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Die Frauen von Bramble House

Die Frauen von Bramble House

Titel: Die Frauen von Bramble House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Cookson
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unverbauten landwirtschaftlich genutzten Bodens in Fellburn.
    Natürlich hielten die Bewohner von Bramble House sich für etwas Besseres als die übrigen Anrainer. Über die vielen Jahre hin hatten sie immer ziemlich zurückgezogen gelebt. Es war fast, als hätte es einer Ausnahmegenehmigung bedurft, um die enge Freundschaft zuzulassen, die zwischen Lizzie Hammond und May Conway bestand. May war sechsundvierzig, also neun Jahre älter, doch geistig viel jünger und beweglicher als Peggys Mutter. Wie sie gern zu Frank, ihrem Mann, sagte: »Zwischen der Großmutter und der Urgroßmutter und Leonard Hammond ist Lizzie zu einer Null geworden …«
    In diesem Augenblick schaute May Conway zwischen ihrem Sohn und der jungen Peggy Hammond hin und her und sagte in ihrer gewohnten heiteren Art: »Und was is’ nu, muht die bunte Kuh! Was ist denn los? Haste Peggy eine gescheuert?« Sie sah ihren Sohn an, der antwortete: »So ein Quatsch, Ma.«
    »Also, wieso haste dann geweint, Peggy? Da, komm rüber und setz dich mal hin. Hast du schon Tee getrunken? Wenn nicht, dann setz dich zu uns und iß mit.«
    »Sie war noch nicht zu Hause, Ma.«
    »Oh.« May wandte sich um und warf einen Blick auf die Küchenuhr. »Deine Mam wird sich bestimmt Sorgen machen. Wo hast du denn gesteckt?«
    Als Peggy noch immer nicht antwortete, sagte Charlie: »Sie hat im Park gesessen, Ma. Sie hat Probleme. Sie will mit dir reden. Ich verschwinde jetzt rauf in mein Zimmer.«
    »Willst du nicht erst deinen Tee?«
    »Nein, das hat Zeit.«
    »Sehr wohl, Sir. Wie Sie wünschen, Sir. Ich bringe Ihnen das Tablett rauf, wenn Sie klingeln.«
    »Himmel, Mam!« Der Junge warf den Kopf in den Nacken und lachte, dann schaute er Peggy an und sagte: »Sie ist manchmal ziemlich albern, aber nicht immer.«
    Als die Tür hinter ihm zugefallen war, zog May noch einen Stuhl am Küchentisch heraus, machte eine Handbewegung und sagte ruhig: »Also, setz dich, Peggy.«
    Als das Mädchen sich gesetzt hatte, nahm sie gegenüber Platz, legte die Arme auf den Tisch und schlang die Finger ineinander. »Also? Was ist los? Worum geht’s bei der ganzen Geschichte?«
    Peggy schaute über den Tisch in das freundliche Gesicht der Frau, die ihr Vater als »gewöhnlich« bezeichnete. Aber sie brachte es nicht über sich, die Worte auszusprechen, vor denen sie so entsetzliche Angst hatte. Doch als sie auf den Lippen herumzubeißen begann, die Lider zuckten und Tränen unter den Wimpern hervorquollen, brauchte sie auch gar keine Worte mehr, denn May Conway sagte: »Ach! Mein Fohlen, sag bloß nicht.«
    Peggy gab ihr keine Antwort, sondern nickte nur ein paarmal mit dem Kopf, und als Mays Hände sich über den Tisch schoben und die ihren ergriffen, schoß eine wahre Flut von Tränen aus ihren Augen. May war sofort an ihrer Seite, nahm sie in die Arme und sagte: »Jaja! Schon gut … schon gut … Beruhige dich. Du bist nicht die erste, und du wirst auch nicht die letzte sein. Aber, gütiger Himmel, was wird der dazu sagen? Ich meine, dein Vater? Wegen deiner Mutter und bei den andern beiden hab ich ja keine Sorge. Aber der! Wer isses denn? Kennen wir ihn?«
    Peggy vermochte noch immer nicht zu sprechen, sie brachte nur ein kehliges Husten zustande, um nicht an ihren Tränen zu ersticken.
    »Komm, setz dich da rüber in den alten Sessel. Der ist bequem. Und jetzt sei ganz ruhig und hör auf zu weinen. Versuch dich zu entspannen. Aber das war ziemlich blöd von mir, daß ich das sag, wie? Entspannen! Ha! Wieso sagt man nur immer so was, Blödes … Hör mal, ich mach dir eine Tasse Tee, und wir reden dabei.«
    Sie schaltete den Elektrokessel an, als das Wasser kochte, bereitete sie Tee, ließ ihn kurz ziehen und goß schließlich ein. Noch immer hatte Peggy kein Wort gesprochen. Erst als sie die Tasse in die Hand hielt, die auf der Untertasse klirrte, wimmerte sie: »Ich … ich hab Angst, Mrs. Conway, schreckliche Angst.«
    »Aber sicher hast du Angst, Schätzchen, es kann ja gar nicht anders sein, aber glaub mir, du gewöhnst dich an den Gedanken. Wie weit ist es denn schon?«
    »Ich … die dritte Periode ist grade ausgeblieben.«
    »Was? Drei schon? Ach Gott, Kindchen. Du hättest früher was sagen sollen. Die ganze Zeit hast du das in dich reingefressen. Wann ist es denn passiert?«
    »Ich … weiß nicht genau.«
    »Du meinst, du warst mehr als einmal mit ihm zusammen?«
    Peggy ließ wieder den Kopf sinken und wimmerte: »Er … hat gesagt, es geht in Ordnung, er hat was dagegen

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