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Die Frauen von Bramble House

Die Frauen von Bramble House

Titel: Die Frauen von Bramble House Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Cookson
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schon mal da sind, Urgroßmama, und die Oma ist auch da, da denke ich, ich kann es euch ja ebenso gut gleich sagen.«
    »Sagen. Uns sagen? Was denn? Was, was wir nicht schon wissen?«
    »Na, es wäre doch ziemlich sinnlos, nicht, wenn ihr schon Bescheid wüßtet, nicht? Ach, zum Kuckuck, komm mit, Lizzie, ich kann hier nicht reden!«
    »Halt! Warten Sie, Frau!«
    May stieß Lizzie fast gewaltsam vor sich her zur offenen Küchentür, hielt aber inne und drehte sich zu der alten Dame um. »Nein! Sie werden jetzt mal warten. Und reden Sie nicht so mit mir«, sagte sie und unterstrich ihre Worte mit einer ruckartigen Kopfbewegung. Dann faßte sie die unschlüssige Lizzie am Arm und zerrte sie auf den Hof hinaus.
    Die Luft war kühl geworden, und sie war ohne Mantel losgerannt, und nun überlief sie ein fröstelnder Schauder. Und als Lizzie fragte: »Was in Gottes Namen ist denn los? Was hast du denn? Ist irgendwas mit Peggy?«, antwortete May: »Ja, es ist was mit Peggy. Aber ich kann nicht so hier rumstehen, Lizzie. Ich friere mich sonst zu Tode, und du auch. Also komm schon.« Und sie faßte sie an der Hand und zog sie fast mit sich fort. Über den Hof, den Rasen, durch das Azaleenbeet und in das Gehölz, wo sie das Tempo verlangsamte und im Schritt ging. Aber noch immer reagierte sie weder auf Protest noch auf ihre Fragen, bis sie an der Hintertür ihres Hauses angelangt waren. Dort blieb sie keuchend einen Augenblick lang stehen und sah ihrer Freundin im Licht aus dem Küchenfenster scharf ins Gesicht. »Es wird eine arge Prüfung sein, Lizzie«, sagte sie leise. »Die beiden Hexen da drüben«, sie ruckte mit dem Kopf in Richtung des Hauses, aus dem sie gekommen waren, »werden ausgiebig zetern und keifen, oder doch jedenfalls deine Mutter wird das tun. Aber du mußt daran denken, es ist deine Tochter, um die du dich kümmern mußt.«
    »May! « Lizzie krallte die Hände in ihre Arme. »Was willst du mir damit andeuten?«
    »Na, ich denke doch, das hast du inzwischen selber schon erraten.«
    »Erraten? Ja, was denn? Oh! Nein! Nein! Gütiger Gott! Nein! Oh nein! «
    »Halt den Mund!«
    »Es darf nicht wahr sein! May, was sagst du denn da? Er … er wird rasen vor Wut. Er bringt sie um!«
    »Das wird er nicht. Jedenfalls nicht, wenn du dich auf die Hinterbeine stellst. Und wenn ich mich nicht gewaltig irre, wird sich die Älteste auf deine Seite stellen, und sei es bloß, um ihm eins auszuwischen. Aber vergiß nicht, sie ist bloß ein ganz junges Füllen … grad aus ihrer Kindheit geschlüpft.«
    »Oh, May, sei still! Sei still, sag so was nicht! Gerade ausgeschlüpft …«
    May stieß jetzt die Küchentür auf, und als Lizzie eintrat, sah sie am anderen Ende des Raumes ihre Tochter in dem alten Ledersessel sitzen und zu ihr herüberstarren.
    »Setz dich!« May schob ihr einen Stuhl hin, doch Lizzie wies sie mit einer brüsken Handbewegung zurück und sah Peggy weiter starr an. »Was ist los?«
    »Ach, Mamma, Mamma …«
    Es klang wie das Wimmern eines kleinen Kindes. Doch Lizzie fuhr sie scharf an. »Hör auf damit, mit deinem ›Ach, Mamma, Mamma‹! Was soll das? Sag bloß nicht … sag bloß nicht, du bist schwanger. Das ist es doch nicht, oder? Sag, es ist nicht so!«
    »Es ist so, und sie ist so ungefähr im dritten Monat.«
    Lizzie fuhr nun zu May herum und fauchte: »Wieso weißt du alles darüber und ich nicht?«
    »Aus dem ganz simplen Grund, weil deine Tochter sich nicht zu euch heimgetraut hat und weil Charlie sie hierher gebracht hat. Ich habe selber auch erst grad davon erfahren.«
    Lizzie schluckte heftig, dann machte sie zwei Schritte auf ihre Tochter zu, blieb aber stehen, als brächte sie es nicht über sich, ihr näherzukommen. Dann sagte sie mit zusammengebissenen Zähnen: »Wieso hast du so was getan, ausgerechnet du? Wie wird er das bloß aufnehmen? Was wird er sagen? Dein Vater … Wer war es?« Jetzt war ihre Stimme schrill geworden.
    Peggy stand ganz langsam auf und stellte sich vor ihre Mutter hin. »Es war ein junger Mann, Mamma … Du weißt doch, es ist immer ein junger Mann.« Dann verflog die ungewohnte Kühnheit sofort wieder. »Ich … ich hab gedacht, du wirst entsetzt sein, und … und die Oma und so, aber ich hab gedacht, du würdest mich verstehen …«
    Der Stoß, den ihre Mutter ihr versetzte, schleuderte sie in den Sessel zurück, und sie schrie auf, als ihr Kopf gegen die hölzerne Kopfstütze prallte. Und dies zwang May sofort auf den Plan und zu ihrer Verteidigung. »So, das

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