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Die freien Amazonen - 3

Die freien Amazonen - 3

Titel: Die freien Amazonen - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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lärmenden Cralmacs hören.«
    »Oh, schon gut. Auch einen Mann können wir schließlich nicht erfrieren lassen.«
    »Nein, das können wir nicht. He, reich mir mal die Suppe rüber. Ich habe auch Hunger!«
    Die Abenddämmerung war zur Nacht geworden, als sie sich dem Lager der Räuber im Canon näherten. Sie banden die Tiere ein gutes Stück von der Hütte entfernt an und krochen vorsichtig bis in die Deckung von ein paar Felsblöcken am Rand der Lichtung. Sie konnten keinen Wachposten entdecken, und die glosenden Reste des Feuers zeigten keine Spur von den Entführern.
    »Und nun?«, flüsterte Rima.
    »Ich nehme an, sie sind in der Hütte - aber wo ist ihr Gefangener?
    Nicht drinnen, wo es hübsch warm ist, es sei denn, er hat schon zugestimmt, den Brief zu schreiben. Lass sehen - da sind die Ponys, in dem Schuppen dahinten -, eins brauchen wir für ihn zum Reiten. Ob ich wohl eins satteln kann, ohne dass man es merkt?«

    »Sei vorsichtig. Ich werde weiter nach ihm suchen.« Trotz ihres Umfangs war Rima so leise wie ein Katzenwesen, wenn es sein musste. Als Lori in den Schuppen schlüpfte, hörte sie lautes Schnarchen aus der Hütte.
    »Betrunken wie Lords. Das sind mir die rechten Entführer.
    Vielleicht glauben sie, niemand wird sich die Mühe machen, ihnen zu folgen.« Lori wählte das größte Pony aus, legte ihm schnell einen Zaum an, sattelte es und betete, dass es nicht von der Sorte sei, die sich heftig dagegen wehrt, bestiegen zu werden. Vorsichtig führte sie es aus dem Schuppen und band es in der Nähe der Pferde an. Dann kehrte sie zu ihrem Versteck zurück, wo Rima auf sie wartete. Leise ließ sich Lori neben ihr auf den Boden gleiten.
    »Es wird rasch kalt, und ich kann ihn nirgendwo finden. Hast du das Pony?«
    »Ja. Ich wette, er ist in der Hütte. Da war er vorhin auch, und vielleicht waren sie zu betrunken, um ihn an einen anderen Ort zu bringen.«
    »Es ist die einzige Stelle, die noch übrig ist. Wie bekommen wir ihn nun heraus?«
    »Ich gehe hinein und hole ihn. Hast du die Laterne mitgenommen?«
    »Ja. Hier - sei vorsichtig. Ich bleibe an der Tür.«
    Lori hob den Riegel und öffnete die aus Flechtwerk bestehende Tür so weit, dass sie hineinschlüpfen konnte. Auf dem kleinen Herd brannte kein Feuer; drei dick vermummte Gestalten schnarchten und schnaubten vor der Tür. In einer hinteren Ecke war ein dunklerer Schatten zu erkennen. Ein Schimmer von Loris Laterne beleuchtete einen jungen Mann, der gefesselt, geknebelt und bis auf die Unterwäsche ausgezogen war. Lori, die die Kälte durch ihre schwere Reisekleidung spürte, war es klar, dass er völlig ausgekühlt sein musste. Sie stieg über die schnarchenden Entführer weg und zog eins ihrer Messer, um die Fesseln durchzuschneiden. Als sie die regungslose Gestalt berührte, kippte sie zur Seite. Zuerst dachte sie, der Entführte sei tot, bis sie feststellte, dass sein Puls schwach, aber regelmäßig ging. Sie durchschnitt die Stricke, legte sich den jungen Mann über die Schulter, steckte das Messer in die Scheide und flüsterte ein Dankgebet, dass er schmächtig gebaut war. Sie nahm die Laterne in die Hand, drehte sich vorsichtig um und machte sich auf den Weg zur Tür. Als sie sich um die Räuber manövrierte, wurde sie plötzlich am Knöchel gepackt.
    »He-he-he, hab ich dich, du rothaariger Hundesohn? Wie hast du dich losgemacht?« Ein scharfer Ruck riss Lori von den Füßen, sie fiel, und die Laterne schaukelte. Öl ergoss sich über den Fußboden, und Flämmchen flackerten auf. »He, du bist es ja gar nicht! Wach auf, Lugo! Wir haben Gesellschaft gekriegt.«
    Lori, vom Gewicht des hilflosen Körpers behindert, mühte sich, nach ihrem Messer zu fassen, die Füße unter sich zu bekommen und den Flämmchen auszuweichen, die über den Fußboden hüpften. Der Idiot wachte auf, die andere Gestalt begann sich zu regen, und die ganze Zeit hielt der erste Räuber ihren Knöchel fest. In seiner Begeisterung, einen Eindringling gefangen zu haben, bemerkte er das gefährliche Feuer gar nicht. Schließlich rutschte der Entführte von Loris Schulter, und Lori riss das Messer aus dem Gürtel. Sie krümmte ihren Körper zum Bogen, hieb mit dem Messer nach der Hand, die ihren Knöchel umklammerte, und wurde mit einem Aufschrei und einem Fluch belohnt. Der Knöchel war frei. Sie zog die Füße an und duckte sich zum Sprung. Der Idiot rollte über den Boden, jammerte vor Verwirrung und Angst und schleuderte brennende Strohhalme umher.
    Der dritte Bruder

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