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Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Die Frequenz: Thriller (German Edition)

Titel: Die Frequenz: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Ride
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Jawohl, ganz allein.«
    »Ich würde Sie trotzdem mitnehmen.«
    »Oh, das ist tröstlich.«
    »Ja, das werde ich!« Die Blicke des Professors huschten wieder durch die Bar. »Es ist ungefährlich, wissen Sie.« Er beugte sich vor und flüsterte Wilson ins Ohr: »Weil ich eine Methode gefunden habe, die Gottesschatulle ohne Chirurgie zu stimulieren.«
    Wilson hatte Mühe, ihn zu verstehen. »Warum reden Sie so leise?«
    »Die Universität hat überall Spione«, flüsterte der Professor weiter.
    »Wer sollte Sie denn hier hören können?« Die Musik war wummernd laut. »Und überhaupt … kommen Sie nicht so nah. Ihr Atem ist nicht der frischeste.« Es war eine üble Mischung aus schalem Alkohol und Zwiebeln.
    Doch der Professor beugte sich noch näher heran. »Ich habe letzte Woche ein bisschen nichtinvasive Omega-Programmierung betrieben«, erzählte er weiter. »An einer Ratte, Wilson. Sie hätten sehen sollen, was passiert ist.«
    »Ich will es gar nicht wissen …«
    »Sie werden körperliche Fähigkeiten haben, die Sie sich nicht einmal vorstellen können.« Der Professor kippte sein Glas hinunter und wandte sich dem nächsten zu. »Jedenfalls ist das etwas völlig Neues für mich. Für jeden ist das etwas völlig Neues. Es ist ein zerebrales Programm – das heißt, keine Gefahr der Abstoßung.«
    »Wissen Sie noch, was beim letzten Mal passiert ist, als ich Ihnen bei einem Experiment geholfen habe?« Wilson nickte übertrieben. »Ich hatte einen Monat lang Kopfschmerzen! Ja, das wissen Sie noch, nicht wahr? Ich jedenfalls habe es nicht vergessen!«
    Der Professor fegte die Bemerkung wie ein lästiges Insekt beiseite. »Das war ein Fehler, ich gebe es zu. Aber diesmal … diesmal ist es das Richtige. Verstehen Sie nicht? Die Gottesschatulle ist diesmal nur die Kraftquelle. Sie werden fähig sein, ihre körperliche Leistung zu beeinflussen, indem Sie ein paar Befehle aussprechen. Ich habe die Forschung abgeschlossen! Es wird keine Nebenwirkungen geben – jedenfalls keine allzu schlimmen. Kommen Sie, Wilson. Ich würde Sie nicht bitten, wenn ich nicht wüsste, dass es völlig sicher ist.«
    »Lassen Sie mich überlegen.« Wilson sah an die Decke. »Hmm.« Er schwieg ein paar Augenblicke. »Okay, Professor … die Antwort lautet Nein.«
    Enttäuscht ließ der kleine Wissenschaftler die Stirn auf die Theke sinken.
    »Ich bin Ihr Freund«, sagte Wilson. »Aber diesmal … auf keinen Fall.«
    Der Professor packte Wilsons Arm. »Mein Freund, ich weiß, dass es klappt!« Er versuchte zu lächeln, war aber zu betrunken. »Ich kann doch unmöglich auf die Straße gehen und einen Freiwilligen anwerben!« Sein Gesicht wurde noch zerknautschter. »Diese gemeinen Hunde an der Universität«, wieder senkte er die Stimme, »versuchen, mir meine Arbeit zu stehlen. Ich weiß es!« Er konzentrierte sich. »Ich bitte Sie um einen Gefallen, Wilson.«
    »Warum können Sie nicht um einen normalen Gefallen bitten?«
    »Ein Gefallen ist ein Gefallen.«
    »Das ist ein Gehirnexperiment!«
    »Na und?«
    Wilson schüttelte den Kopf. »Sie sind noch betrunkener, als ich dachte.«
    »Werden Sie es tun?«
    »Ich dachte, wir sind Freunde«, sagte Wilson und versuchte es auf die Moralische.
    Der Professor stand auf. »Vielleicht sind wir es doch nicht!« Er war ein wenig wacklig auf den Beinen. »Wissen Sie was? Es hat seine Gründe, dass Jenny Jones Sie verlassen hat. Ich weiß, warum. Ich werde es Ihnen sagen, weil Freunde ehrlich miteinander sein sollten. Sie sind mittelmäßig, Wilson! Sie sind langweilig! Ihr Stipendium läuft schon seit …« Er zählte an den Fingern ab. »Fünf Jahren! Sehen Sie sich an, Mann. Jenny Jones hat recht, wenn sie Sie wegen diesem Kerl verlassen hat.«
    Die Musik wummerte weiter.
    »Der andere Kerl ist nämlich interessanter als Sie«, fügte der Professor hinzu.
    »Er ist auch Jurist!«
    »Ich kann nicht glauben, dass ich Ihnen sechs Monate lang zugehört habe, wie Sie über«, er machte mit den Fingern Anführungszeichen in die Luft, »Jenny Jones reden, Ihre große Liebe. Es war eine Tortur, Junge. Sie war also eine gute Nummer, na und?«
    »Ich bin nicht langweilig!«, konterte Wilson. »Nehmen Sie das zurück.«
    »Ich gebe auf, Wilson. Ja, ich geb’s auf.« Der Professor verschwand zwischen den Gästen.
    Wilson starrte auf die Eiswürfel in seinem Glas. Minuten verstrichen. Konnte da etwas Wahres dran sein? Vielleicht war es Zeit, über seinen Platz in der Welt nachzudenken. Er lief immer in derselben

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