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Die Frauen, die er kannte: Ein Fall für Sebastian Bergman (German Edition)

Die Frauen, die er kannte: Ein Fall für Sebastian Bergman (German Edition)

Titel: Die Frauen, die er kannte: Ein Fall für Sebastian Bergman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Hjorth , Hans Rosenfeldt
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ja», erwiderte Torkel und nickte.
    Erneut schwiegen alle und schienen das Gesagte zu verarbeiten. Billy war derjenige, der schließlich laut zusammenfasste, was alle dachten: «Also ist Roland Johansson ebenfalls irgendwie in den Fall verwickelt, aber die Spuren vom Tatort schließen ihn als Täter aus, und er hat ein Alibi für den ersten und den dritten Mord.»
    «Wobei sein Alibi von Fridell stammt», gab Vanja zu bedenken. «Und wenn Johansson ihn bedroht, könnte das auch gelogen sein.»
    Billy schüttelte den Kopf. «Nein, ich habe die Angaben über die Reise nach Österlen nachgeprüft. Roland Johansson war tatsächlich dabei.»
    «Also suchen wir mehrere Beteiligte», hielt Torkel fest.
    «Aber Hinde lenkt das Ganze», sagte Sebastian, dem es darauf ankam, dass sie zwischen all diesen Informationen nicht das Wichtigste aus den Augen verloren. «Das weiß ich.»
    «Ach, das weißt du?», fragte Vanja mit einem spöttischen Lächeln. «Oder ist es nur ein … Gefühl?»
    «Halt den Mund. Du weißt es auch. Alle hier wissen es.» Sebastian stand auf und ging im Raum auf und ab. «Ich habe Roland Johansson nie getroffen. Dass er sich an mir rächen will, ist ausgeschlossen. Aber er steht mit Hinde in Verbindung. Alles hängt mit Hinde zusammen.» Er blieb stehen und drehte sich zu Torkel um. «Wie sieht es mit meiner Besuchererlaubnis aus?»
    «Letztes Mal hat es zwei Tage gedauert.»
    «Hast du gesagt, dass es eilt? Dass es wichtig ist?»
    «Rate mal!» Torkel wandte sich wieder an Billy und Vanja. «Wie gehen wir weiter vor?»
    «Ich habe Uniformierte zu den Empfängern dieser Telefongespräche aus Lövhaga geschickt», berichtete Vanja. «Es müssten bald die ersten Protokolle eintrudeln.»
    «Die Liste des Personals im Sicherheitstrakt ist gerade gekommen», ergänzte Billy. «Die werde ich mir gleich näher ansehen.»
    Torkels Blick fiel wieder auf Sebastian. Für einen kurzen Moment wirkte er völlig verständnislos, ehe er begriff, dass sich die Frage nach dem weiteren Vorgehen auch an ihn gerichtet hatte.
    «Ich mache mit meinen Sachen weiter», murmelte er.
    Niemand fragte nach, was das denn war, und die Besprechung wurde aufgelöst. Sebastian war der Letzte, der den Raum verließ. Also jagten sie jetzt nicht mehr den blauen Ford, sondern einen silberfarbenen Toyota. Und Roland Johansson. Vom Toyota wusste Trolle ja bereits, aber er musste unbedingt darüber informiert werden, dass noch eine weitere Person in den Fall verwickelt war. Das konnte wichtig sein.
    Auf dem Weg nach draußen wählte Sebastian erneut Trolles Nummer. Der antwortete noch immer nicht.

E r hatte gegen seine eigene Regel verstoßen, den Laptop erst nach dem Einschluss zu benutzen. Gleich nach dem Mittagessen hatte er seine Tür geschlossen und sich schnell ins Internet eingewählt. Die nächste Stunde dürfte er relativ sicher sein. Er war zu diesem Risiko gezwungen, um seinen dringenden Verdacht zu bestätigen. Als er Ralphs Mail gelesen hatte, war es, als ob die Zeit aufgehört hätte zu existieren. Er saß andächtig vor dem Computer und starrte auf den Bildschirm. Er wusste nicht, ob seither fünf, zehn oder zwanzig Minuten vergangen waren. Es war egal. Sie konnten den Computer jetzt ruhig beschlagnahmen.
    Er wusste ohnehin schon alles, was er wissen musste.
    Anna Eriksson hatte Valdemar Lithner erst eineinhalb Jahre nach Vanjas Geburt geheiratet. In jenem Herbst, als Anna Eriksson schwanger wurde, hatte er in Göteborg studiert. Nichts deutete darauf hin, dass er sie zu dieser Zeit überhaupt schon gekannt hatte. Und als Vanja geboren wurde, hatte er gerade in Essex ein Praktikum gemacht. Welcher frischgebackene Vater tat so etwas? Erst als Vanja sechs Monate alt war, war er nach Stockholm gezogen.
    Und dann gab es noch den Eintrag beim Standesamt, den Ralph irgendwie ausfindig gemacht und kopiert hatte.
    Vater unbekannt, stand da. Zwei einfache Worte. Welche Frau machte eine solche Angabe und heiratete achtzehn Monate später den angeblich unbekannten Vater? Keine.
    Viel wahrscheinlicher schien es doch, dass der wahre Vater ganz und gar nicht unbekannt war, sondern lediglich verantwortungslos. Ein nachlässiger Typ, der noch nie seinen Verpflichtungen nachgekommen war, sondern nur von einer Frau zur nächsten rannte. Der einfach auf sie pfiff und in die USA reiste, weil er das unbedingt wollte.
    Sebastian Bergman.
    Dass er Vanja nun verfolgte, wäre dann mit einem Mal verständlich. Und seine Besessenheit, sie aus der

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