Die Frauen der Calhouns 05 - Megan
persönlicher Natur.« Sie hob eine sorgsam gezupfte Augenbraue. »Venus kommt ins Spiel.«
Er grinste breit. »Also heiratest du mich endlich?«
Sie wedelte mahnend mit dem Zeigefinger. »Genau diese Worte wirst du zu einer Frau sagen, und zwar noch bevor der Sommer vorüber ist. Um genau zu sein, ich habe gesehen, dass du dich zweimal verliebst. Ich bin mir nicht ganz sicher, was das bedeutet.« Sie runzelte die Stirn. »Dabei sah es mir nicht so aus, als würdest du vor eine Wahl gestellt, auch wenn es da reichlich Widerstände und Schwierigkeiten zu überwinden gab. Vielleicht sogar Gefahr.«
»Wenn ein Mann sich mit zwei Frauen einlässt, dann bettelt er geradezu um Schwierigkeiten.« Nathaniel war es im Moment durchaus recht, sein Leben nicht durch Frauen zu verkomplizieren. Frauen erwarteten grundsätzlich bestimmte Dinge von einem Mann, und für die nächste Zeit stand auf seinem Plan nur die Erfüllung der eigenen Erwartungen. »Und da mein Herz allein dir gehört …« Er stand auf und ging zum Herd, um ihr einen Kuss auf die Wange zu geben.
Der Tornado traf die Küche ohne Vorwarnung. Die Tür flog auf, und drei kleine Wirbelwinde stürmten herein.
»Tante Coco! Sie sind da!«
»Ach du meine Güte!« Coco presste eine Hand auf das erschreckt in ihrer Brust klopfende Herz. »Alex, du hast mich gerade mindestens ein Jahr meines Lebens gekostet!« Doch sie lächelte und blickte auf den dunkeläugigen Jungen neben Alex. »Bist das wirklich du, Kevin? Du bist ja mindestens einen Kopf größer geworden. Gibst du deiner Tante Coco keinen Kuss zur Begrüßung?«
»Doch, Ma’am.« Gehorsam trat Kevin vor, auch wenn er sich alles andere als sicher fühlte. Er wurde von weichen Armen umfangen und an eine wohlriechende Brust gedrückt. Es beruhigte die aufgeregt hüpfenden Frösche in seinem Magen etwas.
»Es ist so schön, dass ihr endlich da seid.« Ein feuchter Schimmer trat in Cocos Augen. »Jetzt lebt die ganze Familie unter einem Dach. Kevin, das ist Mr Fury. Nate, mein Großneffe.«
Nathaniel wusste Bescheid darüber, wie dieser Widerling Baxter Dumont ein naives Mädchen schwanger hatte sitzen lassen, kurz vor der Hochzeit mit Suzanna. Und so, wie der Junge ihn beäugte, kannte der Kleine die Geschichte auch – oder zumindest einen Teil davon.
»Willkommen in Bar Harbor.« Er bot dem Jungen die Hand.
»Nate und meinem Dad gehört gemeinsam der Bootsladen.« Die aufregende Neuigkeit, bei jeder Gelegenheit »mein Dad« sagen zu können, würde sich bei Alex vorerst wohl nicht so schnell abnutzen. »Kevin will Wale sehen«, sagte er zu Nathaniel. »Er kommt aus Oklahoma, da gibt es nämlich keine. Die haben da kaum Wasser.«
»Natürlich haben wir Wasser«, verteidigte Kevin seine Heimat sofort. »Und Cowboys.« Damit konnte Alex bestimmt nicht mithalten! »Die habt ihr hier nicht.«
»Doch!« Das kam von Jenny. »Ich habe ein richtiges Cowboy-Kostüm.«
»Cowgirl-Kostüm«, verbesserte Alex altklug. »Weil du ein Mädchen bist.«
»Nein, es ist ein Cowboy-Kostüm.«
»Ist es nicht!«
Jenny kniff drohend die Augen zusammen. »Ist es wohl!«
»Na, wie ich sehe, ist alles beim Alten geblieben.« Suzanna trat ein und warf ihren beiden Kindern einen warnenden Blick zu. »Hallo, Nate. Dich hätte ich nicht hier erwartet.«
»Das Glück meinte es gut mit mir.« Nathaniel legte Coco den Arm um die Schultern. »Mein Liebling hat mir eine ganze Stunde ihrer Zeit gewährt.«
»Flirtest du schon wieder mit Tante Coco?« Doch da sah sie, wie sein Blick schon weiter zu Megan glitt. Sie erinnerte sich noch gut an seinen durchdringenden Blick bei ihrer eigenen ersten Begegnung. Die grauen Augen musterten, wägten ab, schätzten ein. Unwillkürlich legte sie Megan die Hand auf den Arm. »Megan O’Riley«, stellte sie vor. »Nathaniel Fury, Holts Partner – und Tante Cocos neueste Eroberung.«
»Angenehm.« Megan musste wohl doch müder sein als angenommen. Denn warum sonst sollte dieser klare, ruhige Blick aus den grauen Augen ihr einen Schauer über den Rücken jagen? Hastiger, als es die Höflichkeit erlaubte, wandte sie sich Coco zu. »Du siehst großartig aus, Coco.«
»Oh, und dabei stehe ich hier in meiner Schürze. Ich hatte nicht einmal Gelegenheit, mich etwas frisch zu machen.« Coco umarmte Megan zur Begrüßung. »Komm, ich bereite schnell etwas für euch zu. Ihr müsst nach dem Flug hungrig sein.«
»Ein wenig, ja.«
»Die Koffer haben wir bereits nach oben gebracht, und Christian liegt
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