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Die Freifliegerin Ein Hexenthriller (German Edition)

Die Freifliegerin Ein Hexenthriller (German Edition)

Titel: Die Freifliegerin Ein Hexenthriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tony Vagner
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dir!“
    Drinnen löst er eine der
Handschellen und befestigt sie am inneren Haltegriff des Wagens, so dass sie
nun an das Auto gefesselt ist. Dann springt er auf den Fahrersitz. Der Wagen
bricht aus dem Gebüsch und prescht mit mörderischem Tempo ohne Licht den
Forstweg hinunter.
    Ein dumpfer Knall, so als ob
sie gegen etwas gefahren wären. Nur ein Reh, murmelt der Alois und tritt weiter
aufs Gaspedal. Mehrmals schlägt Miriam sich den Kopf am Plafond des Wagens an,
wenn Alois durch die Schlaglöcher rumpelt.
    Doch die Hagazussa merkt auch
zusehends, dass der Alois verfällt. Bald schon, so vermutet sie, werden ihn
seine Kräfte verlassen - und dann wird er am gefährlichsten sein! Sie überlegt,
was wohl mit Boris geschehen ist. Sie hat im Finstern ja nicht einmal gesehen,
wer der heimliche Angreifer war, schloss nur aus dem Kampfgeschrei und dem
Stöhnen, dass es sich um Boris gehandelt hat. Er muss noch leben, sonst hätte
Alois wohl nicht geschrien, dass er ihn erschießen würde, falls sie sich nicht
zu erkennen gab. Oder wäre er so listenreich? Sie kann es nicht einschätzen.
Aber sie merkt, dass sie schon wieder zu emotional wird und versucht, zu ihrer
Trance zurückzukehren.

32
     
    Gravogl muss sich ins Gras
werfen und die Hände auf den Rücken legen. Gleich darauf schnappen die
Handschellen ein. Erst dann wird gefragt, wer er ist und was er hier will. Und
nach ein paar Minuten hat der Tierarzt dem Einsatzkommandanten erklärt, was seine
Rolle in diesem Spiel ist. Außerdem teilt er dem Polizisten mit, dass weiter
oben, in der Sennerhütte, auch noch der Pfarrer Teufl auf seine Bergung wartet.
Obwohl die Geschichte dem Kommandanten plausibel erscheint, bleibt Gravogl
vorläufig festgenommen und gefesselt.
    Dies alles geschieht am Rande
der Kuhweide, im Scheinwerferlicht des Helikopters, der es riskiert hat, an
diesem Ort herunterzugehen, unweit der Stelle, wo Boris im Wald von einer Kugel
getroffen liegt und am Verbluten ist.
    Einer der Hunde hat
angeschlagen!
    Zwei Leute vom Einsatzkommando
eilen dem Schäferrüden hinterher.
    „Such, Nero, such!“
    Schließlich finden sie den
bewusstlosen, schwerverletzten Boris in einer Laubmulde liegen. Es bleibt ihnen
nichts übrig, als Boris an Armen und Beinen zu schnappen und zum Hubschrauber
zu tragen. Der Einsatzleiter entscheidet rasch
    „Sofort Abflug ins
Landesspital, sonst stirbt uns dieser Mann!“
    Schlotternd sitzt Gravogl
mitten in der taunassen Wiese. Es ist wieder um einiges dunkler geworden, obwohl
jeder der fünf Wachleute eine Taschenlampe bei sich trägt. Einer der Männer
legt eine Aludecke über seine Schultern.
    „Viel mitgemacht?“
    Gravogl nickt. Er unterdrückt
eine Weile ein Würgen und Ziehen im Hals, bis er leise zu schluchzen beginnt.
Der Wachmann steht auf und lässt ihn alleine. War wohl alles zu viel für einen
über fünfzigjährigen Mann, dessen größtes Abenteuer bisher darin bestand, dass
er ein paar Mal mit schlechtem Gewissen in ein Bordell ein paar Orte weiter
gegangen ist. Und das ist auch schon eine ganze Weile her. Er hat anscheinend
nicht das Talent zum Tapfersein. So bebt und schluchzt er vor sich hin, bis ein
anderer kommt, der ihm die Handschellen abnimmt.
    „Sie sind wieder auf freien
Fuß. Nach unseren Recherchen sind sie tatsächlich der Tierarzt Dr. Gravogl, und
Sie sind einer von jenen, die diesen Wahnsinn hier verhindern wollten.
Entschuldigen Sie bitte diese Aktion, aber wir mussten uns Gewissheit
verschaffen, ehe wir Sie wieder freilassen konnten. In ein paar Minuten wird
ein Hubschrauber kommen, der sie ins Tal und nach Hause bringt.“
    Etwas später knattert der
Hubschrauber heran.
    „Sie werden mit dem Seil
hochgezogen!“, schreit der Wachmann. „Der Hubschrauberpilot will nicht noch
einmal das Risiko einer Landung hier eingehen.“
    Und so wird der schlotternde
Gravogl von einem Seil hochgezogen in den Helikopter, und mit einem Schwung,
der ihn fast den Magen umdreht, schwenken sie ab in Richtung Dirnitz.
    Das letzte Stück wird er von
einem Polizeiwagen bis zu seinem Haus gefahren. Im Wagen erfährt er von einem
Wachebeamten, dass der Pfarrer Teufl laut einer Polizeifunkdurchsage
wohlbehalten in der Sennerhütte geborgen werden konnte.
    Vor seinem Haus wartet Anna
bereits mit geröteten Augen auf seine Ankunft. Gravogl hat noch immer die Aludecke
um die Schultern, als Anna ihn umarmt.
    „Ich habe mir so große Sorgen
um dich gemacht! Ich danke Gott dafür, dass du noch lebst!“
    Gravogl hat

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