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Die Frau im Rueckspiegel

Die Frau im Rueckspiegel

Titel: Die Frau im Rueckspiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Arden
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dem Befehlston am Leib zur Tür.
    »He, Moment mal!« rief Christiane.
    »Was denn noch?«
    »Wie heißen Sie eigentlich?«
    »Das ist Rebecca Reklin«, raunte die Sekretärin hastig. »Kennen Sie sie etwa nicht?«
    Christiane zuckte mit den Schultern. »Woher denn?«
    Rebecca Reklin wies auf die weiße Stretchlimousine, die im Innenhof parkte.
    »Der Lincoln?« fragte Christiane ungläubig. »Der ist acht Meter lang. Haben Sie es nicht ’ne Nummer kleiner?«
    »Können Sie den etwa nicht fahren?«
    Christiane schnalzte mit der Zunge. »Vier Räder, ein Lenkrad. Klar kann ich den fahren.« Sie entriegelte die Türschlösser. Schon im Begriff, in die Limousine zu steigen, nahm Christiane aus dem Augenwinkel wahr, daß Rebecca auf der anderen Seite abwartend vor der Tür des Wagens stand.
    »Oh, na klar.« Christiane grinste vor sich hin.
    Ernst bleiben, Mundwinkel nach unten, Gesichtsmuskeln einfrieren, befahl sie sich schnell, ging vorn um den Wagen herum, öffnete die Tür für Rebecca und wartete, daß sie einstieg und Platz nahm. Sie erwartet hoffentlich nicht, daß ich salutiere? Christiane drückte die Tür zu und ging wieder um den Wagen.
    Der Fahrersitz war weicher als ihre Couch zu Hause! Ehrfurchtsvoll strich Christiane mit der Hand über das beige Leder. Und diese dunklen Wurzelholzbeschläge, ich geh kaputt.
    »Schalten Sie bitte die Klimaanlage ein«, meldete sich Rebecca hinter ihr.
    Christiane nickte, suchte das Armaturenbrett ab, wurde fündig.
    »Wir fahren zum Flughafen, wo wir norwegische Geschäftspartner abholen. Unsere Gäste wohnen im Hotel Atlantic. Dorthin fahren wir sie. Ich esse mit den Herren zu Abend. Das dauert etwa zwei Stunden. Dann können Sie mich nach Hause fahren.«
    »Zwei Stunden? Dann wird es neun oder halb zehn sein.«
    »Sie können in der Zwischenzeit natürlich auch was essen gehen.«
    Christiane dachte weniger an Essen als an ihr verpaßtes Training. Eigentlich hatte sie gehofft, wenigstens zur zweiten Hälfte noch rechtzeitig zu kommen. »Das wird Sie aber was kosten«, meinte sie und rechnete im Kopf schon mal aus, was da zusammenkam. Die Fahrt zum Flughafenpier, weiter zum Hotel, zwei Stunden Wartezeit und noch eine Fahrt dahin, wo auch immer diese Lady vom anderen Stern wohnte. Vier Stunden in allem? Also mindestens hundert Euro.
    »Natürlich. Heben Sie die Rechnung auf und reichen Sie sie ein«, erwiderte Rebecca lediglich.
    »Einreichen?«
    »Fahren wir jetzt los? Die Zeit drängt.« Rebecca Reklin legte unwillig die Stirn in Falten. Offenbar etwas, was sie häufiger tat, schlußfolgerte Christiane. Sie startete den Wagen, konzentrierte sich auf die für diesen Wagen zum Nadelöhr werdende Tordurchfahrt.
    Während der Fahrt zum Flughafen hörte Christiane von ihrem Fahrgast kein weiteres Wort. Ein gelegentlicher verstohlener Blick in den Rückspiegel zeigte Christiane, daß Rebecca Reklin einfach geradeaus schaute. Es war nicht zu erkennen, ob die Fahrkünste ihrer Chauffeurin sie zufriedenstellten oder nicht. Das Gesicht war absolut unbeweglich.
    Christiane dagegen schwitzten zunehmend die Hände. Die Servolenkung machte die Steuerung des Gefährts an sich zwar leicht, aber gerade dadurch vergaß man schnell dessen Länge. In einer der engen Rechtskurven schrammten die Hinterräder den Bordstein. Ein schneller Blick in den Rückspiegel. Auch jetzt rührte sich nichts in Rebecca Reklins Gesicht.
    Am Flughafen angelangt, atmete Christiane erleichtert auf. Das war erst mal geschafft. Und was einmal klappte, würde wohl auch ein zweites Mal gelingen.
    Christiane parkte auf den eigens mit »Reklin« gekennzeichneten, vor der Flughafenhalle reservierten Parkplatz und schaltete den Motor ab. Gelehrig stieg sie aus, ging um den Wagen, öffnete die Tür für Rebecca.
    »Warten Sie hier. Es wird nicht lange dauern«, sagte diese.
    Eine gute halbe Stunde verging, bis Rebecca zurückkam. Mit ihr drei Herren in langen Mänteln, jeder einen kleinen Rolli hinter sich her ziehend.
    Christiane öffnete der Gruppe die Wagentür. Während der Fahrt zum Hotel betrieb Rebecca in fließendem Englisch Smalltalk mit den Gästen. Am Hotel angekommen, ließ Christiane die Gesellschaft aussteigen. Die Herren nahmen ihr Gepäck selbst aus dem Kofferraum, wo Christiane dieses Minuten zuvor verstaut hatte. Man verschwand in der Eingangshalle. Christiane blieb allein zurück.
    Ich glaube, ich sollte zweihundert Euro verlangen. Hundert extra dafür, daß ich diese versnobte Show

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