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Die Frauen der Calhouns 05 - Megan

Die Frauen der Calhouns 05 - Megan

Titel: Die Frauen der Calhouns 05 - Megan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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gewöhnt.
    Der Plan, Amanda zu bitten, sie einen ersten Blick in das Büro und auf die Bücher werfen zu lassen, zerschlug sich. An der Rezeption teilte man ihr nur mit, Amanda sei im Westflügel und kümmere sich dort um ein »kleines Problem«.
    Einen Besuch bei Coco hatte Megan ebenfalls verworfen, nachdem sie vor der Tür zur Küche gestanden hatte und gerade hatte anklopfen wollen, als von drinnen polterndes Scheppern erklang und gleich darauf erregtes Stimmengewirr.
    Da Lilah wieder als Führerin im Park arbeitete und C. C. in ihrer Werkstatt Autos reparierte, war Megan sich selbst überlassen. In dem riesigen Haus kam sie sich vor wie der letzte lebende Mensch auf der ganzen Insel.
    Sie könnte natürlich lesen oder in der Sonne sitzen und die Aussicht genießen. Oder in den ersten Stock hinuntergehen und nachsehen, wie weit die Renovierungen gediehen waren. Und Trent und Sloan im Weg stehen, dachte sie mit einem Seufzer und verzichtete lieber.
    Daran, Max in seinem Arbeitszimmer zu stören, wagte sie nicht einmal zu denken. Sie wusste, er arbeitete an seinem neuen Buch. Und da sie bereits eine gute Stunde im Kinderzimmer verbracht und mit den Babys gespielt hatte, stand das wohl auch nicht mehr zur Wahl.
    In ihrem Zimmer lief sie auf und ab. Sie strich noch einmal die Tagesdecke des wunderschönen Vierpfostenbetts glatt, auch wenn sich kein einziges Fältchen zeigte. Ihre Sachen waren heute Morgen geliefert worden, und mit ihrer effizienten Art – vielleicht zu effizient – war bereits alles ordentlich verstaut und eingeräumt. Ihre Kleider hingen auf Bügeln im Schrank, die Wäsche lag säuberlich gestapelt in den Schubladen der Kommode, die gerahmten Familienfotos hatten einen Platz auf dem Tischchen neben dem Fenster gefunden. Die Schuhe standen paarweise aufgereiht, der Schmuck war in die Schatulle einsortiert und ihre Bücher akkurat nebeneinander im Regal aufgestellt.
    Wenn sie nicht bald etwas zu tun fand, würde sie noch wahnsinnig werden!
    Sie griff nach ihrem Aktenkoffer, überprüfte ein letztes Mal den Inhalt und ging zu dem Wagen hinaus, den Sloan ihr zur Verfügung gestellt hatte.
    Der Motor schnurrte wie ein Kätzchen, dank C.C.s Können. Megan fuhr die kurvenreiche Straße zur Stadt hinunter.
    Sie erfreute sich an dem Blick auf das blaue Wasser der Bucht und dem bunten Treiben der Touristen, die durch die Gässchen und Straßen schlenderten und vor den dekorativen Auslagen der Geschäfte stehen blieben. Sie selbst verspürte keine Lust, einen Einkaufsbummel zu machen. Megan betrachtete Einkaufen als Pflicht, nicht als Vergnügen.
    Früher einmal war sie gerne bummeln gegangen. Es hatte ihr Spaß gemacht, die Waren durch die großen Fenster zu betrachten und etwas zu kaufen, das ihr gefiel. Sie hatte die langen Sommertage genossen, an denen es nichts anderes zu tun gab als den Wolken am blauen Himmel nachzusehen und auf den Wind zu lauschen.
    Doch das war damals gewesen. Bevor ihre Unschuld verloren gegangen und an deren Stelle die Verantwortung gerückt war.
    Die Schilder am Pier wiesen ihr den Weg – »Shipshape Tours«. Einige kleinere Boote lagen auf dem Trockendock, doch die »Mariner« und ihr Schwesterschiff, die »Island Queen«, waren scheinbar ausgelaufen.
    Megan runzelte enttäuscht die Stirn. Sie hatte gehofft, Holt noch zu erwischen, bevor er mit der nächsten Tour hinausfuhr. Allerdings … es wäre bestimmt nichts dagegen einzuwenden, wenn sie sich ein wenig in dem flachen Gebäude mit dem Wellblechdach umsah. Schließlich gehörte »Shipshape« jetzt zu ihren Klienten.
    Sie parkte ihren Wagen hinter einem schwarzen T-Bird mit offenem Verdeck. Ein herrliches Auto. Sie konnte nicht anders und blieb einen Moment stehen, um die elegante Linie zu bewundern. Der glänzende schwarze Lack und die weiße Innenausstattung bildeten einen faszinierenden Kontrast.
    Die Augen mit einer Hand beschattet, sah sie aufs Wasser hinaus. Zwei schlanke Yachten mit voll geblähten Segeln glitten am Horizont dahin. Unbestreitbar ein schönes Bild, auch wenn hier eine so ganz andere Atmosphäre herrschte als die, in der sie aufgewachsen war. Eine frische Brise wehte vom Meer herein, brachte den Duft von Salzwasser mit und trug die Wohlgerüche eines nahe gelegenen Restaurants heran.
    Sie könnte sich hier wohlfühlen. Nein, korrigierte sie in Gedanken, sie würde sich wohlfühlen. Mit resoluten Schritten ging sie auf das Gebäude zu und klopfte an.
    »Es ist offen.«
    Die Füße auf eine unglaublich

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