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Die freien Amazonen - 3

Die freien Amazonen - 3

Titel: Die freien Amazonen - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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war endlich auf den Beinen und tastete verzweifelt nach seinem Messer. Der erste Räuber hielt seine verwundete Hand, aber als er eine Chance sah, griff er Lori an. Sie sprang zur Seite, und er fiel über den Idioten, der heftig auf ihn einzuschlagen begann.
    »Rima! Hilf mir! Dieser Mann ist bewusstlos!« Lori zog ihr zweites Messer aus der Scheide, die sie im Nacken hängen hatte, und wandte sich Bruder Nummer drei zu, der sein Messer inzwischen gefunden hatte. Das Durcheinander von taumelnden Körpern und flackerndem Feuerschein machte einen richtigen Messerkampf beinahe unmöglich, aber Lori war klar, dass auch dann, wenn man Betrunkene zu Gegnern hat, ein Ausrutschen oder Stolpern tödlich sein kann. Die Tür flog unter Rimas Gewicht auf, und der Stoß frischer Luft fachte die Flammen zu neuem Leben an.
    »Welcher?«, schrie Rima und spähte in das Gewimmel auf dem Fußboden.
    »Der ohne Kleider! Bring ihn hinaus - wickele ihn ein - er erfriert!«
    »Nicht sehr wahrscheinlich in diesem Gedränge«, bemerkte Rima, aber sie packte den fast nackten Körper und begann, ihn über die Brüder zu zerren, die auf dem Fußboden damit beschäftigt waren, ihre Glieder zu entwirren. Einer von ihnen machte einen verzweifelten Versuch, den Entführten festzuhalten. Rima setzte einen großen Fuß auf die zufassende Hand, verlagerte ihr Gewicht und setzte ihren Weg zur Tür fort.
    Der Schrei ihres Opfers mischte sich mit dem Wutgebrüll des dritten Bruders, der sich quer durch den Raum auf Lori stürzte. Mehr Erfolg hätte er mit seinem Angriff gehabt, wenn er nicht über eine herumliegende Decke gestolpert und beinahe der Länge nach hingefallen wäre. Er segelte an Lori vorbei, und sein Messer streifte ihre Jacke. Sie trat zur Seite, drehte sich um und stieß ihm den Griff ihres Messers kräftig zwischen die Schulterblätter. Der Schwung trug ihn noch ein Stück weiter, aber er fing sich, bevor er mit dem Gesicht gegen die Wand knallte. Der Alkohol hatte ihn streitlustig gemacht, während seine Koordination gelitten hatte. Als er sich umdrehte, trat Lori mit dem Fuß zu. Er krümmte sich und brüllte vor Wut und Schmerz. In diesem Augenblick entdeckte der Idiot, dass seine Jacke schwelte, und sprang inmitten von Decken, Bruder und Stroh auf.
    Schnell gab ihm Rima einen Schlag mit der offenen Hand, und er ging wieder zu Boden, aber sein Bein stieß dabei Loris Knöchel zur Seite.
    Sie fiel, konnte sich aber mit einer Hand abstützen. Bruder Nummer drei drang blindlings auf sie ein. Instinktiv riss sie die linke Hand hoch. Ihr Messer fuhr ihm über die Brust und den Oberarm, er flog über sie weg und landete mit lautem Krach an der Steinwand. Der erste Bruder kroch auf die Tür zu. Rima hielt ihn auf, indem sie ihm mit einem zerbrochenen Schemel über den Kopf schlug.
    Lori kam wieder auf die Füße und überwand die Hindernisse zwischen sich und der Tür, um Rima beim Abtransport des Objekts ihrer Rettungsaktion zu helfen. Er gab mit solcher Kampflust Lebenszeichen von sich, dass Rima ihn fest in alle Decken wickelte, die sie aus dem Tumult herausziehen konnte. Bald sah sein entrüstetes Gesicht die beiden Amazonen finster aus einem schmuddeligen Kokon an.
    »Du solltest etwas gegen das Feuer unternehmen, Lori«, schlug Rima gelassen vor. »Es sei denn, du willst diese Kröten lebendig braten.«
    Lori steckte ihre Messer weg und sah sich in dem kleinen Gebäude um. In einer Ecke stand ein Eimer. Sie nahm ihn und goss seinen Inhalt über den Idioten und die Stellen des Fußbodens, wo es am hellsten brannte.
    Ein unglaublich widerwärtiger Gestank breitete sich aus. »Zandru hole dich, Missgeburt!«, brüllte einer der Brüder. Würgend und keuchend rasten alle zur Tür. Rima zog das Deckenbündel mit dem Geretteten hinter sich her.
    »Du Dussel! Das war der Scheißeimer!«
    »Woher sollte ich das wissen? Du wolltest, dass das Feuer gelöscht wird, oder? Nun, es ist gelöscht!«
    »Und wir sind in der frischen Luft. Ich gehe nicht wieder da hinein.
    Lieber erfriere ich!«
    »Wie Recht du hast! Aber wir müssen irgendetwas unternehmen.«
    »Ich weiß. Fessele du diese Angeber, und ich mache ein schönes Feuer an der Stelle, wo sie heute Nachmittag gesessen haben. Dann befestige ich eine Zeltbahn an den Bäumen, die die Wärme reflektiert.
    Mit unseren Mänteln und was wir sonst noch haben, werden wir es bis morgen früh schon aushalten. Pass auf, dass diese Pferdeäpfel windabwärts von uns zu liegen kommen.«
    »Dafür werde ich

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