das nicht mehr lange durchhalten kann. Ich muss von hier verschwinden, ehe Simon ihn überwältigt und ins Flugzeug zurückkehrt. Aber Dava hält mich nach wie vor mit der Waffe in Schach. „Wie lange empfindest du so für ihn?“
    „Schon immer“, antwortet sie. „Seit Jahren. Lange bevor ich dich kennenlernte. Ich kannte Dmitri schon vor dem Krieg. Einmal war ich von ihm schwanger, aber er sagte, ich soll das Ungeborene loswerden, weil es uns bei unserer Arbeit behindert.“ Ihre Miene wird wieder härter. „Und seitdem kann ich keine Kinder mehr bekommen.“ Ich erinnere mich, wie ich mit Rose darüber spekulierte, was in Davas Vergangenheit geschehen sein mochte, dass sie so traurig wirkt. „Und jetzt setz dich hin!“
    Ich gehe rückwärts bis zum ersten Sitzplatz, während ich Rachel weiter an mich drücke. Dava kommt zu mir und beugt sich über mich, um mir den Gurt anzulegen. In dem Moment hole ich tief Luft und ramme ihr mein Knie in den Bauch. Sie wird nach hinten geworfen und landet rücklings auf dem Boden. Die Waffe hält sie immer noch fest umklammert.
    Hastig stehe ich auf und sehe Rachel an, die ich eigentlich keine Sekunde loslassen möchte. Doch wenn ich sie und mich in Sicherheit bringen will, bleibt mir gar nichts anderes übrig. Widerstrebend setze ich sie auf meinen Sitz, dann stürze ich mich auf Dava, gerade als die sich wieder aufrichten will. Ich versuche ihr die Waffe zu entreißen, aber sie hält sie fest und hebt sie ein Stück über ihren Kopf. Ich darf ihr keinen Bewegungsspielraum lassen, also ziehe ich ihren Arm wieder nach unten. Wenn sich die Waffe zwischen uns befindet, kann sie wenigstens nicht auf Rachel schießen. Plötzlich löst sich ein Schuss, sekundenlang verharren wir völlig reglos. Dann wird Davas Körper schlaff, und auf ihrer Brust zeichnet sich ein roter Fleck ab. „Dava …“ Ich lehne mich zurück und sehe sie an. Obwohl sie mich hintergangen hat, fühle ich mit ihrem Schmerz. Aber ich habe jetzt keine Zeit, bei ihr zu bleiben. Ich stehe auf und nehme Rachel vom Sitz, die sich an dem Schuss anscheinend gar nicht gestört hat. Als ich mit ihr die Tür erreiche, sehe ich, dass Paul reglos auf dem Rollfeld liegt und Simon sich von ihm abwendet, um die Treppe hochzukommen.
    „Ist sie tot?“, fragt er ohne jede Gefühlsregung in der Stimme.
    „Sie hat dich geliebt“, erwidere ich.
    „Ich weiß“, sagt er kühl. „Das machte es umso leichter, sie tun zu lassen, was ich von ihr erwartete. Sie hatte dir das alles eigentlich nicht antun wollen, Marta. Aber ihr Wunsch nach einer Familie war stärker.“ Er blickt über meine Schulter in die Maschine. „Ich schätze, das hat sich damit erledigt. Dann wirst du dich noch eine Weile länger um Rachel kümmern können, zumindest so lange, bis wir in Moskau sind.“
    „Simon, hör zu. Niemand muss erfahren, was geschehen ist. Wir können nach Hause zurückfahren.“
    „Moskau ist mein Zuhause“, entgegnet er überzeugt, und einmal mehr wird mir klar, dass ich zwei Jahre lang mit einem Fremden verheiratet war. „Und jetzt geh wieder rein“, fordert er mich auf. Er hebt drohend sein Messer, das mit Blut benetzt ist. Pauls Blut.
    „Du hast Paul umgebracht …“
    „Paul?“ Er sieht mich verblüfft an. „Ich dachte, das ist …“
    „Michael?“, führe ich den Satz zu Ende und genieße es, ihm dieses eine Mal voraus zu sein. „Michael und Paul sind ein und dieselbe Person, Simon. Er ist der Soldat, von dem du dachtest, dass er vor zwei Jahren ums Leben gekommen ist. Er hat überlebt, und er folgte mir, als ich auf der Suche nach Marcelitis war. Paul ist Rachels Vater“, ergänze ich noch.
    Völlig verdutzt dreht sich Simon zu Paul um, und ich nutze die Gelegenheit, um ihm mit aller Kraft einen Tritt zu geben. Er verliert den Halt, stürzt die Stufen hinunter und landet neben Paul auf der Rollbahn. Ich hetze die Treppe hinunter und renne davon, so schnell ich kann. Alles in mir schreit danach, mich um Paul zu kümmern, aber ich weiß, dass mir nur wenige Sekunden bleiben, bis Simon sich aufrappelt. Mit Rachel auf dem Arm laufe ich über den weiten Platz, der mir keinerlei Deckung

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