Die Frauen der Calhouns 05 - Megan
löste sich ein wenig von ihm und hielt ihm die Hand mit dem gespreizten Ringfinger hin. »Bitte. Ich will den Mond und die Sterne. Ich will dich, Nathaniel.«
Er steckte ihr den Ring an den Finger. »Mich hast du längst, Engelchen.«
Als Nathaniel Megan an sich zog, glaubte er, ein zufriedenes Seufzen in der Luft zu hören. Es schien die Stimme einer Frau zu sein.
E PILOG
»Mom! Wir sind wieder zurück!« Megan blickte von ihrem Schreibtisch auf, als Kevin in ihr Büro stürmte. Bewundernd hob sie die Augenbrauen, als sie ihren Sohn in Jackett und Krawatte sah. »Na, wenn du nicht umwerfend gut aussiehst!«
»Du hast gesagt, ich soll mich schick machen für Tante Cocos Geburtstagsdinner.« Er steckte zwei Finger in den Hemdskragen und reckte den Hals. »Dad hat mir beigebracht, wie ich die Krawatte binden muss.«
»Und das hast du wirklich gut hinbekommen.« Sie hielt sich zurück und versuchte erst gar nicht, den Knoten zu richten. »Wie war die Tour heute?«
»Toll! Wir waren noch gar nicht so weit zum Hafen hinaus, als wir schon den ersten Wal gesichtet haben. Wenn ich nicht zur Schule müsste, könnte ich jeden Tag mit Dad und Holt arbeiten und nicht nur samstags.«
»Und wenn du nicht zur Schule gehst, dann würdest du nie mehr wissen, als du jetzt weißt.« Sie zupfte an seinem Haar. »Samstags wird ausreichen müssen, Seemann.«
Er hatte auch nichts anderes erwartet. Außerdem war die Schule gar nicht so übel. Immerhin war er ein Jahr weiter als Alex. Er grinste breit. »Sie sind schon alle da. Wann kommen eigentlich die neuen Babys?«
Eine interessante Frage, da alle Calhoun-Schwestern sich in unterschiedlichen Stadien der Schwangerschaft befanden. »Ich würde vermuten, im nächsten Monat geht es los, und dann bis ins neue Jahr hinein.«
Abwesend kratzte er mit einem Finger an der Schreibtischkante. »Was meinst du, wer wohl zuerst sein Baby bekommt? C. C. oder Suzanna?«
»Wieso fragst du?« Mit zusammengekniffenen Augen musterte Megan ihren Sohn. »Kevin«, fragte sie drohend, »du hast doch wohl nicht gewettet, oder?«
»Aber Mom …«
»Es wird nicht gewettet!« So streng sie auch klang, musste sie sich das Grinsen verkneifen. »Lass mich das hier eben zu Ende machen, dann komme ich mit.«
»Beeil dich, die Party hat schon angefangen.« Ungeduldig trat er von einem Fuß auf den anderen.
»Ich muss nur noch …« Gar nichts, dachte sie, ich muss gar nichts. Mit lautem Knall schlug sie den Aktendeckel zu. »Die Bürostunden sind vorbei. Lass uns feiern gehen.«
»Toll!« Kevin fasste sie bei der Hand und zog sie aus dem Raum. »Alex hat gesagt, dass Dutch eine riesengroße Torte gebacken hat und dass da hundert Kerzen drauf sind.«
»Na, hundert sind es bestimmt nicht«, sagte Megan lachend. Als sie in den Familienflügel einbogen, sah Megan die Treppe hinauf. »Schatz, ich werde schnell noch mal nach …«
Nathaniel kam die Treppe herunter. »Sucht ihr jemanden?« Seine Augen funkelten vergnügt, als er ihnen zublinzelte und dann auf das winzige Bündel in seinem Arm hinunterblickte.
»Ich wusste doch, dass du sie aufwecken würdest.«
»Sie war wach. Nicht wahr, du warst wach, Engelchen?« Er küsste die weiche Wange seiner Tochter. »Sie hat nach mir gerufen.«
»So, hat sie das, ja?«
»Sie kann doch noch gar nicht reden«, berichtigte Kevin. »Sie ist doch erst sechs Wochen alt.«
»Sie ist sehr weit für ihr Alter. Ein cleveres Mädchen, wie ihre Mama.«
»Auf jeden Fall clever genug, um ihren Vater um den kleinen Finger zu wickeln.« Lächelnd schaute Megan zu den dreien hin. Der große Mann mit dem winzigen Baby und dem kleinen Jungen boten wirklich ein wunderschönes Bild – ihr Bild. »Komm zu mir, Luna.«
»Sie will auch zu der Party gehen.« Vorsichtig strich Kevin seiner neuen Schwester über die Wange.
»Genau das hat sie mir auch gesagt«, behauptete Nathaniel grinsend.
»Oh, Dad …!«
Er wuschelte Kevin durchs Haar. »Ich bin so hungrig, ich könnte eine ganze Walherde verschlingen. Wie steht’s mit dir, Matrose?«
»Aye aye, Captain.« Kevin setzte zum Spurt in den Salon an. »Kommt schon, die anderen warten auf uns.«
»Ich muss erst noch was erledigen«, sagte Nathaniel und beugte sich über seine Tochter, um Megan zu küssen.
Kevin verdrehte prustend die Augen und rannte in die Richtung, wo der echte Spaß zu finden war.
»Du siehst sehr zufrieden mit dir aus«, murmelte Megan an Nates Lippen.
»Wieso auch nicht? Ich habe eine wunderschöne Frau,
Weitere Kostenlose Bücher