Die Frauen der Calhouns 2. Amanda
zu sich zurück. Sie wusste nicht, wann diese Waghalsigkeit in ihr ausgebrochen war, aber sie wurde von ihr gefangen gehalten, als sie mit ihm auf ihr Bett fiel.
Fordernd streichelte sie ihn sogleich mit liebevollen Händen.
Diesmal keine Schwäche. Keine Unterwerfung.
Sie wollte die Macht, ihn unvorsichtig zu machen, ihm genauso den Verstand zu rauben und ihn verwundbar zu machen, wie er das mir ihr anstellte.
Eng umschlungen, rollten sie über das Bett. Jedes Mal, wenn er sich zurückziehen wollte, war sie da. Ihr Mund war gierig, und ihr leises, verheißungsvolles Lachen ließ sein Blut pulsieren.
Mit flinken Fingern öffnete sie seine Jeans und zog sie über seine Hüften herunter. Seine Muskeln zuckten und spannten sich, als ihre Fingerspitzen über seinen Bauch tanzten.
Er stieß einen Seufzer aus und hielt ihre Hände fest, bevor sie ihn dorthin führte, von wo es kein Zurück mehr gab.
Schwer atmend starrte er auf sie hinunter, während er ihre Handgelenke festhielt. Ihre Augen waren wie Kobalt, dunkel schimmerten sie in dem flackernden Licht. Über seinem eigenen stockenden Atem hörte er das Ticken der Uhr neben dem Bett.
Dann lächelte sie, ein langsames, träges Lächeln voll Wissen. Und er hörte nur noch das Rauschen seines eigenen Verlangens.
Heißhungrig ließ er seine Lippen mit den ihren verschmelzen. Rücksichtslos vor Leidenschaft suchten seine Hände und nahmen.
Sie reagierte, Forderung um Forderung, Genuss um Genuss. Die Beherrschung zerbrach. Er konnte fast die Ketten reißen hören, als er sich an ihr sättigte. Das war Befreiung. Eine Welt ohne Vernunft.
In dem verzweifelten Wunsch, Amanda zu fühlen, zog er das Nachthemd beiseite. Ihr überraschtes Ringen nach Luft war Öl auf die Flammen seiner Leidenschaft.
Von einem Wirbelsturm gepackt, überließ Amanda sich dem Tempo. Keine Gedanken. Keine Fragen. Nur heiße, feuchte Haut, wild suchende Lippen, rasche, gierige Hände.
Den Blick auf sie gerichtet, senkte er sich in sie und erfüllte sie beide mit dem Beben der Lust. Dann hob sie sich ihm entgegen, und sie trieben miteinander durch die Dunkelheit.
»Ja, Mr Stenerson.« Amanda summte in Gedanken eine Melodie, während ihr Vorgesetzter immer weiterredete. Noch zehn Minuten, und sie hatte frei. Nicht einmal die bevorstehende Séance trübte ihr Vergnügen.
Sie würde bald mit Sloan zusammen sein. Vielleicht blieb sogar noch Zeit für einen Spaziergang vor dem Abendessen.
»Sie scheinen mit Ihren Gedanken nicht bei der Arbeit zu sein, Miss Calhoun.«
Das brachte sie mit einem Stich ihres schlechten Gewissens zurück in die Realität. »Sie waren besorgt wegen der Beschwerde von Mr und Mrs Wicken.«
Den zornigen Blick auf sie geheftet, pochte er mit seinem Stift auf den Schreibtisch. »Ich bin sogar sehr darüber besorgt, dass einer unserer Kellner ein ganzes Tablett voll Drinks in Mrs Wickens Schoß gekippt hat.«
»Ja, Sir. Ich habe dafür gesorgt, dass ihre Hose gereinigt wurde und dass sie auf Kosten des Hauses ein Dinner an einem Abend ihrer Wahl während ihres Aufenthalts bekommen. Sie waren zufrieden.«
»Und Sie haben den Kellner gefeuert?«
»Nein, Sir.«
Er zog seine Augenbrauen hoch. »Darf ich fragen, warum nicht, obwohl ich es ausdrücklich verlangt habe?«
»Weil Tim schon seit drei Jahren bei uns ist und ihn bestimmt keine Schuld daran trifft, dass er die Drinks verschüttet hat, nachdem ihm der Junge der Wickens ein Bein gestellt hatte. Einige Kellner und etliche Gäste haben gesehen, wie es passiert ist!«
»Das mag sein. Wie auch immer, ich habe Ihnen einen eindeutigen Auftrag erteilt.«
»Ja, Sir.« Die fröhliche kleine Melodie in ihrem Kopf verwandelte sich in ein schmerzliches Pochen. Sie hatte gedacht, das alles schon mit Stenerson durchgemacht zu haben. »Und nach genauerer Betrachtung der Umstände entschied ich mich dafür, die Sache anders anzupacken!«
»Muss ich Sie daran erinnern, wer dieses Hotel führt, Miss Calhoun?«
»Nein, Sir, aber ich würde meinen, dass Sie nach all den Jahren, die ich nun schon im BayWatch arbeite, meinem Urteil vertrauen könnten.« Sie holte tief Luft und ging ein großes Risiko ein. »Sollte das nicht der Fall sein, wäre es wohl am besten, ich reiche meine Kündigung ein.«
Er blinzelte dreimal, dann räusperte er sich. »Meinen Sie nicht, das wäre ein wenig drastisch?«
»Nein, Sir. Wenn Sie nicht das Gefühl haben, ich sei kompetent genug, um gewisse Entscheidungen zu fällen, unterhöhlt es das
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