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Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Titel: Die Frequenz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
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Enterprise Corporation musste von seinem Geheimnis erfahren haben!
    »Kommen Sie mit mir zum Hauptsitz in Amerika. Am Flughafen wartet ein Privatshuttle. Ich muss Sie mit Barton Ingerson bekannt machen. Er ist ein bedeutender Mann.« Sie schenkte Wilson ein Lächeln, das mehr als ein bisschen verführerisch war. »Wir haben den besten Wodka an Bord. Ich versichere Ihnen, es lohnt sich. Und ich mixe einen phantastischen Wodka-Martini.«
    Sie weiß, dass ich Wodka trinke, dachte Wilson.
    »Enterprise Corporation kann sehr großzügig sein«, meinte sie. »Oder ganz das Gegenteil, falls nötig.«
    Ihm schien, als würden seine schlimmsten Ängste wahr: Es drehte sich eindeutig um Professor Authors Omega-Programmierung. Ihm brach der kalte Schweiß aus.
    »Sind Sie einverstanden?«
    »Ich komme liebend gern mit«, sagte Wilson mit gekünsteltem Lächeln.
    Karin wirkte erfreut. »Gut. Sehr schön.«
    »Ich bin noch nie in einem Privatshuttle gewesen.«
    »Es wird Ihnen gefallen. Die Reise dauert nur vier Stunden.« Ihrem Tonfall nach waren sie jetzt die besten Freunde. »Die Sterne sind wirklich sehenswert.« Airbusshuttles waren die neuste Form des Überschalltransports. Sie beschleunigten knapp außerhalb der Ionosphäre ins All, um den Flug zu verkürzen. Die bei weitem schnellste Art, um von A nach B zu gelangen, von einer Seite der Welt zur anderen. Man konnte also auch bei Flügen am Tag die Sterne funkeln sehen.
    »Ich kann es kaum erwarten«, sagte Wilson, der seine wahren Gefühle verbarg. Ich werde ihn umbringen, wenn ich ihn in die Finger kriege, dachte er. Er hat mich da reingezogen.
    »Es wird Spaß machen, und wir werden Martinis trinken.« Karins Smalltalk war noch ärgerlicher als ihre Verhandlungsmethoden. »Wir treffen uns in einer Stunde am Hauptausgang«, sagte sie. »Da wartet ein Wagen auf uns.« Karin schaute auf ihren Handheld. »Ich weiß, dass Sie gern zu spät kommen, Wilson. Also ist es besser, Sie sind in einer Dreiviertelstunde dort.«
    Es schien, als wüsste sie alles über ihn.
    Wilson überlegte einen Moment. »Können Sie mir einen Gefallen tun?«, fragte er dann und zeigte auf die Hörsaaltür. »Es würde mir eine Menge bedeuten.«
    Karin zögerte, ehe sie antwortete: »Das wird sicher möglich sein.«
    »Es ist nur eine kleine Bitte. Gehen Sie rein und sagen Sie der Dozentin, Miss Jones, dass ich heute nicht mehr zurückkomme. Sagen Sie ihr, dass ich mit Ihnen wegfahre. Sie wird froh sein, wenn Sie erfährt, was los ist. Erzählen Sie ihr von dem Shuttle.« Karin warf ihre schulterlangen Haare mit einer Bewegung zurück, die bei Wilson die Stripperin-Assoziation hervorgerufen hatte.
    »Werde ich tun«, sagte sie selbstbewusst.
    Wenn Wilson sich Jennys Reaktion auf diese Neuigkeit vorstellte – und auf die Frau, die sie ihr überbrachte –, kam er zu dem Schluss, dass es auch am finstersten Himmel einen Lichtblick gab.

7.
Houston, Texas
Bezirksrettungsdienst 33, Ecke Kirby Drive & McNee Road
25. November 2012
Ortszeit: 20.02 Uhr
Unternehmen Jesaja – erster Tag
    Eine schrille Sirene hallte durch die Straßen, und ein alternder weißer Rettungswagen erschien; die blau-roten Dachlampen flackerten in der Dunkelheit. Es war früher Abend, und die Straßen waren verlassen. Ohne vor der roten Ampel abzubremsen, fuhr der Wagen weiter, holperte über einen Buckel, legte sich in eine scharfe Rechtskurve und beschleunigte wieder.
    In der hinteren Kabine brachte der Ruck Wilson wieder zu Bewusstsein. Er war verwirrt, und ihm war übel. Er versuchte die Augen zu öffnen, sah aber nur Dunkelheit. Ein seltsam vertrauter Geschmack lag ihm auf der Zunge. Es war schwierig, sich zu bewegen, und wenn er es versuchte, schoss Schmerz durch seinen Körper. Offenbar waren seine Hände gefesselt. Ringsherum war Bewegung. Wilson zerrte an den Fesseln.
    »Strengen Sie sich nicht an, Junge«, rief eine männliche Stimme. »Sie machen es nur schlimmer.« Der Mann war Amerikaner und hatte einen starken Südstaatenakzent. Dennoch versuchte Wilson, sich aufzusetzen, und die Schmerzen wurden noch heftiger. Dann erkannte er den Geschmack, den er im Mund hatte: Blut – klebriges Blut.
    »Ich sagte doch, nicht bewegen«, meldete sich die Stimme wieder. Der Sanitäter zog den Gurt um Wilsons Brust straffer, damit er sicherer auf der Liege lag.
    Wilson war an Oberkörper, Kopf und Beinen dick verbunden. Seine Kleidung war überall zerrissen. Er hatte mehrere Brüche – Rippen, Oberschenkel –, und seine Beine waren

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