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Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Titel: Die Frequenz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
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Reihe von Treppen und Gängen. Es gibt fünf Entscheidungskammern, die Sie erfolgreich passieren müssen, um in die Pyramide zu gelangen – das heißt, Sie müssen Entscheidungen treffen. Sie werden angestrengt lernen müssen, um diesen Abschnitt hinter sich zu bringen, und ich kann Ihnen bei den Fragen nicht helfen, weil ich nicht weiß, wie das Rätsel jeweils lauten wird. Es heißt, die Rätsel wechseln jeden Tag.«
    Wie soll das möglich sein?, dachte Wilson. Er schaute auf das Frühstück, doch der Appetit war ihm vergangen. Ihm gingen zu viele Szenarien durch den Kopf.
    Nil
    Kairo, Ägypten
    20. Dezember 2012
    Ortszeit: 17.20 Uhr
    Unternehmen Jesaja – sechsundzwanzigster Tag
    Als Wilson sich dem dämmrigen Ufer näherte, vergewisserte er sich, dass seine Sonnenbrille sicher von dem Gummiband festgehalten wurde. Er holte die Segel ein, und Nummer 23 glitt zwischen eine Gruppe Feluken und legte sacht am sandigen Ufer an. Wilson sprang an Land. Zum ersten Mal seit Wochen hatte er festen Boden unter den Füßen, und seine Beine begannen zu zittern.
    Der Aluminiummast ragte imposant vor ihm auf, und er stellte fest, dass er den Anblick inzwischen liebte. Eines Tages würde er sich genau so ein Segelboot kaufen, wenn er lebend nach Hause zurückkommen würde. Er legte zärtlich die Hand an den Bug, da ihm klar war, dass er Nummer 23 wahrscheinlich nicht wiedersehen würde; das hieß auch, dass er ein neues Transportmittel würde finden müssen, wenn er in Gizeh fertig war. Wenn Chichén Itzá als Maßstab gelten konnte, würde hier das Chaos herrschen, sobald er das zweite Portal aktiviert hatte.
    Autos und Motorroller rasten in wildem Durcheinander durch die Straßen von Kairo, als gäbe es keine Verkehrsvorschriften. Die Menschen eilten die Bürgersteige entlang, zumeist Männer in Anzügen, doch hin und wieder sah man auch einen Bettler, der nur ein paar Fetzen am Leib trug. An den Straßen standen abwechselnd moderne, hell erleuchtete Bürogebäude und heruntergekommene Häuser, die aussahen, als wären sie seit hundert Jahren unbewohnt. Während Wilson zuversichtlich zu einer lauten Straßenecke schlenderte, erschien Kairo ihm in seinen Ausmaßen wie jede andere Großstadt. Gerade darauf hatte er gehofft: lebhaftes, anonymes Treiben, wo er sich bewegen konnte, ohne aufzufallen. Er war im Auftrag einer uralten Prophezeiung unterwegs, sagte er sich, und nichts sollte ihn aufhalten.
    Wilson war keine fünf Blocks weit gekommen, als ein stämmiger Mann in einem rot und weiß gestreiften Gewand an ihn herantrat. Er sprach Englisch mit arabischem Akzent.
    »Sie brauchen einen Führer, ja?«
    Wilson schüttelte den Kopf. »Brauche ich nicht.«
    Der kleine Ägypter fasste Wilson am Handgelenk. »Ich zeige Ihnen Sehenswürdigkeiten, ja? Prächtige Stadt. Ja, prächtig! Alt, schön, wundervoll!« Der dunkelhäutige Einheimische war nicht einmal eins sechzig groß und hatte einen gepflegten Knebelbart. Ein roter Fez mit schwarzer Troddel saß schräg auf seinem Kopf. Ihm war deutlich anzusehen, dass er gern aß und trank – nach seiner umfangreichen Taille zu urteilen. Die einer Schwangerschaft im siebten Monat entsprach, schätzte Wilson.
    »Bitte, Herr … ich zeige Ihnen Sehenswürdigkeiten«, bot der Ägypter erwartungsvoll an.
    Wilson wand sich los. »Nein, danke.«
    »Ich bin Farouk Nasser«, sagte der Mann stolz. Er sprach ein bisschen schleppend. »Der beste Fremdenführer von Kairo. Ich zeige Ihnen alles.«
    Sein Atem roch nach Alkohol. Farouk war merklich unsicher auf den Beinen. Er zeigte in die Richtung, wo der Fluss lag, und deutete mit den Händen ein Boot an. »Sie sind mit dem Segelboot gekommen, ja? Ich zeige Ihnen die besten Hotels. Bars. Frauen. « Er ließ seine dicken Hüften kreisen. Als er sah, dass Wilson sich von seiner sinnlichen Vorführung nicht locken ließ, schlug er etwas Anspruchsvolleres vor. »Eine Tour durch die Altstadt, ja? Pyramiden. Wollen Sie ein Taxi? Ich bringe Sie überallhin.«
    »Wie komme ich nach Gizeh?«, fragte Wilson.
    Farouk lächelte breit. Seine schiefen Zähne hatten braune Flecke. »Ich bringe Sie morgen hin. Zuerst Hotel. Feines Hotel!«
    Wilson schüttelte den Kopf. »Ich will jetzt zu den Pyramiden.«
    »Das ist nicht gut. Morgen! Zuerst Hotel.«
    Leute eilten an ihnen vorbei.
    »Sagen Sie mir, wie ich zu den Pyramiden komme«, verlangte Wilson erneut.
    »Nicht gut jetzt!«, wiederholte Farouk heftig. »Morgen!«
    Wilson machte Anstalten, weiterzugehen. »Wenn

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