DIE FRAUEN DER DIKTATOREN
Präsident Mao, Tag für Tag! Die Jahre vor unserer Ehe nicht mitgerechnet! Während all dieser Zeit haben wir alles Glück und Unglück gemeinsam getragen. In all diesen Jahren war ich die einzige Frau, die Präsident Mao je an die Front gefolgt ist! Und ihr, wo habt ihr euch denn damals alle versteckt?!“
Am 25. Januar 1981 wird Jiang Qing von sechsunddreißig Richtern in Gegenwart von sechshundert Zuschauern zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde maßgeblich von Deng Xiaoping beeinflusst, der mittlerweile wieder an die Macht gelangt war. Doch man gibt ihr zwei Jahre Zeit: Wenn sie ihr Unrecht bekennt, wird sie begnadigt. Da sie sich weigert, wandelt man ihre Verurteilung in eine lebenslängliche Freiheitsstrafe um. Vielleicht würde ja die Zeit diese verwirrte Seele zur Vernunft bringen. Aber Jiang hat andere Pläne – einen glorreichen Abgang. Ihr letzter Akt soll der einer Tragödie sein. Am 14. Mai 1991 gibt sie sich von eigener Hand den Tod. Deng Xiaoping, der befürchtet, diese Tat könnte sie in einem positiveren Licht erscheinen lassen, gibt ihren Tod erst zwei Jahre später bekannt. Ihr letzter Auftritt fand also doch hinter den Kulissen statt.
[1]
Yang Kaihui, in: Jung Chang, Jon Halliday, Mao. Das Leben eines Mannes. Das Schicksal eines Volkes, München 2005, S. 121.
[2]
Yang Kaihui, Chang, Halliday, Mao, a.a.O., S. 40.
[3]
Stuart R. Schram, Mao’s Road to Power: Revolutionary Writings 1912–1949, London 2004, siehe 25. November 1919.
[4]
Chang, Halliday, Mao, a.a.O., S. 41.
[5]
Siehe Philip Short, Mao. Eine chinesische Geschichte, Berlin 2006. Mehr biografische Details zu Kaihui finden sich in: Lily Xiao Hong Lee, Biographical Dictionary of Chinese Women. The Twentieth Century. 1912–2000, Armonk 2003.
[6]
Yang Kaihui, Nuquan gaoyu nanquan? (Frauenrechte über Männerrechte?), veröffentlicht 1929 in der Zeitschrift Hunan dangshi tongxun (Briefe über die Geschichte der Partei in Hunan), Changsha 1984, Nr. 1.
[7]
Yang Kaihui, Ou gan (Gedanken), in: Hunan dangshi tongxun, a.a.O., zitiert nach Chang und Halliday, Mao, a.a.O., S. 114.
[8]
Mao Zedong, Report from Xunwu, übersetzt von Roger R. Thompson, Stanford 1990.
[9]
Edgar Snow, The Divorce of Mao Tse Tung, Manuskript 1956, zitiert nach Chang und Halliday, Mao, a.a.O., S. 258.
[10]
Helen Foster Snow, auch bekannt unter dem Namen Nym Wales. Ihre Erinnerungen sind nachzulesen in: Inside Red China, Doran 1939.
[11]
Agnes Smedley, Battle Hymn of China, London 1944.
[12]
Helen Foster Snow, My China Years: A Memoir, New York 1984, zitiert nach Philip Short, Mao, a.a.O.
[13]
Interview mit Zeng Zhi, einer engen Freundin Zizhens, vom 24. September 1994, zitiert nach Philip Short, Mao, a.a.O.
[14]
Siehe Edgar Snow, Red Star Over China, New York 1937.
[15]
Roman Karmen, God v Kitaye (Ein Jahr in China), Moskau 1941.
[16]
Chiang, Ch’ing, Horace Hatamen, Pékin, un procès peut en cacher un autre: les minutes du procès du Jiang Qing, la veuve de Mao, übersetzt und zusammengestellt von Horace Hatamen, Paris 1982.
[17]
Aussage von Wang Tingshu gegenüber Ross Terrill, Taipeh, 23. Februar 1982, zitiert nach: Ross Terrill, The White-Boned Demon: A Biography of Madame Mao Zedong, New York 1984.
[18]
Roxane Witke, Camarade Chiang Ch’ing, Paris 1978 [1977].
[19]
Kosuke Wakuta, Watashiwa no chugokunin, übersetzt von Ross Terrill, The White-Boned Demon, a.a.O.
[20]
Gespräch mit Xie Fei (zu jener Zeit Ehefrau von Liu Shaoqi) am 14. September 1994, siehe Chang, Halliday, Mao, a.a.O., S. 262.
[21]
Liu Ying, Zai lishi de jiliu zhong (Im Sturm der Revolution), Peking, Zhonggong dangshi chubanshe (Zeitschrift), 1922.
[22]
Zhu Zhongli, Nuhuang meng (Der Traum, Kaiserin zu werden), Peking, Dongfang chubanshe, 1988.
[23]
Survey of China Mainland Press, Nr. 418, 3.
[24]
Joint Publications Research Services, Red Guards samples, 1. August 1967, übersetzt von Ross Terrill, The White-Boned Demon, a.a.O.
[25]
Schwimmen – von Mao 1956 verfasstes Gedicht.
[26]
Li Zhisui, Anne Thurston, Ich war Maos Leibarzt, Bergisch Gladbach 1994, S. 302.
[27]
Wu Cheng’en, La Pérégrination vers l’Ouest (Die Reise nach Westen), Paris 1991.
[28]
Li Zhisui, Ich war Maos Leibarzt, a.a.O., S. 168.
[29]
Li Zhisui, Ich war Maos Leibarzt, a.a.O., S. 169.
[30]
Peng Dehuai, Peng Dehuai nianpu (Chronologie der Ereignisse von Peng Dehuai), Peking, Renmin chubanshe (Zeitschrift), 1998.
[31]
Li Zhisui, Ich war Maos Leibarzt, a.a.O., S. 394.
[32]
Ye Zilongs Memoirs, 2000, The Press of the Central
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