Die Frauen der Calhouns 2. Amanda
System.«
»Es geht nicht um Ihre Kompetenz, sondern um Ihren Mangel an Erfahrung. Allerdings«, fügte er hinzu und hob eine Hand, »allerdings bin ich sicher, dass Sie getan haben, was Sie in diesem Fall für das Beste hielten.«
»Ja, Sir.«
Als sie schließlich sein Büro verließ, hatte sie die Zähne zusammengebissen. Amanda zwang sich dazu, sich zu entspannen, als William sie in der Lobby ansprach.
»Ich wollte Ihnen nur noch einmal sagen, wie gut mir die Führung durch Ihr Haus und das wunderbare Essen gefallen haben.«
»Es war mir ein Vergnügen.«
»Ich habe das Gefühl, sollte ich Sie noch einmal zum Dinner einladen, hätten Sie einen anderen Grund für eine Absage als die Hotelpolitik.«
»William, ich …«
»Nein, nein.« Er tätschelte ihre Hand. »Ich verstehe schon. Ich bin enttäuscht, aber ich verstehe Sie. Ich nehme an, Mr O’Riley wird an der Séance heute Abend teilnehmen?«
Sie lachte. »Ob er will oder nicht.«
»Es tut mir wirklich leid, dass ich diese Séance verpassen werde.« Er drückte anschließend ihre Hand noch einmal. »Um acht Uhr findet sie statt, sagten Sie?«
»Nein, um Punkt neun. Tante Coco wird uns alle um den Esstisch versammeln, an dem wir uns dann an den Händen halten und Alphawellen oder so etwas aussenden!«
»Ich hoffe, Sie lassen es mich wissen, falls Sie irgendwelche Botschaften von … von der anderen Seite erhalten.«
»Abgemacht. Gute Nacht.«
»Gute Nacht.« Er blickte auf seine Uhr, als Amanda ging.
Er hatte mehr als genug Zeit, um sich vorzubereiten.
»Ich dachte mir, dass ich dich hier finde.« Amanda betrat den großen kreisrunden Raum, den die Familie »Biancas Turm« nannte. Lilah hatte sich auf dem Fenstersitz zusammengerollt, wie so oft, und blickte auf die Klippen hinaus.
»Ja, mich und den wilden Fred.« Aus einem ganz persönlichen Traum erwachend, zerzauste sie das Fell des dösenden Hundes. »Wir stimmen uns auf die Séance heute Abend ein.«
»Verschone mich.« Amanda ließ sich neben ihrer Schwester auf den Sitz sinken.
»Nun, was hat das zufriedene Lächeln weggewischt, das du noch heute Morgen in deinem Gesicht hattest? Gab es Streit mit Sloan?«
»Nein.«
»Dann muss es der heimtückische Stenerson gewesen sein.« Bei Amandas knappem Fluch lächelte Lilah breit. »Beim zweiten Versuch erraten. Warum schlägst du dich mit ihm herum, Mandy? Der Mann ist ein Schwätzer.«
»Weil ich für ihn arbeite.«
»Dann kündige.«
»Du hast leicht reden.« Sie warf Lilah einen ungeduldigen Blick zu. »Wir können nicht alle den ganzen Tag herumschweben wie verträumte Waldgeister.« Sie hielt sich zurück und stieß den Atem aus. »Tut mir leid.«
Lilah zuckte bloß die Schultern. »Du hörst dich an, als hätte dich mehr gejuckt als nur Stenerson!«
»Er hat damit angefangen. Er sagte, ich wäre mit meinem Gedanken nicht bei der Arbeit, und er hatte recht.«
»Dann sind deine Gedanken eben gewandert. Na und? Keine große Angelegenheit.«
»Es ist eine große Angelegenheit. Verdammt, ich mag meinen Job, und ich bin gut darin. Aber ich habe mich nicht mehr konzentriert, nicht auf den Job und nicht auf die Halskette oder sonst etwas, seit …«
»Seit der große Cowboy aus dem Westen in dein Leben gestolpert ist.«
»Das ist nicht lustig.«
»Sicher ist es das.« Lilah schlang ihre Arme um ihre Knie und stützte ihr Kinn darauf. »Du verlierst also ein wenig deine Konzentration, verlegst eine deiner Listen oder kommst zu einem deiner Termine fünf Minuten zu spät. Na und, was ist schon dabei?«
»Ich sage dir, was dabei ist. Der Mann verändert mich, und ich weiß nicht, was ich damit anfangen soll. Ich habe meine Verpflichtungen und meine Verantwortung. Verdammt, ich habe meine Ziele. Ich muss an morgen denken und an die Zeit in fünf Jahren.« Das Problem dabei war, dass sie, wenn sie es tat, an Sloan dachte. »Wenn er nun lediglich ein Ausrutscher ist? Ein wundervoller, erregender Ausrutscher, der alles über den Haufen wirft, was ich geplant habe? In ein paar Wochen wird er hier fertig sein und nach Oklahoma zurückkehren, und mein Leben liegt in Trümmern.«
»Und wenn er dich bittet, mit ihm zu gehen?«
»Das wäre noch schlimmer.« Verwirrt sprang Amanda auf, um in nervösen Kreisen herumzulaufen. »Was soll ich bloß machen? Alles wegwerfen, wofür ich gearbeitet habe, alles, worauf ich gehofft habe, nur weil er sagt, ich soll packen und mein Pferd satteln?«
»Würdest du es tun?«
Amanda schloss die Augen. »Ich
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