Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Frauen der Calhouns 03 - Lilah

Die Frauen der Calhouns 03 - Lilah

Titel: Die Frauen der Calhouns 03 - Lilah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
Rückseite des Hauses befindet sich eine schmale Veranda, auf der wir saßen und das Meer betrachteten.
    Ich fühlte mich zufrieden und zu Hause wie nie zuvor in meinem Leben. Es kam mir so vor, als würden wir schon jahrelang zusammenleben. Als ich Christian das sagte, zog er mich an sich und hielt mich einfach fest.
    »Ich liebe dich, Bianca. Ich wollte, dass du hierher kommst. Ich musste dich in meinem Haus zwischen allen meinen Sachen sehen.« Als er mich von sich schob, lächelte er. »Jetzt werde ich dich immer hier sehen, und ich werde nie mehr ohne dich sein.« Ich wollte ihm schwören, dass ich bleibe. Die Worte lagen mir schon auf der Zunge, wurden jedoch von Pflichtgefühl blockiert. Verwünschte Pflicht! Er muss es geahnt haben, denn er küsste mich, als wollte er meine Worte in mir ersticken.
    Ich hatte nur eine Stunde mit ihm. Wir wussten beide, dass ich zu meinem Mann, meinen Kindern und dem Leben zurückkehren musste, das ich gewählt hatte. Ich fühlte seine Arme um mich, schmeckte seine Lippen, erkannte sein drängendes Verlangen, das dem meinen so sehr glich.
    »Ich will dich.« Ich hörte mein Flüstern und verspürte keine Scham. »Berühre mich, Christian. Lass mich dir gehören.« Mein Herz jagte, während ich mich verlangend an ihn schmiegte. »Liebe mich. Bring mich in dein Bett.«
    Wie fest seine Arme mich umspannten, so fest, dass ich kaum atmen konnte. Dann lagen seine Hände an meinen Wangen und ich fühlte seine Fingerspitzen beben. Seine Augen waren fast schwarz. So viel konnte man in ihnen lesen. Leidenschaft, Liebe, Verzweiflung, Bedauern.
    »Weißt du, wie oft ich davon geträumt habe? Wie viele Nächte ich wach gelegen habe, weil ich mich nach dir sehnte?« Dann ließ er mich los und ging zu meinem Porträt, das an der Wand hing. »Ich will dich, Bianca, bei jedem Atemzug. Und ich liebe dich zu sehr, um zu nehmen, was nicht mein sein kann.«
    »Christian …«
    »Glaubst du, ich könnte dich wieder gehen lassen, wenn ich dich einmal berührt habe?« Zorn schwang jetzt in seiner Stimme mit. »Ich hasse es, dass wir uns wie Diebe für eine Stunde zu unseren harmlosen Zusammentreffen schleichen. Wenn ich schon nicht die Kraft besitze, mich vollständig von dir zu trennen, dann habe ich doch genug Kraft, um dich von einem Schritt abzuhalten, den du nur bereuen würdest.«
    »Wie könnte ich es bereuen, dir zu gehören?«
    »Weil du bereits einem anderen gehörst. Und jedes Mal, wenn du zu ihm zurückkehrst, träume ich davon, ihn mit meinen bloßen Händen umzubringen, weil er dich ansehen kann, wenn ich es nicht kann. Würden wir diesen letzten Schritt tun, könnte ich dir keine Wahl mehr lassen. Dann gäbe es keine Rückkehr zu ihm, Bianca. Keine Rückkehr in dein Leben oder dein Haus.«
    Und ich wusste, dass er die Wahrheit sprach, als er so zwischen mir und dem Bild vor mir stand, das er geschaffen hatte.
    Also verließ ich ihn und kehrte nach Hause zurück, um ein Band in Colleens Haare zu flechten, um mit Ethan einem Ball hinterherzulaufen und um Seans Tränen zu trocknen, als er sich das Knie aufschlug. Um in scheinbarer Gelassenheit mit meinem Mann zu dinieren, der für mich nicht mehr ist als ein Fremder.
    Christians Worte waren wahr, und es ist eine Wahrheit, der ich mich irgendwann stellen muss. Die Zeit wird kommen, da ich nicht länger in beiden Welten leben kann, sondern mich für eine entscheiden muss.

4. K APITEL
    »Ich habe eine wundervolle Idee«, verkündete Coco, als sie wie ein Schiff unter vollen Segeln in die Küche rauschte, wo Lilah, Max, Suzanna und ihre Kinder frühstückten.
    »Gut für dich.« Lilah schaute von einer Schale mit Schokoladeneiscreme auf. »Jeder, der zu dieser Uhrzeit denken kann, verdient eine Medaille oder sollte eingeliefert werden.«
    Wie eine Glucke überprüfte Coco die Kräuter, die sie auf dem Fensterbrett zog. Über das kümmerliche Basilikum schüttelte sie den Kopf, bevor sie sich abwandte. »Ich habe keine Ahnung, warum ich nicht schon früher daran gedacht habe. Es ist wirklich so …«
    »Alex tritt mich unter dem Tisch.«
    »Das stimmt nicht.«
    »Alex, tritt nicht deine Schwester«, mahnte Suzanna milde. »Jenny, unterbrich nicht.«
    »Ich habe sie nicht getreten.« Milch tropfte von Alex’ Kinn. »Sie ist mit ihrem Knie meinem Fuß in den Weg gekommen.«
    »Bin ich nicht.«
    »Bist du schon.«
    »Krötengesicht!«
    »Rotzgesicht!«
    »Alex.« Suzanna biss sich auf die Lippe, um die nötige strenge mütterliche Missbilligung

Weitere Kostenlose Bücher