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Die Frauen der Calhouns 05 - Megan

Die Frauen der Calhouns 05 - Megan

Titel: Die Frauen der Calhouns 05 - Megan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ist.«
    Über die Blutergüsse fuhr sie nur leicht, über die Muskeln rieb sie härter. Er hat den Körper eines Kriegers, dachte sie, hart und fest und mit all den Malen des Kampfes.
    »Du hast es heute übertrieben, nicht wahr?«
    Er stieß nur ein zufriedenes Knurren aus, hielt die Augen geschlossen und genoss die kreisenden Bewegungen ihrer Hände. Seide streichelte über seine Haut, jedes Mal, wenn Megan sich bewegte. Durch den scharfen Geruch des Einreibemittels konnte er ihr Parfüm wahrnehmen. Es war Balsam für seine Sinne.
    Der Schmerz begann nachzulassen, machte einer anderen, einer ursprünglichen Anspannung Platz, die sanft seinen ganzen Körper erfasste. Sein Blut begann zu rauschen, als Megan die Lippen auf seine Schulter presste.
    »Besser?«
    »Du bringst mich um. Mach weiter.«
    Mit einem leisen Lachen zog sie ihm das Handtuch von den Hüften. »Ich möchte, dass du dich wohlfühlst, Nathaniel. Wenn die Massage wirken soll, musst du dich entspannen.«
    »Was immer du da tust, es wirkt.« Er stöhnte auf, als sie seine Pobacken knetete und mit den Lippen darüberstrich.
    »Du hast einen wunderschönen Körper.« Ihr Atem ging immer heftiger, während sie weiter massierte, streichelte, erforschte. »Ich liebe es, ihn zu berühren, ihn zu betrachten.« Langsam fuhr sie mit dem Mund an seinem Rückgrat aufwärts, hin zu seinen Schultern, noch höher, knabberte an seinem Ohr. »Dreh dich um«, flüsterte sie. »Jetzt kommt die Vorderseite dran.«
    Ihr Mund ergriff leidenschaftlich Besitz von seinem, sobald er sich umdrehte. Doch als er die Hände nach ihr ausstreckte, entzog sie sich ihm.
    »Warte.« Auch wenn sie vor Erregung zitterte, gab sie mehr Lotion in ihre Hand und verteilte die ölige Flüssigkeit auf seiner Brust. »Sie haben dich wirklich schrecklich zugerichtet«, murmelte sie.
    »Die beiden sahen schlimmer aus.«
    »Nathaniel, der Drachentöter. Lieg still«, murmelte sie und küsste die Kratzer und Schürfwunden auf seinem Gesicht. »Wenn ich sie küsse, heilen sie schneller.«
    Sein Herz klopfte zum Zerspringen, Megan konnte es unter ihrer Handfläche fühlen. Im dämmrigen Schein der Lampe hatten seine Augen die Farbe von dunklem Rauch. Der Morgenmantel bauschte sich um ihre Knie, als sie sich rittlings auf ihn setzte und seinen Schultern, seinen Armen, seiner Brust eine kreisende Massage zukommen ließ.
    Die Luft war schwer und angefüllt mit der Duftmischung aus Massagelotion und Parfüm. Nathaniel füllte seine Lungen mit jedem rasselnden Atemzug. Keine andere Frau hatte ihn sich je so hilflos und zugleich von grenzenloser Zufriedenheit erfüllt fühlen lassen.
    »Megan, ich muss dich berühren.«
    Ohne den Blick von seinen Augen zu wenden, öffnete sie den Gürtel des Morgenmantels. Die Seide rutschte ihr von den Schultern. Darunter trug sie ein Hemdchen aus dem gleichen Material, von der gleichen Farbe. Als Nathaniel nach ihr griff, rutschte einer der dünnen Träger von ihrer Schulter.
    Megan schloss die Augen und warf den Kopf in den Nacken. Sie fühlte seine Hand auf der Seide, dann auf ihrer Haut. Die Farben kamen wieder zurück, tanzten hinter ihren geschlossenen Lidern, Kaskaden von Funken, Blitze, die das Dunkel durchzuckten. Sterne drehten sich in einem anmutigen Reigen in ihrem Kopf, nahmen sie mit auf eine Reise ins Universum. Sie verlangte nach mehr, richtete sich leicht auf und nahm Nathaniel tief in sich auf. Von plötzlich auflodernder Gier erfasst, krallten sich ihre Finger in seine malträtierten Muskeln.
    Ihre Losgelöstheit überwältigte ihn. Er rief laut ihren Namen, als seine Sicht verschwamm. Die Leidenschaft übernahm die Führung und katapultierte sie beide weit hinaus über die Grenzen, bis Megan atemlos auf ihm zusammensank und den Kopf auf seine Brust legte.
    »Habe ich dir wehgetan?«, flüsterte sie matt.
    Er hatte nicht einmal mehr die Kraft, die Arme um sie zu legen. »Ich fühle nichts außer dir.«
    »Nathaniel.« Sie hob den Kopf und presste ihre Lippen auf die Stelle, wo sein Herz hämmerte. »Da gibt es etwas, das ich gestern vergessen habe dir zu sagen.«
    »Und das wäre?«
    »Ich liebe dich auch.« Sie sah, wie er die Augen öffnete, sah die Emotionen, die durch seine dunklen Pupillen huschten.
    »Das ist gut.« Jetzt fand er die Kraft, schloss sie in seine Arme und hielt sie fest.
    »Ich weiß nicht, ob das genug ist, aber …«
    Er verstummte sie mit einem Kuss. »Verdirb’s nicht, Megan. Für heute ist es genug.« Wieder küsste er sie.

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