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Die Frauen der Calhouns 05 - Megan

Die Frauen der Calhouns 05 - Megan

Titel: Die Frauen der Calhouns 05 - Megan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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schon in seinem Bettchen.«
    Während Suzanna die Kinder an den Tisch setzte und munter plauderte, nutzte Nathaniel den Moment, um sich Megan O’Riley genauer anzusehen.
    Kühl wie eine atlantische Brise, entschied er. Ein wenig gereizt und mitgenommen von der Reise, aber nicht willens, es sich anmerken zu lassen. Dieser Pfirsichteint und das rotblonde lange Haar waren eine wirklich augenfällige Kombination.
    Normalerweise bevorzugte Nathaniel bei Frauen den dunklen, lasziven Typ, doch all dieses Rosé und Gold hatte durchaus seine Reize, wie er zugeben musste. Sie hatte blaue Augen, blau wie das Meer bei Morgengrauen. Und einen sturen Zug um den Mund, wie er bemerkte. Aber die Lippen verzogen sich weich, wurden sanft, wenn sie ihren Sohn anlächelte. Etwas zu dünn vielleicht, dachte er, als er den letzten Schluck aus der Tasse trank. Sie konnte gut ein paar von Cocos Mahlzeiten vertragen, dann würde sie schon Fleisch auf die Rippen bekommen.
    Megan zwang sich, die Unterhaltung mit Coco und den anderen aufrechtzuerhalten, auch wenn sie sich der genauen Musterung bewusst war. Schon vor Jahren hatte sie sich an diese Blicke gewöhnen müssen, als sie noch sehr viel jünger, ledig und schwanger von einem verheirateten Mann gewesen war. Als ledige Mutter war sie in den Augen mancher Männer Freiwild, eine leichte Beute. Eine, die leicht herumzukriegen war. Und sie wusste, wie sie diese irrige Annahme im Keim ersticken konnte.
    Megan hob den Blick und sah Nathaniel direkt in die Augen. Eisig, herausfordernd. Die meisten Männer wandten dann ertappt sofort das Gesicht ab. Nathaniel nicht. Er hielt ihrem Blick stand, bis sie still die Zähne zusammenbiss.
    Nicht schlecht, dachte er. Sie mochte mager sein, aber sie hatte Mumm. Grinsend hob er seine Tasse zu einem stillen Toast, dann sagte er zu Coco: »Ich muss los. Da wartet eine Tour auf mich. Danke für den Lunch, Coco.«
    »Vergiss das Abendessen nicht. Die ganze Familie kommt zusammen. Um acht.«
    Er sah zu Megan. »Das werde ich um nichts auf der Welt verpassen.«
    Coco sah auf ihre Armbanduhr und schloss entnervt die Augen. »Wo bleibt dieser Mann nur wieder?«
    »Der Holländer?«
    »Natürlich, wer sonst. Vor zwei Stunden habe ich ihn zum Metzger geschickt.«
    Nathaniel zuckte die Schultern. Sein früherer Schiffskamerad und jetziger Zweiter Koch des Hotels hatte schon immer nach seinem eigenen Zeitplan gelebt. »Wenn ich ihn unten bei den Docks sehe, schicke ich ihn zurück.«
    »Ich will einen Abschiedskuss«, verlangte Jenny und jubelte auf, als Nathaniel sie schwungvoll auf den Arm hob.
    »Du bist der hübscheste Cowboy auf der ganzen Insel«, flüsterte er an ihrem Ohr. Was Jenny dazu veranlasste, ihrem Bruder einen triumphierenden Blick zuzuwerfen, sobald sie wieder auf dem Boden stand. »Lass mich wissen, wann du in See stechen willst«, sagte Nathaniel zu Kevin, und in Megans Richtung: »War nett, Sie kennenzulernen, Miss O’Riley.«
    Kaum dass er zur Tür hinaus war, ließ Jenny sich vernehmen: »Nate ist ein Seemann. Er hat schon alles gesehen und alles erlebt.«
    Daran zweifelte Megan keine Sekunde.
    Vieles hatte sich auf The Towers verändert, aber die Räumlichkeiten für die Familie in den ersten beiden Etagen im Ostflügel waren die gleichen geblieben. Trent St. James und Megans Bruder Sloan als Architekt hatten sich mit den Plänen für das Hotel auf die zehn Suiten im Westflügel, den neuen Speisesaal für die Gäste und den Westturm konzentriert.
    Die Anstrengungen und Investitionen waren nicht umsonst gewesen, wie die schnelle Besichtigungstour, die Megan bekam, ihr bewies. Sloan war es gelungen, bei der Modernisierung den burgähnlichen Charakter des Hauses mit den gewundenen Treppen und hohen Räumen zu erhalten. Die alten Kamine funktionierten wieder, Bleiglasfenster waren originalgetreu ersetzt worden, hohe Flügeltüren führten auf Terrassen, Balkone und Brüstungen hinaus.
    Die Lobby war mit erlesenen Antiquitäten möbliert und verfügte über gemütliche Sitzecken, die die Gäste einluden, an einem kalten Wintertag von hier aus den überwältigenden Blick auf die See und die Klippen zu genießen. Oder sie lockten zu einem kleinen Spaziergang durch die üppigen Gärten, die Suzanna mit viel Arbeit und noch mehr Liebe zum Detail angelegt hatte.
    Amanda als Hotelmanagerin führte Megan herum und erklärte ihr, dass jede Suite individuell gestaltet war. In den Abstellräumen von The Towers hatten sich wahre Schätze gefunden, von Möbeln

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