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Die Frauen der Calhouns 05 - Megan

Die Frauen der Calhouns 05 - Megan

Titel: Die Frauen der Calhouns 05 - Megan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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»Bleib bei mir.«
    »Ja.«

12. K APITEL
    Ein Feuerwerk zu planen war eine Sache. Für Coco eine Verlobungsparty zu arrangieren eine ganz andere. Die Calhouns steckten die Köpfe zusammen und debattierten, erörterten alles, vom Maskenball bis hin zu einer Mondscheinkreuzfahrt, bis man sich schließlich für ein romantisches Dinner und einen Tanzabend unter dem Sternenhimmel entschied. Eine Woche blieb ihnen, um alles vorzubereiten. Jeder bekam eine Aufgabe zugeteilt.
    Jeden Tag zweigte Megan etwas Zeit ab, um Silber zu polieren, Kristall zu spülen und die schönsten Leinentischdecken und Servietten im Haus zusammenzusuchen.
    »So ein unnötiger Aufwand!« Colleen stapfte mit ihrem Stock auf den Schrank zu, an dem Megan stand und Servietten zählte. »Wenn eine Frau in ihrem Alter sich an einen Mann bindet, dann sollte sie so viel Anstand besitzen und es still und diskret tun.«
    Megan verzählte sich prompt und begann von Neuem. »Magst du keine Partys, Tante Colleen?«
    »Natürlich mag ich Partys. Wenn es einen vernünftigen Anlass gibt. Sich von einem Mann an die Kette legen zu lassen ist kein Grund zum Feiern.«
    »Dutch betet Coco an.«
    »Hmpf! Das wird sich noch zeigen. Wenn ein Mann dir erst seinen Ring an den Finger gesteckt hat, ist es meist vorbei mit dem Liebesgeplänkel.« Die scharfen Augen musterten Megan durchdringend. »Ist das nicht auch der Grund, warum du diesen breitschultrigen Seemann auf Abstand hältst? Aus Angst, was nach dem ›Ich will‹ kommt?«
    »Natürlich nicht.« Dieses Mal legte sie den abgezählten Stapel beiseite, bevor sie noch einmal von vorn anfangen musste. »Und wir reden hier doch über Coco und Dutch, nicht über mich. Coco hat es verdient, glücklich zu sein.«
    »Nicht jeder bekommt, was er verdient«, hielt Colleen dagegen. »Das müsstest du aus eigener Erfahrung wissen.«
    Entnervt schwang Megan herum. »Ich weiß wirklich nicht, warum du es so unbedingt schlechtreden willst. Coco ist glücklich. Ich bin glücklich. Und ich versuche mein Bestes, damit Nathaniel auch glücklich ist.«
    »Ich sehe dich aber nicht auf der Suche nach einem Schleier durch die Läden stöbern, Mädchen!«
    »Eine Ehe ist nicht für jeden die passende Antwort.«
    »Richtig. Ich war auch zu clever, um in diese Falle zu gehen. Vielleicht sind wir uns da ähnlich. Männer kommen und gehen. Kann sein, dass der Richtige ebenfalls geht. Dennoch überleben wir, nicht wahr? Weil wir wissen, wie Männer wirklich sind.« Colleen kam näher und ließ Megan dabei nicht aus den Augen. »Wir haben die schwarze Seite ihrer Seele gesehen. Den Egoismus, die Grausamkeit, den Mangel an Ehrgefühl und Anstand. Vielleicht tritt einer in unser Leben, der anders zu sein scheint. Doch wir sind zu schlau, zu weise, um ihm auf den Leim zu gehen. Wenn wir allein bleiben, können wir wenigstens sicher sein, dass niemand uns verletzt.«
    »Ich bin nicht allein.« Megans Stimme schwankte ein wenig.
    »Nein. Du hast deinen Sohn. Eines Tages wird er flügge sein. Und wenn du ihn richtig erzogen hast, wird er das Nest, das du für ihn gebaut hast, irgendwann verlassen, um sein eigenes zu bauen.« Colleen sah für einen Moment so unendlich traurig aus, dass Megan ihr tröstend die Hand auf den Arm legte. Doch die alte Dame hielt sich steif und gerade. »Dir bleibt die Befriedigung, dass du der Ehefalle entkommen bist, so wie ich auch. Meinst du, ich hätte nie einen Antrag bekommen? Es gab da einen … einen, der mich fast eingefangen hätte. Doch ich besann mich rechtzeitig, bevor ich die gleiche Hölle durchleben musste, in der meine Mutter lebte.« In Erinnerungen versunken, wurden die Lippen der alten Dame dünn. »Er hat alles darangesetzt, um sie zu brechen, mit seinen Regeln, mit seinem Geld, mit seiner krankhaften Besitzgier. Letztendlich hat er sie umgebracht, und dann ist er dem Wahnsinn verfallen. Bestimmt nicht aus Schuldgefühl. Es nagte an ihm, etwas verloren zu haben, das er nie wirklich ganz besitzen konnte. Nur deshalb hat er alles von ihr vernichtet. Er hat sich sein eigenes Fegefeuer geschaffen.«
    »Es tut mir so leid«, murmelte Megan bewegt.
    »Etwa um meinetwillen? Ich bin alt, die Zeit der Trauer ist längst vorüber. Ich habe aus meiner Erfahrung gelernt, so wie du aus deiner gelernt hast. Niemals blind vertrauen, niemals ein Risiko eingehen. Soll Coco ruhig ihren Schleier tragen. Wir haben unsere Freiheit.«
    Damit wandte sie sich um und ging steif davon. Sie ließ Megan in einem Strudel von

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