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Die Freifliegerin Ein Hexenthriller (German Edition)

Die Freifliegerin Ein Hexenthriller (German Edition)

Titel: Die Freifliegerin Ein Hexenthriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tony Vagner
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fällen. Leider muss ich
noch einmal für eine kleine Weile weg, denn du musst wissen, dass ich die
Werkzeuge der Folter an einem andern Ort versteckt habe. Hier, bei einer Äse,
wäre das auf die Dauer zu riskant gewesen. Irgendwer hätte sie entdeckt.“
    Er nimmt einen Spaten aus der
Ecke des Kellers, geht nach draußen, versperrt die Tür.

 
35
     
    Dem Boris geht es schon ein
klein wenig besser. Zwar hat er immer wieder Schmerzen, aber er spürt, dass er
diese ganze Geschichte ohne größere Schäden wird überstehen können. Der Mann
neben ihm schläft indessen noch immer. Nur die Monitore und Lämpchen an den
Gerätschaften blinken und zeigen, dass er allem Anschein nach noch lebt.
    Boris spürt, dass er urinieren
muss. So angedrahtet kann er nicht einfach aufs Klo gehen, falls er das
überhaupt schaffen würde. So bleibt ihm nichts anderes übrig, als die nette
Nachtschwester, die hinter der Glasscheibe sitzt und offensichtlich etwas
liest, mit der kleinen Klingel zu holen, die an einem Kabel über seinem Kopf
baumelt. Die Schwester hebt den Kopf und schaut kurz durch die Scheibe zu ihm
herüber. Dann steht sie auf und kommt durch die Tür ins Intensivzimmer.
    Boris teilt ihr mit, wonach es
ihm ist. Die Schwester, sie heißt Letizia, wie er an ihrem Namensschild lesen
kann, kommt mit der Urinflasche. Natürlich ist das eine peinliche Situation.
Letizia verlässt für eine Minute den Raum, dann kommt sie wieder und nimmt ihm
die Flasche ab. Boris deutet mit dem Daumen auf den Mann zu seiner Rechten:
    „Was ist mit ihm?“
    „Der wird morgen wegkommen von
hier“, antwortet die junge Schwester. „Er liegt seit zwei Wochen im Koma, nach
einem Motorradunfall. Eigentlich dürfte ich das gar nicht erzählen“, sagt sie
dann etwas verschämt.
    „Ich erzähl´s nicht weiter“,
flüstert Boris. „Bedauerlich“, sagt er dann. „Ein armer Teufel. Seine Familie
hat es jetzt sicher auch nicht leicht.“
    Letizia nickt. Boris schaut in
das hübsche, feinzügige Gesicht der Stationsschwester. Sie sieht noch sehr jung
aus, etwa Anfang zwanzig, schätzt er. Und sie hat ganz feines, sehr helles
Haar. Er wundert sich, dass so junge Schwestern schon auf einer solchen Station
eingesetzt werden.
    „Schöner Name“, sagt er dann,
als sie noch immer vor ihm steht, als habe sie etwas vergessen.
    „Wie?“, fragt die Schwester.
    „Letizia“, sagt Boris, und
deutet auf ihr Namensschild. „Ein schöner Name, finde ich. Wollen Sie sich
nicht ein bisschen zu mir setzen? Wissen Sie, ich habe eine schlimme Zeit
hinter mir, und es ist so schön, jetzt ein wenig mit jemandem reden zu können.“
    Letizia schaut kurz auf die
Uhr, dann lächelt sie ein wenig schüchtern und sagt:
    „Na ja, ein bisschen kann ich.
Sie nimmt einen Sessel und setzt sich neben Boris´ Krankenbett. Boris jedoch
spürt bei einer kleinen Bewegung, wie sehr noch sein Körper verwundet ist. Ein
heftiger Schmerzanfall lässt ihm den Schweiß aus den Poren treiben. Letizia
legt ihre Hand auf seine Stirn:
    „Ganz ruhig“, sagt sie mit
einer leisen, beruhigenden Stimme, „ganz ruhig. Das geht gleich wieder vorbei.
Sie sind in der Bauchhöhle operiert worden, wenn sie sich im Bett herum wenden,
spüren sie die Operationswunde.“
    Boris spürt mit der Hand die
dünnen Drainageschläuche, die aus seiner Operationswunde herausragen und in ein
Plastiksäckchen am Bettrand führen. Allmählich beruhigt sich der Schmerz
wieder. Er fröstelt ein wenig und muss zittern.
    „Erzählen Sie mir, wie kommen
Sie zu diesem schönen Namen?“ sagt er, als sich der Schmerz beruhigt hat. „Ein
wahrhaft königlicher Name.“
    Letizia schaut ihn fragend an.
    „Letizia Ortiz Rocasolano -
Doña Letizia, Prinzessin von Spanien, Gattin des Prinzen Felipe!“ Er lacht.
    „Ach so!“, sagt sie etwas
verblüfft. „Keine Ahnung, woher der Name stammt. Mein Vater kommt aus Schweden,
aber ich glaube nicht, das Letizia dort ein gebräuchlicher Name ist.“
    Boris schaut in die hübschen
tiefblauen Augen der Stationsschwester.
    „Nettes Tattoo“, sagt sie dann.
    „Das ist ein Cannabisblatt“,
antwortet er, und wendet seinen Oberarm ein Stück weiter zu ihr.
    „Ach so“, sagt sie. „Eine
Haschischpflanze!“
    Sie lacht. Auch Boris lacht
jetzt.
    „Schon mal Cannabis geraucht?“,
fragt er.
    Sie nickt und lacht dabei
verlegen.
    „Aber wieso lässt man sich so
etwas auf den Arm tätowieren?“, fragt sie dann. „Hat das eine besondere
Bedeutung?“
    „Das ist eine

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