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Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Titel: Die Frequenz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
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Bilder aus der Vergangenheit.
    Auf dem Nil wurde rosa Granit, Basalt und Alabaster aus den fernen Steinbrüchen bei Aswan transportiert. Die Materialien wurden in Verbindung mit Sandstein verwendet, der in der Nähe gebrochen wurde, um damit die mächtigen Pyramiden zu bauen. In der Tageshitze zogen Männer, nur mit einem Lendentuch bekleidet, mit Seilen vom Ufer aus enorme Lastkähne. Es musste erstaunlich gewesen sein, eine Wiege der modernen Zivilisation. Doch diese Gesellschaft hatte seit den Tagen der Pharaonen viele Umbrüche erlebt. Die Liste der Eroberungsheere, die dieses Land durchquert hatten, war lang, und die Ägypter hatten viel gelitten – unter den Persern, den Griechen, den Römern, den Türken, Arabern, Franzosen und Engländern. Das Land trug für immer die Narben der Besatzung.
    Ein sattes Rot überzog jetzt den Himmel, als die Sonne hinter den Horizont tauchte, und das ruhige Wasser des Nils schimmerte in derselben Farbe. Allmählich drang der Großstadtlärm heran. Kairo, die größte Stadt Afrikas, kam langsam ins Blickfeld.
    Eine luxuriöse Motorjacht jagte in Wilsons Richtung heran – eine britische Sunseeker. Das Dröhnen der Dieselmotoren wirkte hier deplatziert. Am Heck fächerte ein breites Kielwasser über dem glatten Fluss aus und zwang die Feluken zu drastischen Manövern, damit sie den Wellen mit dem Bug begegnen konnten. Das war ein Land der Kontraste, fand Wilson, wo die Moderne auf das Altertum traf wie die Wüste auf den breiten Strom.
    In der dunstigen Ferne glitzerte ein Dutzend Wolkenkratzer, die das Stadtzentrum markierten. Und Wilson wusste, dass jenseits des Tales, nur zehn Kilometer entfernt, auf einem Wüstenplateau die Pyramiden von Gizeh standen.
    Kalifornien, Amerikanischer Kontinent
    Mercury Building, Garten
    18. Mai 2081
    Ortszeit: 8.45 Uhr
    5 Tage vor dem Transporttest
    Der Tisch war ordentlich fürs Frühstück gedeckt. Wie Barton angeordnet hatte, war alles fettarm und gesund: Müsli, frisches Obst, Joghurt, Vollkorntoast. Es gab sogar Vegemite, damit Wilson sich zu Hause fühlte. Der Duft von frischem Kaffee hing in der Luft.
    »Jetzt das zweite Portal«, sagte Barton und tippte mit dem digitalen Marker auf sein Arbeitsblatt, worauf ein detailliertes Diagramm erschien. »Ägypten ist viel komplexer.«
    »Wie komme ich von Mexiko nach Ägypten?«, fragte Wilson.
    »Das sollte relativ einfach sein. Wir können später noch darüber reden.« Barton drückte den Marker auf das Dokument, und es wurde dreidimensional und bot bemerkenswerte Details wie ein interaktives Video. »Das ist die Chephren-Pyramide bei Kairo. Dieses viertausendfünfhundert Jahre alte Bauwerk ist das zweite Portal, wie im Jesaja-Auftrag gesagt wird. Die nächststehende ist die Cheops-Pyramide. Das sind die höchsten Pyramiden der Welt. Die Cheops ist einhundertachtunddreißig Meter hoch, die Chephren nur ein paar Meter niedriger.« Barton tippte erneut auf das Arbeitsblatt. »Sie betreten das Portal hier via Sphinx.«
    Wilson hatte schon viele Fotos der ominösen Sandsteinstatue gesehen: ein massiger, auf dem Bauch liegender Löwe mit ausgestreckten Vorderpfoten und aufrechtem Kopf, der die Züge des Pharaos Chephren trug. Am Rand der Seite erschienen sachliche Informationen:
Die Sphinx
Länge: 57 Meter
Breite: 6 Meter
Höhe: 20 Meter
Erbauer: Pharao Chephren, 4. Dynastie,
2558–2532 v. Chr.
Arabischer Name: Abu al-Hol (Vater des Schreckens)
    »Warum Vater des Schreckens?«, fragte Wilson.
    »Es heißt, dass jeder, der die Sphinx berührt, bis in alle Ewigkeit verflucht ist«, sagte Barton. »Die Legende behauptet, dass sich das Tier bei Nacht aus dem Boden erhebt und in der Dunkelheit umherstreift, um die Seelen derer zu verschlingen, die sie zu entweihen drohen. Und das hat einen guten Grund, denn sie ist der Eingang zum zweiten Portal.«
    Barton zog eine direkte Linie von der Sphinx zur Chephren-Pyramide. »Das sind mehr als 500 Meter. Sie gehen durch einen geheimen Eingang.«
    Der erschien in allen Einzelheiten auf dem Bildschirm.
    »Er liegt zwischen den Vorderpfoten hinter der Traumstele. Sie werden sich einige Hieroglyphen einprägen müssen.« Er lächelte flüchtig. »Da Sie bereits Hebräisch gelernt haben, dürfte Ihnen das nicht weiter schwerfallen.
    Sobald Sie drinnen sind«, Barton zog seinen Marker unter dem Fußweg durch, »führt ein Tunnel Sie zur Pyramide. Von da an wird es kompliziert.« Er trank einen kleinen Schluck Kaffee. »Sie betreten das Chephren-Labyrinth, eine

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